Felicita POV
,,Das Leben wählt Wege für dich aus, bei denen du noch nicht einmal
auf die Idee kommen würdest, dass es dort ein Ziel für dich geben könnte."Ich ziehe meine Schürze an und bewundere das Logo darauf. Es ist mir eine Ehre dieses Zeichen tragen zu dürfen, da nur wenige die Chancen dazu haben. Signor Ruocchio ist bekannt für seine Perfektion und seinen eigenen Willen.
Ich schaue auf meine Uhr. Ich sollte schon seit fünf Minuten wieder am Stand sein, mit den neuen Farben. Genau das wird dafür sorgen, dass ich gefeuert werde, bevor ich erst angefangen habe zu arbeiten.
Ich greife nach der Farbkiste und trage sie um die Ecke. In der Ferne sehe ich schon die Marktstände, als jemand in mich hineinrennt. Perplex lasse ich die Kiste los, die auf den Boden fällt. Ich sehe, wie eine junge Frau ebenfalls stolpert und zu Boden geht. Schnell eile ich zu ihr und gehe in die Hocke. Ihre Augen sind geschlossen und sie liegt auf einem Hartschalenkoffer.
Er sieht aus wie mein Cellokasten, den ich als Teenager hatte. Meine Eltern haben mich zum Cellounterricht gezwungen, damit ich irgendwann in einem Orchester spielen kann. Als ich schließlich volljährig geworden bin, habe ich den Unterricht hingeschmissen und diese Zeit stattdessen zum Malen genutzt.
Die Augen der Frau blinzeln und öffnen sich. Sie haben die Farbe von ozeanblau. Leicht verdeckt werden sie von einem Pony. Ihre Haare haben die Farbe, die meine Mutter mit Straßenköter blond beschreiben würde. Ich finde aber sie tendieren eher zu karamellblond.
Sie stöhnt leicht auf und setzt sich auf. ,,Oh mein Gott! Das tut mir so leid. Ich habe nicht aufgepasst als ich rausgegangen bin. Ich hoffe dir geht es gut. Du bist so blass, soll ich einen Krankenwagen rufen? Bestimmt hast du dir irgendwas gebrochen" Ich will gerade total panisch mein Handy aus meiner Schürzentasche holen, als die Unbekannte anfängt zu lachen. Ihr Lachen ist nicht höflich, wie ich es gewohnt bin. Sie lacht laut, rauchig und ausgelassen. Ich schaue sie völlig perplex an.
Plötzlich weiten sich ihre Augen. Mein erster Gedanke: ,,Oh nein! Sie steht unter Schock!" Doch sie starrt auf meine Schürze. Ich folge ihrem Blick und sehe nichts Schockierendes. ,,Mir geht es bestens aber du blutest!", spricht sie mich an. Ihre Stimme ist rau und sie jagt mir einen leichten Schauer über den Rücken. Dann verstehe ich, was sie sagt.
Ich richte mich auf und streiche meine Schürze glatt. Ein großer roter Fleck ist an meinem Oberschenkel, doch ich spüre keine Schmerzen. Eine dunkle Vorahnung.....ich hebe meinen Blick. ,,Bitte nicht! Alles nur nicht das...", murmel ich doch dann sehe ich die Katastrophe. Ich keuche entsetzt auf.
,,Was ist mit dir los? Soll ich einen Krankenwagen rufen?", unterbricht die Unbekannte mich. Ich würde ja lachen, da sie meine vorherigen Worte wiederholt, ich habe aber eine dunkle Vorahnung. Ich schaue sie an, dann wieder das Chaos in der Gasse. ,,Bei diesem Problem wird mir kein Arzt auf der Welt helfen können", stoße ich tonlos aus. Da sieht es auch die Unbekannte und fängt an zu fluchen.
Die Gasse sieht aus wie ein Kunstwerk und ich würde es bewundern, wenn es sich bei den Farben nicht um die teuren Farben von Signor Ruocchio handeln würde. Die Farben fließen über die Pflastersteine. Rottöne, gelb.... verschiedenes Grün. Überall sind Farbpfützen, in denen die Farbfläschchen schwimmen.
,,Was ist hier los?", fragt eine strenge Stimme. Ich erstarre, denn ich erkenne sie sofort. Ich sehe auf. Signor Roucchio!!!! Er schaut sich um und seine Mimik verdunkelt sich. ,,Felicita! Sehe ich hier richtig? Sind das meine Farben, die auf dem Boden kleben?" Seine Stimme wird immer lauter und empörter. Ich ziehe die Schultern hoch und wende den Blick ab.
,,Um ehrlich zu sein ist das nicht Felicitas Schuld, sondern meine" Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter. Als ich zu ihr hinüberschiele, um Signor Roucchio nicht das Gefühl zu geben nicht zuzuhören, sehe ich die Fremde. Sie ist aufgestanden und überragt mich leicht. Das liegt wahrscheinlich an den hohen Schuhen, die sie trägt.
,,Und wer genau bist du?", zischt der Künstler und fixiert sie. ,,Ich bin Victoria de Angelis. Ich bin gerade um diese Ecke gebogen und in Felicita hineingerannt. Dabei sind die Farben auf dem Boden gelandet. Das tut mir sehr leid", sagt Victoria und lächelt mich an.
Victoria...der Name passt zu der Fremden. Es klingt verrucht und gleichzeitig brav. Außerdem passt der Name zu ihrem Freaky Style. Denn seien wir mal ehrlich, wer kann eine Schlaghose, die bunt gestreift ist, mit einem Jackett mit der gleichen Musterung, mit einem schwarzen Top, das ich nur als BH tragen würde, kombinieren und dabei selbstbewusst herumstolzieren?
,,Wenn das so ist, macht es dir bestimmt nichts aus die Farben zu ersetzen. Der Gesamtwert beträgt 500€! Es handelt sich dabei um besondere Mischungen, die man nur in einem bestimmten Laden hier in Rom besorgen kann. Der Laden schließt in zwei Stunden. Für dich Felicita zählt das als erster Arbeitstag, aber gehe nicht davon aus, dass ich dich dafür bezahle. Schließlich könntest du in dieser Zeit so viel sinvolleres machen. Ich gebe euch eine Liste mit den Farben, die ich brauche" Mit diesen Worten dreht er sich um und geht.
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hi,
tut mir leid, dass die Kapitel erst jetzt kommen. Ich hoffe sie gefallen euch.
bis nächste Woche,
eroma
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Malen in E-Dur
Fiksi Penggemar,,Who needs a boyfriend when you can have a girlfriend " (Fanfiction maneskin) Felicita hat es geschafft, sie darf an der RUFA in Rom studieren. Künstlerin ist schon immer ihr Traumberuf, auch wenn ihre Eltern davon nicht begeistert sind. Voller Vor...