(PS: Dieses Kapitel ist ein ganz besonderes, denn es ist als Oneshot auch in meiner Oneshot-Sammlung Pars Pro Toto veröffentlicht. Wenn ihr mögt, schaut doch gerne mal dort vorbei:)
27|o4|2o21
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«Ich sag's euch, das ist eine ganz ganz schlechte Idee.»Amellas Meinung ging in dem Blick, den Phoebe und ich uns zuwarfen, komplett unter.
Dieser wissende Blick, der, in dem unbändige Freude zu lesen war.«Ach was solls, ihr macht doch sowieso, was ihr wollt.»
Damit hatte Amella allerdings Recht; sie kam mir vor wie eine Mutter, die eingesehen hatte, dass jegliche Versuche, auf die Entwicklung ihrer Kinder im Teenager-Alter Einfluss zu nehmen, vergebens waren.
«Ich würd ja sagen, ich habs euch gesagt, aber ich habs euch gesagt.»
Sie schüttelte nur den Kopf. Und sie hatte recht.
Alle Vernunft hatte uns verlassen.
Und zwar schon Anfang des Jahres.
Aber bei diesem Jungen war das vertretbar.Solange uns nur die Vernunft verlassen hatte und nicht jegliche Wahrnehmungen...
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Wie auch in jeder großen Pause stand Amella an meiner Seite und die ganzen affigen Jungs gegenüber, von uns getrennt durch eine Straße.
Mittlerweile ließen es meine Nerven nicht mehr zu, sie gelassen zu ignorieren, wie Mella es tat. Und dafür bewunderte ich sie.Doch Bewunderung hin oder her, sie nutzte mir nicht, meine Selbstbeherrschung zurück zu erlangen. Also bereitete ich dem ein Ende.
"Gehst du mit mir zu Phoebe?"
Hoffnungsvoll sah ich Amella an, die ungern an den Jungs vorbei gehen wollte, wenn es sich nicht vermeiden ließ.
"Muss es sein?" Ein gequälter Blick in ihre Richtung reichte aus, um ihr zu vermitteln, wie sehr es sein musste.
"Also schön."
So überquerten wir die Straße und ich gab mir Mühe, betont lässig rüber zu kommen. Wir wechselten das Thema, denn belangloser Small Talk war jetzt nichts, was die Jungs nicht hören durften.
"Hast du schon was für Deutsch gemacht?"
Die anstehende Arbeit machte mich wirklich fertig, ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte, geschweige denn, wo das alles enden sollte.
Doch gerade als ich die Frage gestellt hatte, begegnete mir ein Paar Augen.
Joshua. Nase."Denk an meine Worte. Und schau dir Goethes geschriebenes Wort schon mal genauer an, zur Vorbereitung.", war das einzige, was er sagte.
Und dann hatten wir sie auch schon hinter uns gelassen.
Was zum..?"Was war das denn?", wollte Amella wissen.
Ich gab ihr keine Antwort. Vor lauter Schock zum einen, und zum anderen, weil ich schlichtweg gerade keine Antwort auf ihre Frage hatte.
Das letzte Mal, dass ich mit Nase gesprochen hatte, oder er mir viel mehr eine Wette aufgedrängt hatte, war während des Basketballspiels.
Und dass er das mit der Deutschnachhilfe ernst gemeint hatte, konnte ich mir nur schwer vorstellen.
Dafür musste er ja den Hintern hochkriegen und was für die Schule machen. Dazu kommt noch, dass es ja nicht einmal für ihn selbst wäre.
Niemals meinte es dieses ständig faulenzende Dornröschen ernst.Wir kreuzten kurz den inneren Schulhof, passierten dann den Durchgang, der uns direkt wieder aus dem Gebäude führte und zur Mauer des nächsten Vorgartens. Wo uns Phoebe grinsend erwartete.
Entweder hatte sie Cookies dabei, oder sie hatte etwas zu erzählen, was mit dem Südlander zu tun hatte.
Ich tippte auf Letzeres. Sie grinste über das ganze Gesicht.
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Perfektes Drama
Literatura FemininaZwei Typen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Allein durch ihre originellen Spitznamen verdeutlicht sich gehegte Anti- und Sympathie. Dass sich die Relationen verändern könnten, war ihr im Vorhinein längst nicht klar. Und vor allem, welche A...