.•*:。✩𝟒. 𝐧𝐞𝐮𝐞𝐬 𝐙𝐮𝐡𝐚𝐮𝐬𝐞

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„Bis später", sagte Ben und drückte mir einen schnellen Kuss auf die Wange.
„Wer hat gesagt, dass ich dich heute nochmal sehen möchte?", zog ich ihn auf und grinste dabei breit.
„Die Frage stellt sich gar nicht. Also zu mir oder zu dir?", sagte er, obwohl er eigentlich schon längst in die Kabine wollte. Immerhin war der Rest schon längst dorthin verschwunden.

Leonie beobachtete uns, weshalb die Frage leicht zu beantworten war.
„Lieber zu dir." Mit der Antwort schien Ben zufrieden und verschwand daraufhin auch ins Gebäude.
„Noch kann er die Frage stellen", kommentierte meine beste Freundin die Frage meines Freundes. Natürlich wusste ich sofort, worauf sie hinauswollte und unwillkürlich fing ich an zu lächeln.
„Verrückt, oder?" Ich seufzte leise, aber aufgrund von Glücksgefühlen und fing an zu träumen.

„Okay, Carlie. An dieser Stelle schreite ich ein und sage dir, dass wir fahren", sagte Leonie, nach dem ich eine Weile verträumt ins Leere gestarrt hatte.
„Ist ja gut", gab ich lachend von mir und gemeinsam liefen wir in Richtung des Autos. Ich konnte es immer noch nicht ganz glauben, dass Ben wollte, dass ich zu ihm ziehe. Für mich war das ein bedeutsamer Schritt, vor allem, weil es mit keinem meiner Ex-Freunde auch nur annähernd so ernst wurde. Das mit Ben war besonders, da war ich mir sicher.

„Soll ich dich bei ihm herauslassen?", fragte Leonie, als wir an einer roten Ampel standen. Fragend schaute ich sie an, obwohl ich wusste, was sie meinte.
„Du hast doch bestimmt einen Schlüssel, oder?", fragte sie mit einem verschmitzten Grinsen und schaute nochmals in Richtung der Ampel, die immer noch rot zeigte.

„Den hab ich mit der Frage, ob wir zusammenziehen wollen, bekommen.", erzählte ich ihr stolz, woraufhin sie nickte.

-

Es war dunkel draußen, doch im Inneren des Hauses erhellte noch das Flackern des Fernsehers den Raum.
Carlie achtete nicht darauf, was dort lief, stattdessen lag sie fest umschlungen in Bens Armen, während sie am Handy irgendein Spiel spielte, dessen Sinn Ben nicht verstand.

Währenddessen schaute er eine Serie, deren Anfang seine Freundin nie gesehen hatte und demnach nicht verstand, worum es ging. Doch der junge Mann erwischte sich selbst dabei, wie sein Blick von dem Bildschirm weg huschte und seine ruhig da liegende Freundin beobachtete. Ein Lächeln huschte über seine Lippen und er strich ihr sanft über den Rücken.

Carlie hob ihren Blick von dem Handy und schaute ihren Freund zufrieden an.
„Das ist schön, mach weiter." Sie kuschelte sich noch näher an ihn, falls das überhaupt noch möglich war, und schloss die Augen. Ihr Handy hatte sie davor auf den Tisch gelegt.
Ein Grinsen konnte Ben sich nicht verkneifen, als er ihr mit kreisenden Bewegungen über den Rücken fuhr.

„Carlie?", fragte er nach einer Weile. Eigentlich nur, um zu erfahren, ob sie eingeschlafen war, doch ihr unverständliches Murmeln deutete auf das Gegenteil hin.
„Ich finde es schön, wenn du bei mir bist."
„Ich finde es auch schön." Carlies Stimme war ruhig und sie konnte sich ein Gähnen ihrerseits nicht verkneifen. Anschließend musste auch Ben gähnen.

„Weißt du, wenn du hier wohnen würdest-", fing er an, doch bemerkte schnell, dass es keine gute Formulierung war. Das konnte er besser.
„Carlie, wollen wir zusammenziehen?"

Es waren nur ein paar Worte, die dafür sorgten, dass Carlie plötzlich wieder hellwach war. Sie drehte sich so hin, dass sie das Gesicht ihres Freundes sehen konnte, der sie nachdenklich anschaute.
Er hatte Angst vor ihrer Reaktion, da es doch ziemlich plötzlich kam. Immerhin waren die Beiden noch nicht allzu lange zusammen.
„Du willst, dass ich bei dir einziehe?", fragte die Brünette ungläubig und schaute den Älteren dabei mit großen Augen an.
„Ja, also wir könnten uns auch etwas anderes suchen, wenn dir das Haus nicht gefällt."

Carlie musste lachen. Nicht nur darüber, dass er es Haus nannte, für sie glich es einer Villa, sondern auch, weil er dachte, ihr könnte es hier nicht gefallen.
„Das Haus ist wundervoll", sagte sie deshalb voller Empörung und machte sich sogar die Mühe, sich aufzusetzen.
Ben musste über die Reaktion seiner Freundin schmunzeln, wartete jedoch ungeduldig auf eine Antwort auf seine Frage.

„Aber ja, Ben. Ich würde liebend gerne mit dir zusammenziehen." Die junge Frau grinste über beide Ohren und auch ihr Freund schien überglücklich.

„Warte", sagte er und richtete sich auf. Carlie war verwundert, als er aufstand und zu irgendeiner Schublade lief.
„Was suchst du?" Sie streckte sich, um zu sehen, was ihr Freund suchte, doch er versteckte es in seiner Hand.
„Ben?", fragte sie lachend, um ihre Nervosität zu überspielen. Er schaute sie nur mit einem breiten Grinsen an, nahm ihre Hand und legte den metallischen Gegenstand in diese.

„Du musst ja auch hereinkommen, wenn du hier wohnst", erklärte er ihr, während Carlie auf den Schlüssel in ihrer starrte.
Daraufhin schmiss sie sich um seinen Hals und drückte ihre Lippen auf seine.
„Ich liebe dich, weißt du das?"

-

Leonie hatte mich vor seinem Haus abgesetzt und mit einem Winken verabschiedete ich mich von ihr. Aus meiner Tasche kramte ich den Schlüsselbund, an dem nun auch der Haustürschlüssel zu Bens Haus hing.
Ich starrte ihn an und musste unwillkürlich anfangen zu grinsen.

Es war das erste Mal, dass ich diesen Schlüssel benutzte und mein Herz pochte wie wild. Alleine der Gedanke daran, dass ich auch bald hier wohnen könnte, sorgte für Aufregung in mir.

Ich ging in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen, als sich auch schon die Haustür öffnete. Ben ging einige Schritte, bis ich ihn rufen hörte.

„Carlie?" In seiner Stimme herrschte eine gewisse Ungewissheit, vermutlich, weil er sich nicht sicher war, ob ich wirklich hier war. Nur meine Schuhe im Flur hätten mich verraten können.
„Ja", antwortete ich grinsend und einige Sekunden später, streckte er seinen Kopf durch den Spalt der Küchentür.

„Du hast ihn benutzt." Ben strahlte, als er meinen Schlüsselbund auf der Küchentheke sah und zog mich in eine Umarmung.

PAPER RINGS - ben chilwellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt