.•*:。✩𝟏. 𝐫𝐚𝐮𝐬 𝐦𝐢𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐞

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Carlie

Nachdenklich saß ich auf dem Sofa und wartete darauf, dass Leonie nach Hause kam, dabei wusste ich nicht mal, ob sie hier überhaupt auftauchen würde. Es würde mich immerhin nicht wundern, wenn sie bei Mason schlafen würde. Doch ich hatte es Ben versprochen, ihr endlich davon zu erzählen, von unseren Plänen, von dem nächsten Schritt.

Ich hatte Angst. Nicht unbedingt vor dem nächsten Schritt, sondern eher davor, wie Leonie reagieren würde.
Vermutlich hatte ich es aus diesem Grund vor mir hergeschoben. Dass ich ihr aus dem Weg gegangen war, tat mir weh, doch jedes Mal, wenn ich sie sah, kam das schlechte Gewissen in mir hoch. Doch ich wusste, dass ich es ihr irgendwann sagen musste.
Das hatte auch Ben mir klargemacht.

Vermutlich war ich eingeschlafen, denn als ich durch das Öffnen der Haustür wach wurde, war es bereits hell draußen.
„Wieso schläfst du auf dem Sofa?", fragte meine beste Freundin mich, die mit den Klamotten des gestrigen Abends, vor mir stand.
„Ich hab auf dich gewartet", antwortete ich, während ich versuchte, mein Gähnen zu unterdrücken, was jedoch nicht funktioniere. Mein Gähnen steckte Leonie ebenfalls an, weshalb sie sich neben mich setzte. Ich setzte mich auf und rieb mir mit den Händen über das Gesicht. Mein Rücken tat weh, immerhin war das Sofa nicht dafür geeignet, darauf zu schlafen.

„Wieso?", fragte Leonie, wobei die Frage eher provisorisch war.
Ich seufzte.
„Es tut mir leid, ich hab mich in letzter Zeit absolut daneben benommen. Ich würde verstehen, wenn du sauer oder so bist." Ich zupfte an der Decke herum, die auf meinem Schoß lag.
„Mhhhh." Leonie schien nachzudenken, wusste aber nicht, was sie darauf erwidern sollte. „Ich bin nicht sauer, aber ich würde schon gerne wissen, was der Grund für dein Verhalten war." Sie legte ihren Kopf schief und setzte ein zaghaftes Lächeln auf.

„Ja, ich weiß." Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe herum und suchte nach den richtigen Worten. „Tut mir auch leid, dass ich den gestrigen Abend zerstört habe." Viel schlimmer war es für mich, dass ich mich mit Ben gestritten hatte. Es war zwar nicht dramatisches und wir hatten uns auch direkt wieder vertragen, nachdem ich ihm versprochen hatte, mit Leonie zu sprechen.
„Ach, alles gut. Mason und ich hatten trotzdem einen schönen Abend." Bei den Gedanken an gestern Abend, fing sie an zu grinsen.
„Verstehe", sagte ich mit einem verschmitzten Lächeln, doch das hielt nicht lange an, denn wir kamen vom Thema ab.

„Also, Erklärung", fing ich an und ihr neugieriger Blick machte mich nur noch nervöser.
„Ich werde ausziehen", ließ ich die Bombe platzen. Für mich war das ein riesiger Schritt, immerhin wohnte ich mit Leonie zusammen, seitdem ich hier in London war. Sie hatte so viel für mich getan, denn ohne sie hätte ich Ben nie kennengelernt. Umso schwerer fiel es mir, diese Wohnung zu verlassen. Es fühlte sich beinahe wie Verrat an.
„Ausziehen?", wiederholte Leonie meine Worte. „Aus der Wohnung?"

Ich nickte und musste lächeln.
„Ben und ich werden zusammen ziehen."
Für die meisten ging das vermutlich alles zu schnell, doch nachdem wir so lange gebraucht hatten, überhaupt zusammenzukommen, waren wir beide bereit, mit dem nächsten Schritt nicht so lange zu warten.

Leonie sagte nichts und schaute mich nur überrascht an. Mein Lächeln verschwand langsam und ich hoffte, auf eine Antwort ihrerseits, die ich daraufhin auch bekam.
„Das freut mich für euch." Ein kurzes Lächeln zuckte über ihre Lippen.
„Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte und deswegen bin ich dir lieber aus dem Weg gegangen, weil ich ansonsten immer daran denken musste, dass ich es dir noch irgendwie erklären muss", fuhr ich fort.

„Verstehe", murmelte Leonie. „Aber es freut mich wirklich." Nun war es ein ehrliches Lächeln und sie zog mich in eine Umarmung, die all die Last von mir fallen ließ.
„Ich wusste, dass du mich irgendwann für Ben verlassen wirst", flüsterte sie und fing daraufhin an zu lachen.

„Ich verlasse dich doch nicht", protestierte ich, was sie nur noch mehr zum Lachen brachte.
„Das hoffe ich doch, denn so schnell wirst du mich nicht loswerden."
Nun war ich diejenige, die lachte.

„Frühstück?", fragte ich sie, denn ich hatte unglaublich viel Hunger.
„Ich hab schon mit Mason gefrühstückt", sagte sie mit entschuldigendem Blick.
„Du meinst eher, du hast Mason gefrühstückt", witzelte ich und sprang daraufhin vom Sofa, um in sicherer Entfernung zu sein, bevor sie reagieren konnte.

„Du bist doch bescheuert", rief sie, nachdem ich in die Küche gerannt war. Als Antwort bekam sie nur ein Lachen meinerseits, während ich schaute, was ich mir zum Frühstück machen würde.

Nach einer Weile, mein Kaffee war bereits fertig und ich wartete nur noch darauf, dass der Toaster meinen Toast ausspuckte, kam Leonie frisch geduscht und mit neuen Klamotten und beobachtete ich nachdenklich.
„Wann ist es so weit?", fragte sie und schaute dabei etwas wehmütig.

Ich zuckte nur mit den Schultern, immerhin hatten Ben und ich noch nicht darüber geredet. Es war erstmal wichtig, dass ich meiner besten Freundin von unseren Plänen erzähle, damit sie überlegen konnte, wie es mit dieser Wohnung weitergehen würde.
Keine Ahnung, ob sie es finanziell stemmen könnte.

„Darüber müssen wir noch reden", murmelte ich. Das wäre das nächste Gespräch, welches ich führen müsste.
Doch diesmal war ich bereit und würde mich nicht wieder wochenlang davor drücken.

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So, jetzt ist das Geheimnis gelüftet. ;P
Ich fand es ja lustig, wie ihr alle gedacht habt, dass sie Schwanger ist, aber ich das in Geschichten irgendwie überhaupt nicht, also zumindest so ungewollte.
😃🤚🏼

Auf jeden Fall freut es mich, dass die Reaktionen zu dem zweiten Teil so positiv waren. Ich liebe es diese Geschichte(n) zu schreiben und es freut mich, dass sie bei euch auch so gut ankommen.

PAPER RINGS - ben chilwellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt