.•*:。✩𝟏𝟓. 𝐊𝐚𝐟𝐟𝐞𝐞𝐜𝐡𝐚𝐨𝐬

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Carlie

„Ich warte sehnsüchtig darauf, dass ihr eine Party schmeißt. Ich war schon so lange auf keiner mehr." Leonie rührte mit einem Löffel in ihrem Tee herum, während ich meinen Blick von der Tasse nicht abwenden konnte. Zugegeben war ich ziemlich in meinen Gedanken vertieft, weshalb ich das nicht mal bemerkte.
„Erde an Carlie?" Die Stimme meiner besten Freundin hallte durch meinen Kopf und brachte mich zurück in die Gegenwart.

„Ja?", fragte ich vollkommen verwirrt, schaute mich anschließend in dem Café um, woraufhin ich Chester sah, der mich fragend anschaute. Hektisch warf ich ihm ein leichtes Lächeln zu, was ihm symbolisieren sollte, dass alles in Ordnung war, ehe ich Leonie anstarrte, die mich kritisch musterte.
„Alles okay bei dir?" Sie nippte an ihrer Tasse, wobei sie ihren Blick nicht von mir löste.
„Wieso sollte bei mir nicht alles okay sein?" Nervös lachte ich auf und ich merkte, dass mir plötzlich kochend heiß wurde. So war es oft, wenn mir etwas ziemlich unangenehm war.

„Vielleicht weil du, erstens, deinen Kaffee nicht mal angerührt hast, und zweitens, weil du vollkommen neben der Spur bist."
Die Blonde hob eine ihrer Augenbrauen und schaute dabei durchaus kritisch.
Ich grummelte leise und griff nach der Tasse, um anschließend festzustellen, dass mein Kaffee bereits kalt war. Als ich die Tasse wieder auf den Tisch stellen wollte, schaffte ich es irgendwie, dass die Tasse umkippte. Hektisch sprang ich auf, damit meine Hose von dem Kaffee verschont blieb, während sowohl der Tisch als auch der Fußboden des Cafés nicht so viel Glück hatten.

In dem Moment spürte ich alle Blicke auf mir, weshalb ich am liebsten im Erdboden versinken würde. Schnell eilte Chester her, um das Chaos, welches ich angerichtet hatte, zu beseitigen.
„Tut mir wirklich leid", sagte ich schnell, als er mit einem Lappen alles aufwischte.
„Das macht doch nichts. Sowas passiert mal", versuchte Chester mich zu beruhigen. „Deinem Freund ist es auch letztens passiert."

„Meinem Freund?", fragte ich verwirrt, schließlich wusste ich nicht, dass Ben hier gewesen war.
„Oh, seid ihr nicht mehr zusammen, Ben und du?" Mit großen Augen schaute Chester mich an, vermutlich hatte er Angst, dass er etwas Falsches gesagt hatte.
„Doch, doch", sagte ich nachdenklich und schaute zu Leonie, die in dem Moment mit den Schultern zuckte. „Ich wusste nur nicht, dass er hier war."
Chester nickte verstehend.
„Mason war auch dabei, mit ein paar anderen Kerlen, vermutlich Teamkollegen", berichtete der Mann weiter. „Viel gelacht haben sie, außer Ben, der war wohl nicht so begeistert davon." Nun zuckte er mit den Schultern und ging anschließend wieder zu dem Tresen.

„Sehr interessant", murmelte Leonie, während ich mich wieder hinsetzte.
„Ich meine, mir war klar, dass Ben und du euch ähnlich seid, aber, dass ihr beide eure Getränke verschüttet? " Meine beste Freundin lachte leise. „Aber jetzt erzähl, was liegt dir auf dem Herzen, Maus?"
Ich verzog das Gesicht bei dem Kosenamen, ehe ich seufzte.
„Seitdem meine Eltern bei uns aufgetaucht sind, verhält sich Ben so komisch", fing ich an und tippte mit meinen Fingern auf dem Tisch herum.
„Irgendwie so abweisend und still, keine Ahnung." Leonie nickte verstehend.

„Und wie läuft es bei Mason und dir?", versuchte ich das Thema zu wechseln, woraufhin meine beste Freundin anfing zu grinsen.
„Es läuft perfekt", schwärmte sie, ehe sie mir davon erzählte, wie toll er und wie unglaublich glücklich sie war. Von den anfänglichen Schwierigkeiten war nichts mehr zu merken. Es freute mich enorm für meine beste Freundin und natürlich auch für Mason. Ich lächelte sanft, was Leonie dazu brachte sich zu räuspern.

„Genug von mir." Sie griff nach ihrem Handy und tippte darauf herum.
„Was machst du?", fragte ich sie verwirrt.
„Ich rufe Benjamin an und sage ihm, dass ich auf die Party warte", antwortete sie grinsend. „Denn ich bin mir sicher, dass eine Party auch seine Laune aufbessern wird, also rette ich indirekt eure Beziehung."
Ich verzog das Gesicht.
„Ich glaube ja nicht, dass du irgendetwas retten musst, so dramatisch ist das ganze nicht."
„Noch nicht! Lass es uns als Präventionsmaßnahme ansehen, dass es auch nicht so dramatisch wi- Oh, hallo Benjamin!"

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sie schon seine Nummer gewählt hatte und er bereits den Anruf entgegengenommen hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass Leonie das Telefon nicht auf Lautsprecher stellte, und ich demnach nicht sonderlich viel mitbekam.
Auch wenn ich mich anstrengte, irgendwas zu verstehen, war die Geräuschkulisse des Cafés einfach zu laut. Also bekam ich nur die Fetzen mit, die meine beste Freundin von sich gab.

Es vergingen einige Minuten, in denen ich mich in dem Café umschaute, obwohl ich diesen Ort eigentlich schon in- und auswendig kannte. Doch irgendwie schaffte ich es, mir die Zeit zu vertreiben, bis meine beste Freundin auflegte.

„Also er war nicht wirklich begeistert, aber ich konnte ihn überreden", erzählte die Blonde stolz.
„Das heißt jetzt was?" Ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen.
„Das heißt: Party!", schrie sie daraufhin erfreut auf, weshalb plötzlich alle Besucher des Cafés samt Chester zu uns schauten.

Gestresst fuhr ich mir mit den Händen über das Gesicht. Das konnte was werden.

PAPER RINGS - ben chilwellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt