.•*:。✩𝟏𝟒. 𝐟𝐞𝐡𝐥𝐞𝐧𝐝𝐞𝐬 𝐓𝐫𝐢𝐤𝐨𝐭

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Carlie

„Wo hast du dein Chilwell-Trikot gelassen?", fragte Leonie mich, als ich in ihr Auto stieg. Sie wollte mich unbedingt abholen, damit wir gemeinsam zum Spiel unserer Freunde gehen konnten.
„In der Wäsche", murmelte ich bloß, denn ich hatte mir versehentlich was über geschüttet. Natürlich hätte ich mir eins von Bens alten Trikots nehmen können, doch darin sah ich aus, wie ein wandelndes Zelt.
„Wenn er das sieht, dann wird er bestimmt nicht allzu begeistert sein", teilte meine beste Freundin ihre Gedanken mit mir, womit sie leider recht hatte. Er war nämlich der Meinung, dass es ihm Glück brachte, wenn ich seinen Namen auf dem Rücken trug.
„Er wirds verstehen", sagte ich seufzend, während ich mich anschalte, damit wir endlich loskonnten.

Das Spiel war nicht sonderlich gut, doch es reichte für ein Unentschieden. Leonie war neben mir am Eskalieren, während ich für meine Verhältnisse ziemlich ruhig war und bloß auf das Spielfeld starrte.
Irgendwie wusste ich, dass dieser Tag kein guter war, was mir eigentlich schon das verschmutzte Trikot hätte mitteilen können.

„Ich muss übrigens auf Mason warten", teilte Leonie mir nach Spielende mit.
Sie hatte ihn vorhin hergefahren, weshalb sie ihn auch mit nach Hause nehmen musste. Ich nickte ihr bloß als Antwort und gemeinsam warteten wir dann auf die Jungs.
„Eigentlich kann ich dann auch mit Ben nach Hause fahren", fiel mir nach einer Weile ein, denn eigentlich war der Plan, dass meine beste Freundin mich nach Hause fahren würde.

Nach einer Weile liefen einige Spieler vorbei, doch keine Spur von Mason oder Ben, weshalb ich mich dazu entschied einen ihrer Mitspieler zu fragen, der an uns vorbeilaufen würde.
„Den Nächsten musst du aber fragen!", forderte Leonie mich auf, nachdem ich bei den ersten Beiden, die vorbeilaufen waren, kein Wort rausbekam.
„Ist ja gut", murmelte ich, wobei ich innerlich hoffte, dass Ben oder Mason der Nächste war.

Doch leider schienen die Beiden heute zu trödeln, weshalb meine Hoffnung vergebens war. Es waren ein kleinerer Blonder und ein großer Braunhaariger, die sich unterhielten, während sie in Richtung ihrer Autos liefen.
Leonie stupste mich auffordernd an, weshalb ich die Augen verdrehte, doch mich anschließend räusperte, als die Fußballspieler in unserer Nähe waren.

„Oh hallo", meldete sich der Kleinere zu Wort. Der Brünette musterte uns währenddessen nachdenklich, doch dann schien ihm ein Licht aufzugehen.
„Carlie und Leonie, richtig?" Ich nickte bloß, wobei ich keine Ahnung hatte, wie Leonie reagierte, da sie hinter mir stand.
Der Brünette lächelte sanft, als er feststellte, dass mir sein Name nicht mehr einfiel. „Kai", sagte er also lachend. „Und das ist Timo."
„Hey", murmelte ich bloß, wobei ich mir ziemlich dämlich vorkam. Ich bekam bei fremden Leuten nie ein Wort raus.
„Lasst mich raten, ihr wartet auf eure Männer?", fragte nun Timo, der daraufhin einen genervten Blick von Kai bekam.
„Das ist korrekt, könnt ihr uns sagen, wieso die Beiden heute so lahm sind?", meldete sich nun meine beste Freundin zu Wort.
„Die sind ziemlich mies drauf", erklärte Timo.

Anschließend unterhielten sich Leonie und Timo noch eine Weile über das Spiel, während ich ziemlich überfordert da stand und ins Weite starrte.
„Du bist ja nicht sonderlich gesprächig", kommentierte Kai mit einem breiten Lächeln. „Dabei erzählt Chilly doch immer, dass du so viel redest."
Empört schnaubte ich auf.
„Bitte?", fragte ich, wobei ich mir ein Lachen nicht verkneifen konnte. „Ben ist wohl derjenige, der stundenlang reden kann." Kai fing ebenfalls an zu lachen und stimmte mir dann zu.
„Er redet manchmal schon ziemlich viel", berichtete er. „Manchmal zu viel." Der Brünette verzog sein Gesicht, ehe er sich räusperte. „Naja, er ist schon ein super Kerl." Ich nickte bloß mit einem breiten Grinsen, denn auch wenn Kai ziemlich nett war, fühlte es sich etwas schräg an, mich mit ihm zu unterhalten

„Wer ist ein super Kerl?", ertönte daraufhin eine mir wohlbekannte Stimme. „Ich hoffe, ihr redet von mir."
Es war Ben, der uns skeptisch betrachtete, während er auf mich zu lief, um seinen Arm um mich zu legen.
„Natürlich, über wen denn sonst", antwortete Kai lachend. „Na dann, war schön, sich mit dir zu unterhalten, Carlie." Kai hob zum Abschied die Hand und zog dann Timo von Leonie weg, damit die Beiden endlich nach Hause konnten.

Auch Mason war aufgetaucht, und während Ben ziemlich normal schien, sah man Mason an, dass er ziemlich schlecht gelaunt war.
„Los, lass uns bitte fahren", sagte er zu seiner Freundin, ohne sie anständig zu begrüßen. Etwas überrumpelt schaute Leonie ihren Freund an, nickte dann abschließend. Nachdem die Beiden sich von uns verabschiedet hatten, setzten sie sich ins Auto, um kurz darauf vom Gelände zu fahren.

„Wo ist dein Trikot?", fragte Ben, während wir zu seinem Auto schlenderten.
„In der Wäsche, ich war heute ein bisschen tollpatschig", erklärte ich ihm und lächelte sanft, doch er erwiderte es nicht, stattdessen öffnete er bloß die Autotüren.
„Das Spiel war scheiße, eigentlich habe ich keine Ahnung, wie wir überhaupt einen Punkt mitnehmen konnten", murmelte er, während er sich auf den Fahrersitz schmiss.
„Das nächste Spiel wird bestimmt besser." Eigentlich wollte ich ihn damit aufmuntern, doch er schaute bloß skeptisch und startete den Motor.

Die restliche Fahrt über schwiegen wir beide, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir an einer roten Ampel zu stehen kamen.
„Du hast dich ziemlich gut mit Kai verstanden", sagte er trocken, ohne eine Art von Emotion zu zeigen.
„Scheint ganz nett zu sein", äußerte ich mich und zuckte zeitgleich mit den Schultern.
„Ganz nett, also", murmelte er. „Ja, das ist er wohl."

PAPER RINGS - ben chilwellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt