.•*:。✩𝟐𝟒. 𝐳𝐰𝐞𝐢 𝐞𝐱𝐭𝐫𝐚 𝐊𝐚𝐫𝐭𝐞𝐧

419 44 80
                                    

Carlie

„Noch fünf Minuten, bitte“, grummelte ich leise, als er versuchte aufzustehen.
„Du kannst doch noch liegen bleiben“, lachte Ben und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
„Ich weiß, aber ich will noch ein wenig kuscheln, Ben.“
„Na gut.“ Mein Freund gab sich geschlagen und lag seinen Arm um mich, während ich mich an ihn kuschelte.
Er lachte erneut, weshalb sein Brustkorb bebte. „Du bist seit Tagen ziemlich anhänglich, alles in Ordnung? Also nicht, dass es mir nicht gefallen würde -“

Ich unterbrach ihn sofort, während ich die Decke ein Stückchen nach oben zog.
„Alles super, ich finds nur toll, dass jetzt alles wieder gut zwischen uns ist.“
Ein breites Grinsen huschte auf meine Lippen und ich öffnete die Augen, schaute nach oben, um zu sehen, dass Ben ebenfalls lächelte.
„Das stimmt, das macht alles gleich hundertmal besser“, antwortete er mit einem Augenzwinkern, woraufhin ich ihn leicht boxte.
„Mister Chilwell, benehmen sie sich bitte!“ Doch daraufhin konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen.

Es war beinahe perfekt.
Nachdem Ben und ich uns ausgesprochen hatten, fiel eine riesige, unbemerkte Last von unseren Schultern.
Auch, wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht aufgefallen war, hatten wir uns in dieser Zeit etwas voneinander entfernt. Das fiel erst jetzt, nachdem eben alles wieder besser geworden war, erst richtig auf. Doch dafür waren wir uns jetzt näher als jemals zu vor.

Es gab nur noch eine Sache, die mir auf dem Herzen lag. Und ich wusste, dass ich dies ebenfalls aus dem Weg schaffen müsste, damit uns Beiden nichts mehr im Weg stand.

„Okay, aber jetzt stehe ich wirklich auf. Mein Magen knurrt schon.“
Widerwillig ließ ich Ben aufstehen, wobei mein Inneres eine wilde Diskussion führte, ob ich ebenfalls aufstehen sollte oder doch im warmen, kuscheligen Bett bleiben sollte.

Doch auch, wenn ich am liebsten liegen geblieben wäre, wusste ich, dass ich irgendwann aufstehen musste. Also brachte ich es lieber schnell hinter mich.

Gemeinsam frühstückten wir, unterhielten uns ein wenig, wobei Bens Gedanken natürlich bei dem heutigen Spiel waren. Da kam mir eine Idee, die ich möglicherweise bereuen würde.

„Denkst du, du kannst mir kurzfristig noch zwei Karten für das Spiel nachher besorgen?“ Ich legte meinen Kopf auf meine Hände und schaute ihn mit großen Augen an.
„Wieso?“, fragte Ben verwirrt. „Wird schwer, aber für dich mach ich sogar das Unmögliche möglich.“ Er zwinkerte mir mit einem breiten Grinsen zu.
„Ben, mein Süßer, das war viel zu kitschig.“ Ich verzog das Gesicht.
„Und du stehst darauf, ich weiß es.“

Natürlich fing er wieder an, zu lachen.
Immerhin hatte er gute Laune.
„Aber wofür brauchst du zwei Karten? Du hast doch schon eine?“, fragte er nochmal nach.
„Ich hab deine Frage absichtlich ignoriert, Chilwell. Lass dich überraschen.“ Nun war ich diejenige, die ihm zuzwinkerte.
Doch das Grinsen auf meinen Lippen verschwand wieder, denn ich hatte keine Ahnung, ob das eine gute Idee war.
Vielleicht würde ich mit dieser auch alles wieder ruinieren, und dabei, war doch gerade erst, alles wieder gut zwischen uns.

Damit musste er sich zufriedengeben, auch wenn er leise grummelte. Vermutlich würde er sich jetzt die ganze Zeit darüber Gedanken machen, für wen ich diese Karten benötigte. Doch es war besser, wenn er davon nichts wusste, dann würde er sich wahrscheinlich verrückt machen, wodurch er automatisch schlechter spielen würde.

Knapp eine Stunde später verabschiedete er sich von mir, natürlich versuchte er vorher nochmal sein Glück, um von meinem Plan zu erfahren, doch ich blockte ab.

Kaum war er vom Grundstück gefahren, machte ich mich ebenfalls auf den Weg.
Es waren zwanzig lange Minuten, die ich über mich ergehen lassen musste, bis ich bei dem Haus meiner Eltern ankam.
Kaum war ich in die Einfahrt eingefahren, erhielt ich eine Nachricht von Ben, dass er tatsächlich noch zwei Karten bekommen hatte und ich mir diese am Eingang abholen konnte. Mittlerweile war es bekannt, dass ich seine Freundin war, weshalb das keine Probleme bereiten würde.

Doch zunächst musste ich meine Eltern erstmal dazu bekommen, mich auf das Spiel zu begleiten, denn wie ich sie, insbesondere meinen Vater, kannte, würde das einige Nerven kosten. Vor allem, da wir seit dem Vorfall nicht mehr miteinander gesprochen hatten.

Mein Herz pochte heftig, als ich zur Haustür lief und ich überlegte, während sich meine zitternde Hand der Klingel näherte, ob es vielleicht doch besser wäre, einfach zu gehen. Doch meine Hand war schneller, als meine Angst, weshalb ich nun angespannt vor der Tür stand.

„Carlie!“ Es war meine Mutter, die mir die Tür aufmachte und mich freudig umarmte. Mir fiel ein Stein vom Herzen, wobei ich wusste, dass mein Vater vermutlich nicht ganz so erfreut sein dürfte. „Wie geht es dir, meine Kleine?“

„Mir geht es gut“, antwortete ich ihr nervös, während mein Blick auf den Hausflur hinter ihr gerichtet war, um zu sehen, ob mein Vater auftauchte.
„Das freut mich, komm doch rein.“
Meine Mutter schritt zur Seite, sodass ich das Haus betreten konnte, was ich kurzerhand auch tat.

„Mary, wer ist das?“, ertönte plötzlich die laute Stimme meines Vaters und ich hörte, dass seine Schritte immer näher kamen. Sofort spannte sich alles in mir wieder an und als er dann vor mir stand, drohte ich vor Anspannung zu platzen.

„Hallo Dad“, begrüßte ich ihn bloß, während meine Mutter immer noch strahlte. Immerhin eine Person, die sich über meinen Besuch freute, denn mein Vater schaute mich nur ungläubig an.

„Was machst du hier?“, fragte er, wobei er glücklicherweise nicht sofort damit anfing, mich anzuschreien. „Und wo hast du deinen Lover gelassen? Hat er dich schon verlassen?“

Ich musste schlucken, wobei meine Mutter sofort einschritt und versuchte meinen Vater zu beruhigen.
„Ben“, betonte ich seinen Namen extra laut, „bereitet sich gerade auf sein Spiel vor und nein, er hat mich nicht verlassen.“

Mein Vater nickte verstehend, schaute anschließend zu meiner Mutter, die daraufhin das Reden übernahm.
„Carlie wir machen uns nur Sorgen um dich. Wir kennen diesen Kerl nicht, da kannst du es uns nicht verübeln, dass wir ihm gegenüber misstrauisch sind.“
Meine Mutter versuchte es mir behutsam mitzuteilen, was ich in diesem Moment wirklich schätze. Mein Vater hätte vermutlich nicht so nette Worte gewählt.

„Deswegen möchte ich, dass ihr mit auf sein Spiel kommt, damit ihr ihn kennenlernt und dann vielleicht endlich akzeptieren könnt, dass er perfekt für mich ist.“

PAPER RINGS - ben chilwellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt