.•*:。✩𝟐𝟓. 𝐀𝐤𝐳𝐞𝐩𝐭𝐚𝐧𝐳

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Carlie

„Du hast ernsthaft deine Eltern dazu überredet, auf ein Spiel zu kommen?“
Leonie betrachtete mich mit einem skeptischen Blick. Die Blonde war mehr als überfordert gewesen, als sie gesehen hatte, dass ich meine Eltern im Schlepptau hatte. Sie wusste, was vorgefallen war, umso logischer war es, dass sie mich für verrückt erklärte.

„Ich will Ben zeigen, dass das zwischen uns, für mich mehr als Ernst ist“, erklärte ich. „Und meine Eltern sollen endlich kapieren, dass ich ihn mehr als alles andere liebe.“
„Kitschig“, flüsterte meine beste Freundin leise und begann zu lachen, weshalb ich meine Augen verdrehte.

Auch, wenn ich mich lieber weiter mit ihr unterhalten wollte, musste ich meine Eltern bei Laune halten, weshalb ich ihnen meine Aufmerksamkeit schenkte. Leonie beobachtete das Ganze aus sicherer Entfernung.

„Ziemlich viel los hier“, staunte meine Mutter und begann zu lächeln. Von unserem Platz aus, konnten wir das gesamte Stadion überblicken und demnach sahen wir, wie es sich immer mehr füllte.
„Noch schöner sind die Spiele im Flutlicht, das macht es irgendwie magisch.“ Auf meine Lippen huschte ebenfalls ein Lächeln und ich wartete gespannt darauf, dass die Jungs zum Aufwärmen aufs Spielfeld kamen.

Die Stirn meines Vaters war in Falten gelegt. Er schien noch nicht vollkommen überzeugt davon zu sein, dass es eine gute Idee war.

„Welche Nummer hat dein Kerl?“, fragte er nach einer Weile, nachdem er sich gesetzt hatte. „Damit ich genau begutachten kann, ob er wenigstens ein guter Spieler ist.“
Ich verdrehte die Augen.
Es wäre eine Lüge zu behaupten, dass mein Vater Ahnung vom Fußball hatte. Für ihn war jemand gut, wenn er ein Tor schoss. Alles andere konnte er nicht beurteilen.

„Nenn ihn doch bei seinem Namen“, grummelte ich leise. „Aber Ben trägt die Einundzwanzig.“
Daraufhin schwieg er, bis zum Anpfiff.
Von dort an kommentierten meine Eltern so ziemlich jede Aktion der Spieler. Immerhin hatten sie es nicht nur auf Ben abgesehen.

„Na, immerhin spielt er für eine gute Mannschaft“, kommentierte er den Spielstand. Chelsea lag zwei zu null vorne, dass Ben dazu eine Vorlage beigesteuert hatte, blieb unbemerkt.

Doch dann, in der zweiten Halbzeit passierte etwas, was auch meine Eltern nicht unbeeindruckt ließ. Volley vom Strafraumrand. Ich sprang auf und klatschte begeistert in meine Hände.
Mit einem breiten Grinsen schaute ich zu meinen Eltern, und ich staunte nicht schlecht, als mein Vater ebenfalls stand und anerkennend applaudierte.

Kurz vor Abpfiff fiel das vierte Tor.
Ebenfalls von Ben, und ich wusste, dass sie spätestens jetzt Respekt vor seiner Leistung hatten.

Nach Abpfiff verließen wir das Stadion. Normalerweise würde ich auf Ben warten, doch ich wollte nicht, dass er meinen Eltern vor seinen Mitspielern begegnete. Stattdessen sollten sie zu Hause aufeinander treffen.

„Gutes Spiel“, sagte meine Mutter und legte ihren Arm um mich, während wir zu meinem Auto liefen. Ich nickte bloß, konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„Ich muss sagen, dein Ben war ziemlich gut“, äußerte sich mein Vater nach einer Weile. Er hatte ihn zum ersten Mal bei Namen genannt.
„Ja, oder?“ Ich strahlte vor Freude, was natürlich auch bei ihm nicht unbemerkt blieb, denn auf seinen Lippen bildete sich ganz leichtes Lächeln.

Bei uns Zuhause angekommen, schauten sich die Beiden natürlich erstmal um, insbesondere meine Mutter war begeistert von dem Haus. Derweil platzte ich beinahe vor Anspannung, immerhin hatte Ben keine Ahnung, was ihn erwarten würde, wenn er nach Hause kam. 

Doch es verging noch knapp eine halbe Stunde, die meine Eltern und ich auf dem Sofa verbracht hatten, bis sich die Haustür öffnete.
„Carlie, Schatz. Ich bin Zuhause“, rief er und kam daraufhin ins Wohnzimmer gelaufen, indem wir uns befanden.
Er hatte ein breites Grinsen auf den Lippen, was jedoch sofort verschwand, als er uns erblickte.

„Hey Ben“, begrüßte ich ihn und ging auf ihn zu. Sein Blick verriet, dass er nicht nur überrascht, sondern auch ziemlich überfordert war, nichtsdestotrotz legte er seine Arme um mich.
„Was machen deine Eltern hier?“, flüsterte er mir dabei ins Ohr.
„Ich habe sie eingeladen“, antwortete ich bloß, ehe ich mich von ihm löste.

Auch meine Eltern waren mittlerweile aufgestanden und warteten darauf, dass er auf sie zu ging.
„Hallo, Mister und Misses Edwards“, begrüßte Ben sie, unsicher, ob er ihnen die Hand geben sollte. Doch glücklicherweise tat er es, ansonsten wäre mein Vater vermutlich von seiner Unhöflichkeit überzeugt gewesen.

„Gutes Spiel“, sagte mein Vater und nickte anerkennend.
„Danke, Sir“, antworte Ben, während er sich ein stolzes Grinsen nicht verkneifen konnte.

„George.“ Mein Vater, dessen Gesichtsausdruck nicht daraufhin schließen ließ, dass er gut gelaunt war, schaute Ben mit einer ernsten Miene an. „Du darfst mich George nennen, aber nur, wenn du mir versicherst, dass du meine Tochter gut behandelst und es dir Ernst ist.“

„Dad“, seufzte ich genervt, doch Ben unterbrach mich sofort.
„Natürlich, Sir. Ihre Tochter ist mir wichtiger als alles andere auf dieser Welt. Für sie würde ich sogar mit dem Fußball spielen aufhören.“

In diesem Moment lief ich knallrot an, hielt mir die Hand vor den Mund, ansonsten hätte ich vermutlich lautstark aufgeschrien.

„Gut“, sagte mein Vater. „Dann freut es mich, dich kennenzulernen, Ben.“
Der ältere Mann begann zu lächeln, welches mein Freund natürlich sofort erwiderte. Auch meine Mutter stellte sich mit einem breiten Lächeln vor.

Dann schaute Ben zu mir und lächelte.
Und wir wussten beide, dass sie ihn akzeptiert hatten.

PAPER RINGS - ben chilwellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt