.•*:。✩𝟏𝟖. 𝐧𝐞𝐠𝐚𝐭𝐢𝐯𝐞 𝐆𝐞𝐝𝐚𝐧𝐤𝐞𝐧

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Ben

Noch immer plagte mich das schlechte Gewissen. Glücklicherweise nahm Carlie mir das ganze nicht allzu übel, Mason und Leonie dafür umso mehr. Jack hätte hier nie auftauchen sollen. Er hätte nie erfahren dürfen, dass hier eine Party veranstaltet werden würde. Wieso konnte ich meine Klappe nicht halten?

Mittlerweile waren auch andere Gäste hier, darunter vor allem meine Mitspieler.
Während ich, einen Becher in der Hand haltend, die Gäste beobachtete, redete Jack dauerhaft auf mich ein. Doch ich schenkte ihm, auch wenn es ungewollt war, keine Aufmerksamkeit. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass er mit mir sprach. Mein Kopf war irgendwie ganz woanders.

„Alter Ben", schimpfte Jack plötzlich, woraufhin ich ihn verwirrt anstarrte. „Wo bist du mit deinem Kopf? Bei deiner Kleinen?" Er zwinkerte mir zu, weshalb ich meine Stirn runzelte.
„Weißt du, Jack. Ich finde es sehr mutig von dir, dass du hier überhaupt aufgetaucht bist. Benimm dich jetzt wenigstens." Schnell trank ich meinen Becher aus und stellte ihn daraufhin auf den nächst besten Tisch, damit ich vor Jack fliehen konnte.

Ich lief durch mein Haus, begrüßte einige der Gäste und suchte Mason, um mich bei ihm zu entschuldigen. Dieser saß schlecht gelaunt auf der Couch und trank aus seinem Becher.
„Hey Bro", sagte ich, während ich mich neben ihn schmiss.
„Nein", grummelte er bloß als Antwort. Seine Augenbrauen hatte er dabei dauerhaft zusammengekniffen.
„Ich hab doch gar nichts gesagt?" Verwirrt starrte ich den Jüngeren an, weshalb er bloß genervt aufstöhnte.
„Ben, du kannst nicht diese ekelhafte Laus einladen und dann erwarten, dass ich kein Problem damit habe."

„Ich erwarte gar nichts, Mason." Meine Stimme war ernst und ich legte meine Arme auf die Rückenlehne der Couch, ehe ich leise seufzte. „Tut mir leid, wirklich."
Mason grummelte bloß leise vor sich hin und fuhr sich dann mit seiner Hand durch die Haare.
„Alles gut, Bro. Es ist nur", Mason stöhnte gestresst auf, „bei seinem Anblick würde ich am liebsten nochmal zuschlagen."

Ich begann zu lachen, was ihn ebenfalls zum Grinsen brachte.
„Manchmal verdient er es ja", murmelte ich leise. „Aber bitte reiß dich zusammen, Mase. Ich habe keine Lust, am Ende das Blut von meinem Fußboden zu wischen."
„Tja, dann sollte er mir lieber keinen Grund liefern." Mason grinste verschmitzt. „Aber solange er die Finger von meiner Freundin lässt, sollte es keine Probleme geben." Er hob abwehrend die Hände und stand dann auf. „Ich suche jetzt mal Declan." Mit diesen Worten verschwand Mason und ließ mich alleine.

Ich seufzte leise, ehe ich mich ebenfalls aufrichtete. Doch im Gegensatz zu Mason würde ich Carlie suchen. Vermutlich war sie bei Leonie, schließlich war die Blonde ebenfalls wie vom Erdboden verschwunden.

Aber diese lief mir kurze Zeit später entgegen. Ohne Carlie.
„Stopp!", rief ich, als die Blonde keine Anstalten machte, stehenzubleiben. Vermutlich war sie sauer. Das konnte ich ihr jedoch nicht verübeln.
Genervt schaute sie mich an, offensichtlich hatte sie keine Lust, sich mit mir zu unterhalten.
„Weißt du, wo Carlie ist?"
Leonie zuckte bloß mit den Schultern und lief direkt weiter, ohne auf meine Antwort zu warten.

Kopfschüttelnd lief ich weiter, unterhielt mich manchmal kurz mit Leuten, ehe ich Carlie im Garten fand. Doch sie war nicht alleine, denn sie unterhielt sich mit Kai.
Eine Weile stand ich dar, beobachtete die Beiden durch das Fenster, sah sie gemeinsam lachen.

Ich musste schlucken.
Mich störte nicht, dass die Beiden sich unterhielten, auch nicht, dass sie sich gut zu verstehen schienen.
Es waren Masons Worte, die garantiert bloß aus Spaß gemeint waren, die in meinem Kopf hallten.

- Liebling jeder Schwiegermutter.
Im Gegensatz zu mir. Ihre Eltern konnten mich nicht leiden. Vermutlich hassten sie mich sogar.

Schon seit Tagen quälte mich der Gedanke, dass ich nicht gut genug für sie war, dass sie jemand Besseren verdient hatte. Und, dass ich sie jetzt mit Kai reden sah, zeigte mir, dass ich vermutlich recht hatte. Mit jemanden wie Kai, - jeder liebte ihn - wäre sie vermutlich besser dran.

Plötzlich trafen sich Carlies und mein Blick. Sie fing an zu lächeln und winkte mir zu. Etwas wehmütig lächelte ich ebenfalls und machte mich auf den Weg zu ihr, während ich versuchte, mir die negativen Gedanken zumindest für den Moment, aus dem Kopf zu schlagen. Sie musste ja nicht wissen, was ich dachte.

„Oh, hi Ben", begrüßte mich Kai grinsend, als er mich entdeckte, während Carlie ihre Arme um mich legte.
„Ich hoffe, ich störe euch nicht", sagte ich lachend, woraufhin meine Freundin hochschaute und mich verwirrt anstarrte.
„Benjamin, du störst nie", kicherte sie, während ich nervös lächelte.

Kai musterte uns schmunzelnd, fuhr sich anschließend durch die Haare und steckte seine Hände in die Hosentasche.
„Sehr nette Freundin hast du, Ben."
Der Deutsche nickte anerkennend.
„Ich weiß", antworte ich bloß, woraufhin die Angesprochene zu strahlen begann.
„Gott, seid ihr süß."

Ich schluckte, schenkte Carlie ein leichtes Lächeln, ehe ich mich wieder verabschiedete, um wieder hereinzugehen.

Ich brauchte etwas zu trinken. Und zwar dringend.

PAPER RINGS - ben chilwellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt