"Spätzchen, du musst aufstehen", weckte mich meine Mutter am nächsten Morgen. Ich stöhnte gequält auf, vergrub mein Gesicht in meinem Kopfkissen und murmelte: "Wie spät ist es?"
"Halb elf", erwiderte meine Mum fröhlich und stand von meinem Bett auf. "Warum zum Teufel weckst du mich denn an einem Sonntag so früh auf?", rief ich empört und schob mich noch weiter unter meine kuschlige Decke. Ich war verdammt müde und genervt, denn normalerweise stand ich am Sonntag immer erst zum Mittagessen auf und daher war halb elf ziemlich früh für mich. Hinzukam noch, dass ich die ganze Nacht kein Auge zu gemacht hatte, da ich ununterbrochen über Chris und unseren Streit nachgedacht hatte.
Ich war immernoch ziemlich sauer und enttäuscht; daran konnte selbst Jakes Erklärung nichts ändern. Obwohl Jake mir gestern wirklich gute Gründe für Chris Verhalten gegeben hatte, konnte ich immer noch nicht verstehen, wie er es mir so lange verheimlichen hatte können! Es war ja schließlich klar, dass das irgendwann rauskommen würde!
Jake hatte mir zwar gestern geraten, heute zu ihm zu gehen und das zu klären, doch ehrlich gesagt hatte ich drauf überhaupt keine Lust. Chris hatte es verbockt, also sollte er sich auch darum bemühen alles wieder gerade zu biegen!
"Auaa!", schrie ich, als mich plötzlich etwas Hartes am Kopf trafen. Meine Blick fiel auf meine Schminktasche, die nun auf meinem Bett neben mir lag und nicht mehr, wie gewöhnlich, auf meiner Kommode neben der Tür. Meine Mutter hatte sich an diese gelehnt und versuchte sich ein Lachen zu verkneifen, als sie meinen verwirrten und wütenden Gesichtsausdruck sah.
Hatte mich meine eigene Mutter tatsächlich gerade mit meiner Schminktasche abgeworfen?! Offensichtlich ja. Ich nahm sie nun in meine Hand und meine Lippen verzogen sich zu einem fiesen Grinsen. Wie hieß es so schön; wie du mir, so ich dir. Ich zielte also auf sie und warf. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben, als das Wurfgeschoss ein paar Zentimeter an ihrem Kopf vorbeiflog.
Zu Davids Pech, öffnete er genau in dem Moment meine Zimmertür und nunja... meine Schminktasche kollidierte unglücklicherweise mit seinem Gesicht. Anders ausgedrückt: Der Arme bekam mein pinkes Schminktäschen genau in die Fresse.
Er stieß einen Mädchenschrei aus, auf den jede 5-Jährige stolz wäre und stolperte rückwärts wieder aus meinem Zimmer, bevor er mit einem lauten Knall zu Boden ging. Ich schlug mir meine Hände erschrocken vor den Mund und war mir nicht sicher ob ich weinen oder lachen sollte. Ich meine, ich hatte gerade meinen Stiefvater mit meinem Prinzessinnenschminktäschen K.O. geworfen...
Meiner Mutter schien es ähnlich zu gehen, denn sie starrte geschockt die Stelle an, auf der David noch vor ein paar Sekunden gestanden hatte und brach dann in schallendes Gelächter aus. Vor Erleichterung, dass sie nicht wütend war, begann ich ebenfalls zu lachen und stand dann schließlich auf.
Lara ging lachend zu David, der weiterhin auf dem Boden lag und verwirrt die Schminktasche betrachtete, die in kurzer Entfernung vor ihm lag. "Es tut mir unglaublich leid, David. Das war keine Absicht", brabbelte ich darauf los und biss mir unbehaglich auf der Unterlippe herum. "Schon okay", erwiderte David immernoch perplex, ergiff Laras Hand, die sie ihm angeboten hatte und ließ sich auf die Füße ziehen.
Sobald er stand wischte er sich den imaginären Dreck von der Hose und sah meine Mutter und mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Warum werde ich mit kleinen, rosa Taschen beworfen?", fragte er toternst und hob das Schminktäschen auf. Die Mundwinkel meiner Mum schossen wieder in die Höhe und sie erklärte beschwichtigend: "Das war nur ein kleiner Unfall."
Sie beugte sich zu ihm, küsste ihn kurz auf die Wange und schenkte ihm ein kokettes Lächeln, wodurch Lara wohl weitere Fragen umgehen wollte. Eines musste man meiner Mutter lassen, sie wusste wie sie mit Männern umzugehen hatte.
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The Bad Boy next door
Teen FictionKylie Roberts führt das gewöhnliche Leben einer Highschoolschülerin und ist glücklich damit. Doch eines Tages beschließt ihre Mutter, dass sie mit ihrem Freund und dessen Sohn Jake zusammenziehen werden. Jake ist allerdings der Inbegriff eines Bad B...