Seine traurige Miene verschwand wieder so schnell, wie sie gekommen war und er setzte eine undurchdringliche Maske auf.
"Na dann, lass uns mal mit dem Surfunterricht anfangen", sagte er mit gespielt freudiger Stimme und verschwand, ohne auf mein Einverständnis zu warten, in der kleinen Strandhütte.Ich bewegte mich keinen Meter von der Stelle und sah Zac hinterher. Es schien ihn ziemlich zu bedrücken, dass ich mich nicht an ihn erinnern konnte. Doch woher sollte ich ihn denn kennen? Ja, er kam mir in irgendeiner Art und Weise bekannt vor, keine Frage, aber mir fiel nicht ein wer er war.
Für mich war er einfach nur Mia's Bruder, der mir das Surfen beibrachte und mich irgendwoher kannte. Aber mehr auch nicht.
Ich atmete einmal tief ein und folgte dann Zac in Dan's Surfshop. Er stand mit dem Rücken zu mir und blätterte in einem Buch herum. "Und wie fangen wir an?", fragte ich nach einer weiteren Minuten voller Schweigen.
Zac schloss das Buch und lief einfach wieder an mir vorbei, zum Strand. Was sollte denn dieses ständige Ignorieren und Schweigen?! Er konnte doch nicht einfach immer schweigend weglaufen und dann erwarten, dass ich ihm folgte. Ich war ja schließlich kein Hund.
Angesäuert lief ich ihm dann doch hinterher und sah wie er mit einem Stock eine gerade Linie in den Sand zog und dann ein großes Ei darum malte. Er machte mir mit einer Kopfbewegung klar, dass ich zu ihm kommen sollte. Hatte er jetzt etwa verlernt zu sprechen oder wollte er nur nicht mit mir sprechen? Vermutlich traf Letzteres zu.
Ich schluckte meine aufkommende Wut herunter und ging zu ihm. Als ich vor ihm stand und mit hochgezogener Augenbraue sein Gesicht ansah, verschob sich seine Maske für einen winzigen Moment und ich sah Neugier in seinen Augen aufblitzen, bevor er wieder diese Wand zwischen uns schob.
"Leg dich auf die Linie und stelle deine Hände auf Höhe deiner 1.Rippe neben deinen Körper", erklärte Zac und wich mal wieder meinen Blicken aus.
"Warum?", wollte ich wissen während ich meine Haare zu einem Dutt band, damit sie mich nicht störten.
"Wir üben den Take Off", erwiderte er, als wäre es das Normalste der Welt zu wissen, was das war.
Ich legte so viel Sarkasmus wie ich konnte, in meine Stimme und sagte: "Achso, na klar. Der Take Off."
Mit diesen Worten legte ich meine Sonnenbrille in den Sand und ließ mich dann auf den Boden fallen und drehte mich, damit ich genauso lag, wie Zac gesagt hatte.
Dieser seufzte leise und fragte dann: "Du weißt nicht was ein Take Off ist, oder?"
Ich schüttelte meinen Kopf und antwortete: "Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung."
"Okay, dann fangen wir eben bei Null an. Der Take Off ist die Technik mit der du aufstehen beziehungsweise aufspringen musst, wenn du später mal surfen willst", erklärte Zac nun deutlich freundlicher und schenkte mir sogar ein echtes Lächeln.
Ich wusste zwar nicht woher diese plötzlich Stummungsschwankung kam, aber ich war froh darüber. Sein Lächeln mochte ich viel lieber als diese seltsame Maske, die ab und an sein Gesicht bedeckte.
"Also wenn du in dieser Position bist", erklärte er weiter, "musst du dich wie bei einem Liegestütz schnell nach oben drücken und dann deinen Oberkörper drehen sodass du dann damit parallel zu deinem 'Board' stehst."
Ich nickte und drückte mich mit aller Kraft mit meinen Händen ab und sprang dann auf. Nun stand ich mit dem Oberkörper parallel zum Sandei, oder auch 'Board', wie Zac es nannte; genauso wie er es gewollt hatte. Meiner Meinung nach war das für das erste Mal gar nicht schlecht.
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The Bad Boy next door
Teen FictionKylie Roberts führt das gewöhnliche Leben einer Highschoolschülerin und ist glücklich damit. Doch eines Tages beschließt ihre Mutter, dass sie mit ihrem Freund und dessen Sohn Jake zusammenziehen werden. Jake ist allerdings der Inbegriff eines Bad B...