Kapitel 13 ~Wie in einer Geisterstadt

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Vor mir stand ein völlig aufgelöster Damian. Seine Augen waren rot und geschwollen, sein Blick war leer und er schniefte. Ohne lang zu überlegen schloss ich die Lücke zwischen uns und umarmte ihn. Er schlang seine Arme ebenfalls um mich und schluchzte leise, was dazu führte, dass ich ihn noch fester umarmte. Irgendwann hatte er aufgehört zu weinen und wir lösten uns wieder von einander.

Wir gingen in sein Zimmer und setzten uns auf das Bett. Sein Blick war immer noch auf die Bettdecke gerichtet, als ich ihn sanft fragte: "Was ist denn los, Damian?"

"Meine Oma..si-sie..ist t-ot..."sagte er leise und ihm lief wieder eine Träne die Wange hinunter. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und wischte die Träne weg. Dann erwiderte ich: "Es tut mir soo leid", und unarmte ihn wieder.

"Nicht deine Schuld", schniefte er.

Wir saßen noch stundenlang so da und er erzählte mir von seiner Großmutter. Wie er zum Beispiel als kleiner Junge das Klo mit ihrer Zahnbürste geputzt hat, oder wie sie immer für ihn da war, wenn er Stress mit seinen Eltern hatte. Bei ein paar Erzählungen liefen ihm wieder Tränen aus den Augen und ich tröstete ihn.

Irgendwann musste ich nach Hause, da mir meine Mutter eine SMS geschrieben hatte, dass ich kommen sollte.

Er begleitete mich noch zur Tür, umarmte mich und flüsterte dann in mein Ohr: "Danke, Kylie. Danke, dass du für mich da warst."

"Ist doch selbstverständlich, Damian. Ich bin immer für dich da. Das weißt du, oder?", sagte ich und sah ihm in die Augen.

Er nickte und ich machte mich langsam auf den Weg nach Hause. Ich lief alleine durch die dunklen Straßen. Es war schon ein bisschen gruselig, da die Straßen wie ausgestorben waren, ich kam mir vor, wie in einer Geisterstadt. Ich hörte hinter mir Schritte, die immer näher und näher kamen. Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich irgendwann beinahe rannte. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Horrorfilm! Ich sah mich immer wieder um, doch ich konnte niemanden sehen. Plötzlich wurde ich an der Schulter gepackt und gegen eine Hauswand, gedrückt. Mein Herz schlug so schnell, dass ich meinte, es würde gleich stehen bleiben. Ich wollte schreien, doch mir wurde eine Hand auf den Mund gedrückt und so konnte man den Schrei nicht hören. Ich konnte die Person die vor mir war, nicht erkennen und geriet in Panik. Ich strampelte und versuchte den Angreifer zu treten, doch es half nichts, ich traf ihn nicht.

"Hör auf dich zu wehren, Kleine! Es bringt eh nichts!", knurrte er und wollte mich gerade in ein Auto zerren. Bevor er das schaffen konnte, biss ich so fest ich konnte in die Hand, die er mir auf den Mund gedrückt hatte. Sofort hatte ich einen metallischen Geschmack im Mund. Ha! Er blutete also!

Er schrie kurz auf und schlug mich dann mit voller Wucht ins Gesicht. Es tat höllisch weh! Alles begann sich zu drehen und mir wurde immer schwärzer vor Augen, bis mich die Dunkelheit schließlich völlig verschluckte...

Jakes P.O.V

Kylie war nun schon seit Stunden weg. Allmählich machte ich mir Sorgen. Ich tigerte im Wohnzimmer auf und ab und rief sie bestimmt 100 mal auf dem Hand an, doch es ging sofort die Mailbox ran. Sie musste es abgeschalten haben. Wenn ich bis in einer Stunde nichts von ihr hören würde, würde ich sie suchen gehen.

Ein paar Minuten später klingelte mein Handy. Auf dem Display stand 'Kylie'. Oh Gott sei Dank! Es ging ihr gut! Ich ging schnell ran und fing sofort an zu reden: "Großer Gott, Kylie. Wo steckst du?! Ich mache mir riesige Sorgen!"

"Und das mit Recht würde ich mal sagen", erklärte eine dunkle Stimme aus dem Telefon bedrohlich.

Bei dieser Stimme blieb mir mein Herz kurz stehen und ein kalter Schauer lief mir den Rücken herunter.

"Tyler", zischte ich.

The Bad Boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt