Als er seine kleine Rede beendet hatte, strich er mit seinen Fingern über meine Wange. Dadurch wand ich meinen Blick wieder von seinem Tattoo ab und sah im ins Gesicht.
Seine Lippen waren zu einem sanften Lächeln verzogen und seine Augen strahlten. Ich lächelte ebenfalls leicht und sagte: "Tut mir leid, dass du dich so bevormundet fühlst."
"Schon okay", erwiderte er, "Lass uns etwas zu Essen machen."
Ich nickte und stand auf. Chris stieg ebenfalls vom Bett und zog sich sein Shirt wieder über. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte er es auch weiterhin ausgezogen lassen können, aber das wollte ich ihm jetzt auch nicht so sagen.
Sobald er wieder vollends bekleidet war, gingen wir nach unten in die Küche und überlegten was wir kochen könnten. Nach einer langen Diskussion, einigten wir uns auf Pfannkuchen.
Ich bereitete den Teig vor, während Chris den Tisch decken sollte. Als ich fertig war, drehte ich mich zu Chris um. Dieser saß auf der Couch und tippte auf seinem Handy herum. War er etwa schon fertig mit Tischdecken? Ich richtete meinen Blick auf den Esstisch und er war nicht gedeckt.
Der werte Herr, ließ mich hier einfach die ganze Arbeit machen! Ich nahm mir 2 Eier aus dem Kühlschrank und schlich ins Wohnzimmer. Dort angekommen krabbelte ich leise hinter das Sofa und schlug ihm dann beide Eier blitzschnell auf den Kopf. Dessen Schalen platzten und er drehte sich geschockt zu mir um. Sobald ich sein mit Eiern verschmiertes Gesicht sah, lachte ich laut los.
"Hahaha, oh mein Gott! Dein Gesicht!", brachte ich zwischen den Lachern hervor. Der erschrockene Ausdruck wich von seinem Gesicht und ein hinterhältiges Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Oh oh....
Ich drehte mich um und rannte so schnell ich konnte aus dem Wohnzimmer. Hinter mir hörte ich Chris polternde Schritte und ich schlitterte in die Küche. Bevor ich weiter fliehen konnte, wurde ich am Arm gepackt und gegen Chris Brust geschleudert. Er grinste immer noch und hauchte: "Hab dich."
Ich lächelte ebenfalls und er kam mit seinem Gesicht immer näher zu mir. Als sich unsere Nasen beinahe berührten schloss ich meine Augen und wartete darauf, dass er mich küsste.
Doch anstatt eines Kusses, spürte ich plötzlich eine eiskalte Flüssigkeit über mein Gesicht laufen und ich riss erschrocken meine Augen auf. Chris war wieder einen Meter zurückgetreten und lachte sich mit einer Milchflasche in der Hand den Arsch ab. Hatte er mir tatsächlich gerade Milch in mein Gesicht geschüttet?! Empört griff ich in das Mehl und warf im eine Handvoll ins Gesicht. Er antwortete mit einer Ladung Zucker. Diese Essensschlacht ging so lange, bis wir Beide von Oben bis Unten mit Lebensmitteln beschmiert waren und die Küche einem Schlachtfeld glich. Ich sah an mir herab und fing an zu lachen. Chris betrachtete sich ebenfalls und stieg in mein Lachen mit ein.
"Ich glaube wir sollten besser duschen gehen", erklärte ich und zog mir ein Eigelb aus dem Ausschnitt und schmiss es weg. Igitt! War das widerlich! Chris entfernte eine Eischale aus seinem Haar und nickte.
Ich trottete nach Oben und er folgte mir. Dachte er jetzt ersthaft, dass er mit mir duschen konnte? Vor dem Bad blieb ich stehen und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er lächelte mich unschuldig an und fragte: "Was?"
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und erklärte: "Wir haben unten eine sehr schöne 2.Dusche, weißt du." Er grinste verführerisch, kam mir näher und entgegnete: "Ich würde aber eine Dusche mit dir vorziehen, Süße."
Wir waren erst seit gestern zusammen und er hoffte auf gemeinsames Duschen?! So schnell würde das garantiert nicht passieren!
Ich tat als würde ich überlegen und überbrückte dann die letzten Zentimeter zwischen uns. Ich legte meine Hand an seine Wange und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Bevor er in irgendeiner Form reagieren konnte, hechtete ich ins Bad, sperrte die Tür hinter mir ab und rief: "Tut mir leid Schatz, aber du musst wohl mit einer Einzeldusche Vorlieb nehmen." Chris schnappte empört nach Luft und zischte spielerisch: "Guter Zug, Kylie. Aber das bekommst du zurück."
Dann hörte ich wie er die Treppen runter stapfte und die Badezimmertür hinter sich zu warf.
Ich ignorierte seine Drohung und zog meine befleckte Kleidung aus. Ich stieg unter die Dusche und wusch mir das ganze Essen vom Körper. Gott! Das hätte für 2000 Pfannkuchen gereicht! Sobald ich fertig war, ging ich wieder aus der Dusche und trocknete mich ab. Schlussendlich zog ich mir gemütliche Sachen an und föhnte meine Haare trocken.
Ich verließ das Bad und schlich leise nach Unten. Auch wenn ich mir sicher war, dass Chris Rache nicht so schlimm sein konnte, hatte ich trotzdem ein wenig Schiss davor. Ich lief leise und in leicht gebückter Haltung, die Treppe hinunter und versuchte irgendwelche Geräusche von ihm wahrzunehmen, doch es war nichts zuhören. Ich kam mir vor wie in einem Agentenfilm! Es fehlten nur noch dramatische Musik und Daniel Craig.
Am Ende der Treppe konzentrierte ich mich nur noch auf die angelehnte Badezimmertür, die man schon von hier aus erkennen konnte. War er noch im Bad?
Diese Frage wurde mir beantwortet, als ich plötzlich gegen etwas hartes und leicht feuchtes lief. Mein Blick schoss hoch und ich sah in Chris Gesicht. Dieser schmunzelte und sah mich belustigt an. Ach du Scheiße! Ich war ja noch immer in meiner 'Schleichhaltung'! Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss und ich stellte mich schnell wieder aufrecht hin und versuchte ihm nicht in die Augen zu schauen. Das war ja jetzt mal mega peinlich! Sein schallendes Gelächter unterbrach meine Gedanken und ich sah ihm schließlich doch in die Augen. "Was war das gerade eben?", fragte er lachend.
"Ähmmm.... nichts....", versuchte ich mich rauszureden. "Du sahst aus wie ein Möchtegern-Geheimagent!", feixte Chris, "000 Agent Kylie mit der Lizenz zum Blamieren!"
Daraufhin bekam er wieder einen Lachanfall und fing langsam an zu weinen, vor lauter Lachen.
So ein Idiot! Ich schlug ihm auf die Brust und verschränkte beleidigt meine Arme vor der Brust. Er hörte auf zu lachen und sagte: "Nicht beleidigt sein, meine Süße. Du warst ein niedlicher Möchtegern-Geheimagent." Zur Unterstreichung dieser Aussage legte er einen Arm um mich und sah mich entschuldigend, mit seinem Dackelblick an.
Ich musste lächeln. Man konnte Chris einfach nicht lange sauer sein und dieser Dackelblick war einfach zum dahinschmelzen. Er bekam dann immer Kulleraugen und seine Unterlippe schob sich leicht nach vorne; einfach putzig.
Ich legte meinen Arm um seine Hüfte und bemerkte erst da, dass er nichts an hatte, außer ein weißes Handtuch, das um seine Hüfte gebunden war und dadurch lediglich seinen Hintern und seinen kleinen Freund verdeckte. Blitzschnell zog ich meinen Arm von dort weg und verwandelte mich in eine lebendige Tomate. Chris schien das zu bemerken, denn er prustete wieder los und sagte: "Ich bräuchte ein paar Klamotten. Es wird allmählich kalt."
Ich nickte hastig und überlegte woher ich Männerklamotten bekommen könnte.
Vielleicht konnte ich ihm ein paar Sachen von David leihen.... aber andererseits fände der es wohl weniger toll wenn Chris, ohne zu fragen, seine Kleidung trug. Also blieb nur noch Jake als Kleidungsleiher übrig.
In diesem Moment wurde die Haustür aufgeschlossen und ich richtet meinen Blick auf die Person, die eintrat. Wenn man vom Teufel sprach!
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The Bad Boy next door
Teen FictionKylie Roberts führt das gewöhnliche Leben einer Highschoolschülerin und ist glücklich damit. Doch eines Tages beschließt ihre Mutter, dass sie mit ihrem Freund und dessen Sohn Jake zusammenziehen werden. Jake ist allerdings der Inbegriff eines Bad B...