Die Haustür wurde langsam geöffnet und Damian schlich herein. Was wollte der denn hier?! Ich legte die Decke beiseite und ging auf ihn zu. Ich legte meine Arme an seine Schultern und schubste ihn leicht zurück: "Hast du sie noch alle?! Wieso kannst du nicht wie ein ganz normaler Junge klingeln, anstatt unser Schloss zu knacken?! Ich hätte mich fast eingeschissen!", fuhr ich ihn an und versuchte meinen, wegen dem Schock, viel zu schnellen Herzschlag, wieder unter Kontrolle zu bringen. Er stolperte ein Paar Schritte rückwärts, fing sich dann aber noch. Damian blieb an Ort und Stelle stehen und sagte: "Sorry, isch wollte dich nischt erschrecken. Isch wollte nur nischt deine Eltern wecken."
"Ach und der Knall vorhin, hat sie nicht geweckt oder was?!", fragte ich sarkastisch, "Wieso redest du eigentlich wie so ein Gestörter!?"
Ich stemmte meine Hände in die Hüften und bemerkte erst da, dass er nach Alkohol roch. War er etwa betrunken mit dem Auto gefahren?! Das würde auch sein komisches Sprechen erklären... Ich lief auf ihn zu, packte in an seinem Shirt und roch an seinem Atem. Er roch wie ein ganzer Schnapsladen! Angewidert drehte ich meinen Kopf weg.
"Bist du eigentlich vollkommen bescheuert?!", zischte ich, "Weißt du was da alles passieren kann?!"
Er nickte wegmütig und erklärte dann schwankend: "Isch hatte keine Wahl. Jake braucht disch."
Bei Jakes Namen wurde ich sofort hellhörig. Inwiefern brauchte er mich? War er in Gefahr?
"Was ist mit Jake?", fragte ich schnell.
Damian schloss kurz seine Augen und wankte wie auf einem Schiff hin und her. Er war drauf und dran hinzufallen, doch bevor das passieren konnte, schob ich mich unter seine Schulter, sodass ich ihn stützen konnte. Ich schleifte ihn auf die Couch und setzte mich dann auf den Tisch gegenüber von ihm. Das Sitzen tat ihm anscheinend gut, denn er hörte auf hin und her zu schwanken und öffnete seine Augen wieder. "Isch und Jake waren im Tasca und haben ein bisschle was getrunken. Dann kam Antonio und hat unsch Drogen angeboten. Isch hab keine genommen, aber Jake hat schon zu viele genommen, lässcht sich aber nischt stoppen. Deshalb musscht du ihn da rausholen."
Mein Mund klappte auf und ich starrte Damian mit riesigen Augen an. War Jake tatsächlich so dumm, sich wieder mit Drogen voll zu pumpen, obwohl beim letzten Mal seine Freundin gestorben ist und er beinahe auch! Doch schlimmstenfalls würde es diesmal nicht beim beinahe bleiben...
Bei diesem Gedanken zuckte ich zusammen und sprang dann voller Tatendrang auf. Ich würde nicht zulassen, dass er verletzt werden würde. Ich würde ihn beschützen, wenn nötig auch vor sich selbst.
Ich griff mir Damians Schlüssel und befahl ihm dann: "Du legst dich jetzt hin und ich fahre ins Tasca."
"Isch lass disch da nischt allein hin! Mit Antonio und seinen Leuten ischt nischt zu spaßen!", protesierte er und wollte aufstehen, fiel dann aber wieder rückwärts auf die Couch.
"Ich bin ein großes Mädchen, ich schaffe das schon und außerdem wärst du mir in diesem Zustand absolut keine Hilfe", erklärte ich und ging aus dem Wohnzimmer. Ich zog mir schnell eine helle Skinnyjeans, ein Sweatshirt und Chucks an und verließ dann das Haus. Draußen angekommen sah ich woher der Krach vorhin gekommen war: Damian hatte unseren Briefkasten mit seinem Mercedes umgenietet und ihn dann 100 Meter mitgeschleift, sodass er nun völlig zerstört im Blumenbeet lag.
Kopfschüttelnd setzte ich mich in den Wagen und startete den Motor. Ich fuhr von unserem Grundstück und machte mich auf den Weg zu Jake.
Hoffentlich kam ich noch nicht zu spät...
DU LIEST GERADE
The Bad Boy next door
Teen FictionKylie Roberts führt das gewöhnliche Leben einer Highschoolschülerin und ist glücklich damit. Doch eines Tages beschließt ihre Mutter, dass sie mit ihrem Freund und dessen Sohn Jake zusammenziehen werden. Jake ist allerdings der Inbegriff eines Bad B...