Der restliche Schultag verlief ohne weitere Vorkommnisse und so erwachte ich erst wieder zum Leben, als wir um 17 Uhr aus hatten.
Ich sprang auf, schnappte mir meine Sachen und lief aus dem Klassenzimmer.
Puhh... einen weiteren Tag Schule überlebt. Die Lehrer waren zwar genauso nett/scheiße wie auf meiner alten Schule, aber ich vermisste meine alte Clique. Vorallem meine beste Freundin Ashley. Früher waren wir immer zusammen, egal ob in der Schule, zu Hause oder auf Partys, wir waren unzertrennlich. Und jetzt hatte ich sie schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen. Ich musste mich unbedingt mal wieder mit ihr treffen...
Ich war gerade auf dem Weg zu Jakes Auto, als ich hinter mir eine Stimme vernahm: "Hey Kylie! Warte mal!"
Ich drehte mich um und sah Chris, der auf mich zugejoggt kam. Als er bei mir angekommen war, sagte er:
"Wir wollten uns ja heute eh bei dir treffen. Also kann ich dich ja gleich heimfahren."
Ich nickte lächelnd und wir gingen gemeinsam zu seinem Motorrad.
Er hatte keinen Lamborghini oder so, wie ich es eigentlich erwartete hatte, sondern ein großes silbernes Motorrad.
Wir blieben davor stehen und er gab mir einen Helm und zog sich selbst einen auf.
Chris stieg auf und ich setzte mich hinter ihn und hielt mich an ihm fest. Dann brausten wir auch schon davon.
Wir rasten durch die Straßen und meine Haare flogen im Wind, wie in einem dieser Hollywoodfilme. Ich fing an zu lachen, denn es war einfach toll Motorrad zu fahren. Man fühlte sich so unglaublich frei. Kein Wunder, dass Mädchen auf Jungs mit Motorrädern standen. Als Chris mein Lachen hörte, fing er an zu schmunzeln, gab noch mehr Gas und ich fing noch mehr an zu lachen.
Nach viel zu kurzer Zeit kamen wir in unserer Einfahrt an und ich stieg, wenn auch widerwillig, von dem Motorrad und gab ihm den Helm zurück.
Chris stieg ebenfalls ab und legte unsere beiden Helme auf das Motorrad.
"Das hat unglaublich Spaß gemacht", lächelte ich. Er lächelte zurück und sagte: "Freut mich, dass es dir gefallen hat. Wir können das gerne wiederholen."
Ich nickte heftig und sah vermutlich aus wie ein verrückter Wackeldackel.
Chris lachte, legte seinen Arm um meine Schulter und wir gingen gemeinsam zur Haustür.
Kurz bevor ich diese aufschließen konnte, wurde die Tür von Jake geöffnet.
Er lehnte sich lässig in den Türrahmen und sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Ehm...Hi... I-ich wurde..von Chris m-mitgenommen...", brachte ich stotternd hervor. Gott! Warum stotterte ich denn?!
Jake brummte nur ein 'Mhmm' und funkelte Chris wütend an. Dieser quittiere den Blick mit einem Lächeln und zog mich noch näher zu sich, woraufhin Jakes Miene noch finsterer wurde.
Okay, allmählich wurde die ganze Situation unangenehm....
"Ich muss mal aufs Klo", sagte ich und schob mich an Jake. Einfallsreich, ich weiß. Aber ich wollte nur schnell wie möglich aus dieser blöden Situation raus. Also lief ich die Treppe hoch ,blieb kurz in der Mitte stehen und rief Chris zu: "Du kannst ja schon mal ins Wohnzimmer gehen und einen Film aussuchen."
Dieser nickte und ging an Jake vorbei in Richtung Wohnzimmer.
Oben angekommen ging ich in mein Zimmer und schmiss meine Tasche auf das Bett. Dann suchte ich noch schnell das Badezimmer auf, drückte die Klospülung und ließ den Wasserhahn kurz laufen, da ich ja gesagt hatte, dass ich auf die Toilette müsste.
Ich lief die Treppe runter und ging ins Wohnzimmer. Dort saß Chris bereits auf der Couch und hielt eine Fernbedienung in der Hand. Als er mich sah, rückte er ein Stück zur Seite und klopfte auf den Platz neben sich. Ich setzte mich dorthin und fragte: "Wo ist Jake?" Er zuckte mit den Schultern und sagte: "Ich habe ihm vorhin gesagt, dass wir jetzt eine Verabredung hätten und da ist er aus dem Haus gestürmt und weggefahren."
"Komisch", murmelte ich.
Bevor ich mir weiter Gedanken machen konnte, hatte Chris auch schon den Film gestartet. Er hatte sich für 'Kiss&Kill' entschieden. Ich liebte diesen Film und fing, obwohl ich den Film schon in und auswendig kannte, bei den lustigen Stellen an zu kichern. Während des Filmes rutschte er unauffällig, wie er wahrscheinlich fand, immer näher zu mir. Ich schmunzelte leicht und als er dann auch noch diesen typischen Gähntrick brachte, bei dem er so tat als würde er gähnen und sich strecken, um seinen Arm um meine Schulter zu legen, grinste ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er lächelte unschuldig, gab mir einen Kuss auf die Stirn und widmete sich dann wieder dem Film.
Ich beobachtete ihn noch eine Weile von der Seite und sah mir dann auch weiter den Film an.
Als dieser zu Ende war, fragte Chris: "Dein Zimmer ist doch das alte Gästezimmer, oder? Kann ich es mal sehen?"
"Klar, komm", erwiderte ich, nahm seine Hand und lief mit ihm nach oben in mein Zimmer. Wir betraten es und er sah sich ein wenig um. Nach einer Weile sagte er: "Nicht schlecht. Ein bisschen klischeehaft vielleicht, aber sonst recht schön."
Wie bitte? Klischeehaft?! Mein Zimmer war weder rosa, noch hatte ich irgendwelche Poster von Teeniestars an der Wand kleben, also was war bitte klischeehaft?!
"Mein Zimmer erfüllt überhaupt keine Klischees!", sagte ich trotzig.
Chris lachte, ging zu meinem begehbaren Kleiderschrank und sagte spöttisch: "Und ein begehbarer Kleiderschrank ist nicht klischeehaft oder?"
Ich schüttelte meinen Kopf und er ging zu meinem Bücherregal. Er schnappte sich 'The fault in our stars' von John Green und sagte: "Das ist ein typisches Mädchenbuch, Kylie. Nebenbei bemerkt ein echt schlechtes noch dazu."
Mir klappte der Mund auf und ich sagte empört: "Du hast jetzt nicht gerade das beste Buch aller Zeiten als schlecht bezeichnet oder?!"
"Oh doch, das hab ich", erwiderte er frech. Was genug war, war genug!
Ich nahm mir ein Kissen von meinem Bett und pfefferte es ihm mitten ins Gesicht. Zunächst sah er mich geschockt an, doch dann warf er ebenfalls ein Kissen nach mir und schon entstand eine riesige Kissenschlacht. Irgendwann warf er so fest, dass ich mein Gleichgewicht verlor und drauf und dran war hinzufallen. Ich krallte mich noch schnell an Chris, um das zu verhindern, doch der fiel einfach mit auf das Bett und direkt auf mich drauf.
Er war mich echt eine große Hilfe gewesen! So wie er jetzt auf mir lag, konnte man glatt meinen, dass wir etwas ganz anderes vorhatten...
Gerade als ich mich aus dieser unangenehmen Situation befreien wollte, wurde meine Tür aufgerissen....
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The Bad Boy next door
Teen FictionKylie Roberts führt das gewöhnliche Leben einer Highschoolschülerin und ist glücklich damit. Doch eines Tages beschließt ihre Mutter, dass sie mit ihrem Freund und dessen Sohn Jake zusammenziehen werden. Jake ist allerdings der Inbegriff eines Bad B...