Mittlerweile saß ich neben Jake in einem der Achterbahnsitze und versuchte nicht vor Angst zu Schlottern. Das war mit Abstand die bescheuertste Idee die ich jemals hatte! Ich hätte Jake lieber diesen kleinen Triumph überlassen sollen, als hier beinahe eine Panikattacke zu riskieren...
Mein Herz schlug mir bis zum Hals und meine Hände wurden schwitzig, als der Waggon sich in quälend langsamer Geschwindigkeit den riesigen Berg nach oben bewegte.
Die Sicherungen waren längst nach unten gefahren und fixierten mich fest auf dem Sitz, während ich unruhig hin und her rutschte. Ich bereitete meinen Magen schon mal mental auf die kommenden Minuten vor und betete, dass ich es schaffen würde, mich nicht zu übergeben.
Als wir noch einen winzigen Millimeter von der Spitze des Berges entfernt waren, hatte ich das Gefühl vor lauter Anspannung keine Luft mehr zu bekommen und atmete heftig ein und aus. Das war jetzt eindeutig nicht der richtige Moment um zu kollabieren! Ich musste mich verdammt nochmal zusammenreißen!
Ich versuchte krampfhaft normal zu atmen, doch ich hatte das Gefühl keinerlei Luft in meine Lunge zu bekommen und wurde immer panischer. Gerade als ich das Gefühl hatte zu ersticken, nahm Jake meine Hand in seine und strich beruhigend darüber.
Meine, vor Angst weit aufgerissen, Augen richteten sich auf ihn und er sagte mit einer Stimme, so sanft wie ein Engel: "Atme, Kyls, atme! Dir wird nichts passieren."
Wie auf Knopfdruck normalisierte sich meine Atmung und ich hatte endlich wieder das Gefühl, genug Sauerstoff zu bekommen. Mein Herz raste nicht mehr so stark wie zuvor und die Achterbahn schien gar nicht mehr so schlimm zu sein wie vorher.
Er umklammerte meine Hand etwas fester, als wir die Spitze erreicht hatten und kurz stoppten. Jake drehte seinen Kopf wieder zu mir und erklärte ruhig: "Atme einfach normal weiter und konzentriere dich auf meine Berührungen, wenn du wieder das Gefühl hast, keine Luft zu bekommen, okay?"
Ich nickte und zerquetschte seine Hand beinahe, als der Waggon plötzlich senkrecht nach unten schoss und ich aus meinem Sitz gedrückt wurde und nur noch von der Sicherung gehalten wurde. Meine Lippen waren fest aufeinander gepresst und ich schloss ruckartig meine Augen, als mein Magen anfing zu rebellieren.
Oh großer Gott, bitte nicht jetzt! Ich blendete so gut es ging alles um mich herum aus und fokussierte mich auf Jake's Finger die in kleinen Bewegungen über meinen Handrücken strichen.
Diese zärtliche Berührung entspannte mich ein wenig und ich hielt meine Augen weiterhin geschlossen. Wann immer seine warme und weiche Hand drohte wegzurutschen, umschloss ich seine Hand wieder etwas mehr und er ließ seinen Daumen über meine Haut kreisen.
Mein Magen beruhigte sich wieder und jeder Looping schien plötzlich nur noch wie ein kleiner Ruck und das Gekreische der anderen Fahrgäste wie ein leises Summen im Hintergrund. In diesem Moment nahm ich nur noch Jake's Berührungen war und alles Andere schien wie verschwunden.
Nach einer Weile verschwand der sanfte Druck auf meiner Hand und ich riss erschrocken meine Augen auf. Der Waggon hatte bereits gehalten und die Sicherungen war schon längst wieder nach oben gefahren. Alle Fahrgäste erhoben sich allmählich von ihren Sitzen und liefen teils lachend und teils mit traumatisierten Gesichtern zum Ausgang.
Ich hatte es geschafft! Ich hatte diese Fahrt, ohne mich zu übergeben oder vor Panik zu sterben, hinter mich gebracht. Ich hatte meine Ängste, die ich seit Jahren hatte, dank Jake, besiegt. Pure Erleichterung durchschoss mich und es war als würde ein riesiges Gewicht von mir abfallen, von dem ich nicht einmal gewusst hatte, dass es exestierte.
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The Bad Boy next door
Novela JuvenilKylie Roberts führt das gewöhnliche Leben einer Highschoolschülerin und ist glücklich damit. Doch eines Tages beschließt ihre Mutter, dass sie mit ihrem Freund und dessen Sohn Jake zusammenziehen werden. Jake ist allerdings der Inbegriff eines Bad B...