Kylies P.O.V
Je näher wir dem Polizeirevier kamen, um so nervöser würde ich. Was wäre, wenn man mir nicht glauben würde? Oder was wenn die Beweise für eine Verurteilung nicht stichhaltig genug wären? Ich machte mir riesige Sorgen.
Als Jake den Wagen vor dem großen Gebäude mit der Aufschrift 'Polizei' parkte, krallte ich meine Finger in seinen Arm.
"Autsch", sagte er und löste meine Finger vorsichtig von seinem Arm. Ich sah ihn leicht verzweifelt an und er lächelte aufmunternd. Dann stiegen wie aus und Jake kam zu mir und nahm meine Hand, um mich zu beruhigen.
Hand in Hand gingen wir dann schließlich ins Polizeirevier und zeigten Tyler an. Mein Stiefbruder hielt währendessen meine Hand und strich ab und zu beruhigend darüber. Die Polizistin war sehr freundlich und einfühlsam, verlor aber nie ihre Seriosität. Alles in allem, war es gar nicht so schlimm.
Als wir fertig waren, bedankten wir uns nochmal bei ihr und gingen dann zum Auto.
Wir setzten uns in Jakes R8 und ich sagte: "Danke, Jake. Alleine hätte ich das nicht geschafft."
Er lächelte, umarmte mich und erklärte: "Gern geschehen. Es ist ja schließlich meine Schuld, dass du in diese ganze Sache reingezogen wurdest."
Ich wollte widersprechen, doch er legte einen Finger auf meinen Mund und sagte: "Nein, ich will nichts hören. Es ist meine Schuld. Fertig. Ich kann meine Vergangenheit nicht ändern, aber ich kann jetzt versuchen es zumindest wieder gut zu machen, dass ich dich da mit reingezogen habe. Wie wärs mit Kino, als kleine Entschädigung?"
Ich nickte und sagte: "Gerne." Eigentlich hätte ich jetzt noch weiter diskutiert, aber Jake war wie ich, wenn er von etwas überzeugt war, konnte man ihn nicht umstimmen.
Wir fuhren zum nächstgelegenen Kino und Jake kaufte Popcorn und Getränke, während ich die Kinokarten besorgte. Ich entschied mich für 'Kill the Boss 2'. Gerade als ich dem Kartenverkäufer das Geld geben wollte, kam Jake mit Popcorn und Cola bepackt und bezahlte. Ich wollte protestieren, doch er schob mich einfach weg.
"Ich hätte bezahlen wollen. Du hast doch schon das andere Zeug gekauft", erklärte ich.
"Ein einfaches 'Danke' hätte auch gereicht", erwiderte er grinsend und ging in den Kinosaal. Ich folgte ihm und setzte mich auf den Platz neben ihm.
Als die Werbung begann, flüsterte ich: "Danke." "Jederzeit", erwiderte Jake und widmete sich dem Film.
Sobald der Film zu Ende war, gab ich Jake Bescheid, dass ich auf die Toilette musste und sprang von meinem Platz auf. Ich lief oder besser gesagt, ich rannte zum WC und erleichterte meine Blase.
Puh! Das war knapp. Ich musste immer, wenn ich im Kino war, so schnell ich konnte zur Toilette, da ich während dem Film so viel trank.
Ich wusch noch schnell meine Hände und richete meine Haare. Dann lief ich aus der Toilette und suchte bereits mit den Augen nach Jake und achtete nicht darauf, wo ich hin lief.
Auf einmal knallte ich mit dem Kopf gegen etwas hartes und fiel rückwärts um. Kurz bevor ich mit dem Hintern auf den Boden knallte, wurde ich am Arm hochgerissen und landete somit auf meinen Füßen.
Ich war immernoch ein wenig geschockt und fing an loszubrabbeln: "Oh mein Gott! Vielen Dank für die Rettung. Sie sind mein He-", mein letztes Wort blieb mir im Hals stecken, als mein Blick auf das Gesicht meines Retters fiel...
"Ich bin dein Held, wolltest du sagen, nicht wahr?", sagte er und grinste dreckig.
Ich sollte schreien, treten, weinen, irgendwas. Aber ich stand nur da, wie eine Salzsäule und starrte ihn an.
Tyler.
Er war hier. Der Mann der mich töten wollte, stand vor mir.
"Hat es dir die Sprache verschlagen, kleine Kylie?" fragte er spöttisch und kam mir noch einen Schritt näher. Ich machte einen Schritt zurück und zischte bedrohlich: "Einen Schritt weiter und ich schreie so laut, dass man es bis nach Timbuktu hört!"
Tyler lächelte gefährlich und wisperte: "Du wärst tot, bevor du auch nur Timbuktu sagen könntest!"
Ich riss meine Augen auf und sah panisch um mich herum. Merkte denn keiner der Kinobesucher, was hier ablief?! Und wo zur Hölle war Jake, wenn man ihn mal brauchte!?
Tyler kam immer näher und ich wich immer weiter zurück. Irgendwann knallte ich mit dem Rücken gegen die Wand und fing an zu zittern. Er kam noch näher, bis nur noch ein paar Zentimenter zwischen uns waren. Ich öffnete meinen Mund, um zu schreien, doch es kam kein Pieps heraus. Ich war wie eingefroren und starrte ihn an, wie das Kaninchen seinen Jäger.
Tyler fixierte mich ebenfalls und flüsterte dann: "Du hast Angst. Gut. Aber keine Sorge, ich werde dir nichts tun, zumindestens nicht momentan. Jake wird wegen dir leiden. Aber dafür braucht es gar nicht meine Hilfe. Das wirst du ganz alleine schaffen."
Ich sah ihn verwirrt an, schloss dann kurz meine Augen und atmete tief durch. Ich musste ihn jetzt fragen, was er meinte!
Ich öffnete meine Augen wieder, doch er war weg. Wie vom Erdboden verschluckt.
Ich trat einen Schritt von der Wand weg und atmete tief durch. Das war echt gruselig gewesen! Ich versuchte meine Angst wieder in den Griff zu bekommen und suchte nach Jake. Dieser saß auf einer Couch hinter einer Ecke und tippte auf seinem Handy herum. Als er mich sah, stand er auf und sagte genervt: "Na endlich! Wie lange kann man denn bitte auf der Toilette brauchen?! Komm wir fahren Heim."
Ich nickte einfach und wir gingen zum Auto und fuhren nach Hause. Er schien von der ganzen Sache mit Tyler nichts mitbekommen zu haben....
War vermutlich auch besser so. Zum Schluss hätte er irgendeine Selbstjustiz-Aktion gestartet und wäre verletzt worden. Es ging mir ja gut, also war alles ok. Aber eines verstand ich immer nich nicht, was hatt er mit ' Jake wird wegen dir leiden. Aber dafür braucht es gar nicht meine Hilfe. Das wirst du ganz alleine schaffen' gemeint?
Inwiefern sollte ich Jake denn verletzen?
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The Bad Boy next door
Ficção AdolescenteKylie Roberts führt das gewöhnliche Leben einer Highschoolschülerin und ist glücklich damit. Doch eines Tages beschließt ihre Mutter, dass sie mit ihrem Freund und dessen Sohn Jake zusammenziehen werden. Jake ist allerdings der Inbegriff eines Bad B...