Kapitel 30 ~Werbegeschenke

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Nach einer Weile lösten wir uns wieder voneinander und Chris lächelte mich warm an. Dann richtete er seinen Blick wieder auf das Meer und beobachete den Sonnenuntergang.

Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und sah mir ebenfalls das Farbenspiel des Himmels an. So standen wir eine Weile da, bis er schließlich fragte: "Weshalb klangst du am Telefon eigentlich so unglücklich, Süße?"

Wegen Jake. Wegen Jake, Serena und meinen falschen Hoffnungen nicht zu vergessen. Die Erinnerung an die Situation von vorhin, schmerzte wieder ein wenig. Doch Dank Chris war es nicht mehr so schlimm. Er hielt mich zusammen und füllte das Loch, das Jake, wenn auch vielleicht unabsichtlich, in meinem Herzen verursacht hatte. Bei ihm fühlte ich mich wohl; vollständig.

"Unwichtig", erklärte ich und kuschelte mich noch etwas mehr an ihn.

"Wenn du darüber reden willst, sag einfach Bescheid", hauchte er.

Ich nickte und er legte seinen Kopf auf meinen.

Sobald die Sonne verschwunden war, erklärte er: "Ich will ja jetzt kein Stimmungskiller sein, aber ich hab dir ein romantisches Date versprochen und dafür müssen wir uns jetzt fertig machen."

Ich fing an zu kichern und fragte: "Inwiefern sollte das die Stimmung killen?"

Chris zuckte leicht mit den Schultern und erwiderte: "Naja... die meisten Mädchen machen immer einen riesigen Stress, was das Fertigmachen angeht..."

"Keine Sorge, ich hab nicht vor, deswegen jetzt zur Furie zu werden", sagte ich und hob langsam meinen Kopf, sodass er nun nicht mehr auf seiner Schulter lag.

"Gott sei Dank", lachte er und nahm wieder meine Hand. Chris zog mich aus seinem Zimmer und ging in ein Ankleidezimmer, das komplett in Rosa- und Weißtönen gehalten war. Es war zehnmal so groß wie mein begehbarer Kleiderschrank zu Hause.

"Such dir ein elegantes Kleid aus. Ich werde Maria (englisch ausgesprochen), unsere Hausdame, gleich zu dir schicken. Sie wird dir helfen", rief er, während er aus dem Zimmer lief.

"Wem gehören all diese Kleider eigentlich?", hackte ich nach.

"Werbegeschenke", antwortete er und verschwand nun endgültig aus meinem Blickfeld.

Werbegeschenke? Wer bekam denn bitte Kleider als Werbegeschenk? Ach egal, ich musste nicht alles wissen. Ich ging zu den Regalen und durchsuchte die Anziehsachen. Schlussendlich entschied ich mich für ein beige-orangenes Kleid mit Silberverzierungen um meine Taille. (Bild) Dazu kombinierte ich silberne Highheels und betrachete mich noch einmal im Spiegel. Das Kleid gefiel mir wirklich gut, vorallem die Verzierungen machten es so wunderschön.

Kurze Zeit später flog auch schon die Tür auf und die Frau, die mir die Tür geöffnet hatte, kam herein.

Sie musterte mich kurz, lächelte dann und sagte: "Sie sehen sehr schön, Ms. Roberts."

"Vielen Dank...", erwiderte ich, "Aber bitte, nennen Sie mich doch Kylie."

Sie grinste und erklärte: "Okay gut, Kylie. Ich bin Maria. Ich kann dir beim Make-up und bei der Frisur helfen, wenn du möchtest."

Ich nickte und setzte mich dann auf einen Stuhl. Maria begann zunächst mit meinem Make-up. Sie schminkte mir leichte Smokey Eyes mit Silbertönen und trug auf meine Lippen farbloses Lipgloss auf.

Dann steckte sie meine Haare noch hoch und schon war ich fertig.

"Danke Maria", sagte ich und umarmte sie.

"Hab ich gerne gemacht, Schätzchen. Mr. Woods wartet unten auf dich", erwiderte sie und ging dann aus dem Raum.

Ich folgte ihr und ging dann die Treppe nach unten. Dort stand bereits Chris im Anzug. Als er mich sah, weiteten sich seine

Augen und sein Mund klappte leicht auf. Ich begann zu schmunzeln und blieb dann schließlich vor ihm stehen.

Er lächelte und sagte: "Du siehst unglaublich aus."

Mir schoss die Röte ins Gesicht und ich erwiderte: "Danke. Du siehst auch ziemlich gut aus."

"Vielen Dank. Komm wir müssen langsam los.", erklärte er und zog mich aus dem Haus. Wir liefen zu einer großen Garage und darin stand ein weißer Bugatti. Wir stiegen in das Auto ein und fuhren los. "Wo fahren wir eigentlich hin?", fragte ich nach ein paar Minuten.

"Das wirst du schon noch früh genug erfahren, Babe", grinste er.

Ich rollte mit den Augen und versuchte irgendetwas außerhalb des Autos zu erkennen. Aber leider konnte man nur ab und zu die Straßenlaternen erkennen.

Das Einzige was ich bemerkte war, dass wir uns immer weiter von der Innenstadt entfernten, da die Straßenlaternen immer weniger wurden.

Nach gefühlten Stunden hielt er den Wagen an und ich sah mich um. Um das Auto herum war nirgendwo Licht. Man konnte lediglich durch die Scheinwerfer ein paar Bäume erkennen. Waren wir in einem Wald? Ich sah verwirrt zu Chris, der mich einfach nur angrinste. Da er immernoch keine Anstalten machte, mir etwas zu erklären oder gar aufzustehen, fragte ich schließlich: "Was wollen wir in einem Wald?"

"Ein Date haben."

"Und wieso musste ich mich dann elegant anziehen, wenn wir in einem Wald sind?"

"Weil dir das ziemlich gut steht."

"Und du hast den Anzug nur angezogen, um mich zu beeindrucken, oder was?", hackte ich nach.

Er grinste schief, lehnte sich zu mir, sodass nur noch ein paar Zentimenter zwischen unseren Gesichtern war und hauchte verführerisch:

"Oh Engelchen, ich zieh mich aus um zu beeindrucken, nicht an."

Ich zog meine Augenbrauen hoch und grinste. "Ein eindeutiger Fall von zu großem Ego" konterte ich und sah ihm wieder in die Augen.

Er erwiderte mein Grinsen, küsste mich sanft auf die Wange und stieg dann aus. Ich tat es ihm gleich und er nahm wieder meine Hand. Dann liefen wir in irgendeine Richtung los. Wir gingen ein paar Meter über einen Waldboden, bis ich plötzlich ebenen Grund unter mir spürte und kleine Lichter am Rand, des Weges auftauchten. Diese wurden immer mehr und am Ende des Weges konnte man eine noch größere Lichtquelle erkennen. Kurz bevor ich Genaueres erkennen konnte, hielt Chris mich fest und sagte: "Ich würde dir gerne die Augen verbinden. Darf ich?" Ich nickte und er holte einen dünnen, schwarzen Schal aus seiner Hosentasche und verband mir damit meine Augen. Dann legte er seine Hände von hinten an meine Taille und führte mich weiter vorwärts. Durch die Augenbinde kamen wir nur sehr langsam voran und der Weg erschien unendlich lang. Irgendwann stoppte er mich und flüsterte ihn mein Ohr: "Du kannst die Augenbinde jetzt abnehmen."

Dann verschwanden auch schon seine Hände von meiner Taille und ich nahm mir langsam die Augenbinde ab...

The Bad Boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt