Weswegen war Jake denn jetzt schon wieder so aufgebracht?! Ich verstand diesen Kerl einfach nicht. Er war so... so... kompliziert! Sobald irgendetwas nicht so lief, wie er das wollte, rastete er aus!
Kopfschüttelnd setze ich meinen Weg in die Küche fort und begann das Chaos zu beseitigen, dass wir angerichtet hatten. Nach einer Weile kam schließlich auch Chris dazu und half mir beim Aufräumen.
Jakes Sachen standen ihm, aber sie sahen an Jake besser aus. An ihm wirkten sie irgendwie... falsch. Sobald die Küche wieder einigermaßen sauber war, setzte ich mich erschöpft auf den Tisch und beobachtete Chris, wie er noch die letzten Handgriffe verrichtete. Mit ihm aufzuräumen war deutlich besser, als es alleine zu machen. Hätte er jetzt auch noch sein Shirt ausgezogen, dann würde mir die Hausarbeit vermutlich Spaß machen. Wer hätte denn nicht gerne einen oberkörperfreien Adonis als Putzhilfe?
"Wenn du weiterhin so starrst, bekommst du noch Stielaugen", unterbrach Chris Stimme meine Gedanken.
Ich schreckte kurz hoch und sagte dann schmollend: "Ich hab gar nicht gestarrt!"
Er schmiss das dreckige Tuch in den Mülleimer und kam dann auf mich zu. Da ich auf dem Tisch saß, stellte er sich zwischen meine Beine und erklärte dann: "Oh doch. Das hast du." Ich schmunzelte leicht und sagte: "Nope."
Seine Mundwinkel zogen sich nach oben und er legte seine Stirn an meine. Dann flüsterte er: "Gib es zu, Kylie."
Er war mittlerweile förmlich an mich gepresst und ich konnte bei jedem Wort, dass er sprach, seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Chris kam noch näher und legte seine Hände um meine Taille. Seine grauen Augen funkelten und seine Lippen näherten sich meinen.
Kurz bevor er mich küssen konnte, wurde plötzlich die Tür der Küche aufgerissen und David kam herein. Sobald er uns sah, weiteten sich seine Augen und er ließ die Tasse, die er in der Hand gehalten hatte, fallen. Ein lautes Klirren ertönte, als sie auf den Boden fiel und in tausend Teile zerbrach. Chris sprang sofort einen Meter zurück und sah geschockt zu David. Der wiederum fixierte Chris mit dem selben Blick. Während ich meine ehemalige Barbietasse mit aufgerissenen Augen betrachtete. Wieso musste es auch ausgerechnet meine Lieblingstasse sein?!
Ich sprang von der Tischplatte und fing an die Scherben einzusammeln. Irgendwann schienen ich die beiden Herren wieder gefasst zu haben, denn sie halfen mir beim Aufräumen. Ich nahm die Scherben und warf sie in den Abfall. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf David, dem die ganze Situation noch peinlicher schien als Chris und mir. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und murmelte: "Ähm.... Entschuldigt die Störung..." Mit diesen Worten rannte er beinahe aus der Küche und schloss die Tür hinter sich.
Zurück blieben mein Freund und ich. Wir Beide fingen an zu lachen und gingen dann ins Wohnzimmer, um uns einen Film anzusehen. Ich schmiss mich auf die Couch und Chris suchte währenddessen einen Film aus. Er steckte die DVD in den Player und setzte sich dann neben mich. Er legte seinen Arm um meine Schultern und ich kuschelte mich an ihn. "Was für einen Film hast du ausgesucht?", fragte ich.
"In Time - Deine Zeit läuft ab", antwortete er und legte sein Kinn auf meinen Kopf. Mit diesem Film konnte ich leben. Wir verfolgten still die Handlung, bis Chris plötzlich auf Pause drückte und mich dadurch dazu brachte ihn anzusehen. Er schien leicht nervös zu sein, denn er biss sich auf die Unterlippe und rutschte unruhig hin und her. "Was ist denn los, Chris?", fragte ich und setze mich auf, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. "Naja... also am Samstag veranstaltet mein Vater einen Maskenball für irgendeinen guten Zweck. Nur seine wichtigsten Geschäftspartner sind eingeladen und natürlich seine Familie. Und deshalb wollte ich dich fragen, ob du vielleicht Lust hättest auch zu kommen...", erklärte er und sag mich abwartend an.
Ein Maskenball? Das klang eigentlich ziemlich interessant. Jeder würde Masken tragen und für einen Abend jemand anderes sein. Man konnte für diesen einen Abend aus seinem normalen Leben entfliehen und in eine andere Rolle schlüpfen.
"Ich komm' gerne", antworte ich und lächelte. Chris fing ebenfalls an zu schmunzeln und zog mich dann wieder in seine Arme. "Das freut mich, Süße. Ich muss jetzt dann auch allmählich los. Wir sehen uns morgen."
Sobald er dies gesagt hatte, stand er auf und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und verschwand aus der Tür.
Ich legte mich wieder auf die Couch und sah mir den Film weiter an. Ich sah mir bis tief in die Nacht alle möglichen Filme an. Hunger Games, Twilight, Annabel und schlussendlich den Barbiefilm: Die Prinzessin und das Dorfmädchen.
Ich mochte Barbie! Verklagt mich! Wer wollte den nicht so sein wie sie. Sie war hübsch, groß, schlank und hatte Ken.
Gerade als die finale Szene kam, hörte man draußen plötzlich ein lautes Krachen. Ich zuckte zusammen und vergrub meinen Kopf unter der Decke. Okay, der Horrofilm vorhin war vermutlich keine besonders gute Idee gewesen, jetzt war ich ziemlich schreckhaft...
Was wenn das ein Einbrecher war? Oder schlimmer: Was wenn das Tyler war?! Kurze Zeit später wurde sich am Schloss der Haustür zuschaffen gemacht und ein leises Klicken war zuhören. Mir rutschte mein Herz in die Hose, derjenige hatte die Haustür also aufbekommen...
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The Bad Boy next door
Teen FictionKylie Roberts führt das gewöhnliche Leben einer Highschoolschülerin und ist glücklich damit. Doch eines Tages beschließt ihre Mutter, dass sie mit ihrem Freund und dessen Sohn Jake zusammenziehen werden. Jake ist allerdings der Inbegriff eines Bad B...