„Du hättest nicht herkommen brauchen. Ich komme schon allein klar.", meinte ich stumpf. Felix' Lächeln verschwand daraufhin, wurde ernster, während sich sein Körper erhob und sich vor mich positionierte. Er war nur wenige Zentimeter kleiner als ich, nach wie vor und doch spürte ich Angst in mir hochkommen, die ich versuche weitestgehend zu unterdrücken. Ich wollte nicht schwach und erbärmlich herüberkommen. Das hatte mir für heute für das ganze Jahr gereicht. Und von diesem war gerade Mal ein knappes Viertel vorbei gewesen.
„Ich weiß zwar, dass du dich nicht an mich erinnern kannst. Aber ich habe dir schonmal gesagt, dass du Spuren in mir hinterlassen hast und das sage ich dir gern ein weiteres Mal. Außerdem weichst du jedem aus, der dir helfen will. Besonders dann, wenn du verletzt bist, weil du der Meinung bist, dass du es verdienst." Felix kam noch ein Schritt näher auf mich zu, was mir nur noch unangenehmer wurde. „Aber niemand hat es verdient so behandelt zu werden. Nicht du, nicht ich, wahrscheinlich auch kein Seungmin und auch sonst keiner. Deswegen solltest du nicht wieder in deiner Komfortzone verschwinden und so tun als wären deine Probleme nichtig. Sie belasten dich, du leidest unter ihnen und vor allem bist du allein mit ihnen, weil du dich schämst und niemandem zur Last fallen möchtest. Und das führt am Ende dazu, dass du nur noch mehr darunter leidest, wenn du dir das nicht eingestehst und Hilfe annimmst."
Ab diesem Punkt war ich umso mehr verwirrt von Felix, von seiner Art und von seiner Intention. Immerhin tauchte er aus dem Nichts im Bus in mein Leben auf, hatte Jeongin dazu gebracht, dass er mit mir an seinem Geburtstag redete und nun stand er hier, hatte mich mit seinen Worten einfach so an der Leine, weil wir beide wussten, dass es der Wahrheit entsprach, was hier gesagt wurde. Ich wusste, ich würde eines Tages an mir selbst und an meinen Problemen zugrunde gehen, wenn ich weiter alles verdrängte, so tat, als wäre alles super.
„Ich verstehe es nicht.", hauchte ich, „Wie kannst du, ein völlig Fremder, mich besser kennen als mein bester Freund und ich mich selbst?" Tränen stießen mir in die Augen, Felix verschwamm in meinem Blickfeld mit der Umgebung, ehe diese mir über die Wangen flossen und in Rekordgeschwindigkeit zu Boden fielen. „Wieso interessiert es einen Fremden mehr, wie es mir geht, wie Jeongin?" Ich wusste, der Gedanke war gemein und vielleicht hatte es mich viel zu sehr mitgenommen, sodass ich in den heutigen Nachmittag viel zu sehr etwas hineininterpretierte und von dem Gedanken besessen war, dass mein bester Freund es nie mit mir ernst meinte. Mein Kopf glich quasi einem Gefängnis, außer welchem ich wohl nie entkommen konnte. Ich wollte fliehen und wusste zugleich, dass es noch so unwahrscheinlich war.
„Seungmin und Jeongin waren schon immer sehr gute Freunde gewesen, genauso wie wir es waren.", erklärte er mir und ich fühlte mich schlecht, weil ich bisher immer betont hatte, wie wenig ich ihn kannte und er somit ein Fremder für mich war. Anstatt es mir übelzunehmen, dass ich ihn verletzte, war seine Stimme ruhig, leise und dadurch auch beruhigend, dass meine Gefühle nicht zum Überkochen drohten. „Aber Seungmin war nie glücklich darüber, dass du dich mit Jeongin so gut verstanden hast. Deswegen wollte er die Kontrolle, welche du ihm genommen hast, zurücknehmen und verletzt dich bewusst, weil er weiß, dass er dich somit am schnellsten auf die Knie bekommt. Und noch viel schlimmer wurde es für ihn, als ihr beide auf die gleiche Uni gegangen seid und er auf eine andere."
Zwar klang es wieder einmal schlüssig, seine Erklärungen, die er mir offenlegte. Nur stimmte das auch wirklich so, wie er sagte? War Seungmin wirklich nur eifersüchtig, weil er dachte, dass Jeongin allein sein Besitz war? Es klang absurd, so etwas zu hören, der genauso alt, wie man selbst war und dennoch gab es solche Menschen, die einen regelrechten Besitzanspruch auf seine eigenen Freunde genossen.
„Aber woher solltest du das wissen-?"
„Nun ja, ich beobachte sehr viel im Fernen und nein, ich stalke nach wie vor keine Menschen. Menschen gehen mit ihren obsessiven Verhalten einfach nur viel zu offen damit um."
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𝗦𝗰𝗮𝗿𝘀 ✧ HYUNLIX
Fanfiction"𝑻𝒉𝒊𝒔 𝒘𝒐𝒏'𝒕 𝒄𝒉𝒂𝒏𝒈𝒆 𝒎𝒚 𝒉𝒆𝒂𝒓𝒕, 𝒆𝒗𝒆𝒏 𝒊𝒇 𝑰'𝒎 𝒂𝒃𝒐𝒖𝒕 𝒕𝒐 𝒃𝒓𝒆𝒂𝒌, 𝒆𝒗𝒆𝒏 𝒊𝒇 𝑰'𝒎 𝒂𝒊𝒎𝒊𝒏𝒈 𝒂𝒕 𝒎𝒚 𝒍𝒊𝒎𝒊𝒕, 𝒆𝒗𝒆𝒏 𝒊𝒇 𝑰 𝒇𝒂𝒍𝒍 𝒅𝒐𝒘𝒏, 𝒊𝒇 𝒊𝒕'𝒔 𝒎𝒆, 𝒊𝒕 𝒘𝒊𝒍𝒍 𝒃𝒆 𝒐𝒌𝒂𝒚" 〔𝐇𝐰𝐚𝐧𝐠...