Und hier saß ich nun. Neben meinen Eltern, die mich wieder einmal besorgt ansahen, was ich so gar nicht leiden konnte. Mir gefiel schlichtweg das Gefühl nicht, anderen Sorgen zu bereiten. Dabei war dies unumgänglich und genau diesen Fakt hatte ich immer beiseite geschoben, ignoriert, damit ich allein klarkam. Aber wie Felix bereits sagte, ich war ein Teil des Lebens meiner Eltern, wahrscheinlich sogar der wichtigste Teil, obwohl ich dies ebenso wenig wahrhaben wollte, als dass sich Menschen um mich sorgten. Und das zeigten sie mir eben dadurch, dass meine Mutter meinem Vater ständig den schwarzen Peter zu schob und er bis heute wahrscheinlich seine Konsequenzen daraus gezogen hatte.
„Ich habe euch damals angelogen.", hauchte ich. Ein kleiner Teil in mir erhoffte sich, dass die beiden mich gar nicht verstanden. Aber ich wusste zu genau, dass sie es dennoch tun würden und ich mir wahrscheinlich anhören konnte, wie enttäuscht sie von mir waren. „Mir ging es während der Therapie nie gut, sondern ich habe so getan, dass ich alles verarbeitet habe." Meine Hände waren kaltschweißig und mein Herz schlug mir derartig gegen die Brust, dass ich einen gewissen Schmerz meinte zu spüren.
„Ich weiß, Hyunjin, ich weiß.", konnte ich meine Mutter in einem neutralen Ton hören, mit welchem ich gar nicht gerechnet hatte, sodass mein Kopf nach oben schellte und sie sogar ein Lächeln auf ihren Lippen hatte, was mich wiederum nur mehr verunsicherte. Wieso lächelte sie, obwohl sie sauer auf mich hätte sein sollen? Ich hätte von ihr erwartet, dass sie enttäuscht ist, mich vielleicht sogar anschrie, obwohl sie nie dazu der Mensch war. „Du kämpfst seit Jahren damit und tust zudem auch so, als wäre alles beim alten. Dabei war es das nie, nur können wir dich nicht dazu zwingen zur Therapie zu gehen, wenn du es nicht möchtest. Stattdessen haben wir immer auf diesen Moment gewartet, dass du von selbst sagst, dass du uns angelogen hast, um nicht mehr zur Therapie zu gehen und gleichzeitig war uns auch bewusst, dass es alles schlimmer macht, wenn wir nur dabei tatkräftig zu sehen..."
Da waren sie wieder, die Tränen, die sich ihren Weg bahnen wollten, über das Gesicht meiner Mutter. Aber in diesem Augenblick fühlte ich komischerweise nichts. Keine Reue, kein Schuldbewusstsein. Nur Leere, die mich wieder einmal einhüllte. Die Worte, die gesagt wurden, konnte ich gerade nicht verarbeiten, sondern wiederholten sich nur in meinem Kopf, weil ich nicht glauben konnte, was sie sagte. Wäre es okay gewesen, auf meine Eltern sauer zu sein, weil sie mich nie zwangen wieder zum Psychologen zu gehen und mir nur etwas vormachten? Und wenn ja, wieso war ich nicht sauer?
Weil ich selbst kein Stück besser war?
„Wir waren hilflos, weil wir nicht wussten, was wir machen sollten, um dir zu helfen.", übernahm mein Vater das Wort, weil sie nicht mehr in der Lage dazu war, sondern nur betroffen ihren Kopf gesenkt hatte. „Einerseits wollten wir, dass es dir wieder gut geht und dir geholfen wird, andererseits haben wir gesehen, dass man dir nicht helfen soll, sondern dass du damit allein versucht zurechtzukommen. Das Einzige, was wir von anderen immer gehört haben, war, dass das alles sich wieder legen wird und die Zeit regelt alles und es ist gar nicht so schlimm, weil du dich an den Unfall nicht erinnern kannst... Dabei ist das nicht das Einzige, woran du dich nicht erinnern kannst." Dann verstummte er, eine Stille legte sich über uns, die erdrückender nicht sein konnte. Ich wollte fliehen, zugleich konnte ich es nicht, weil sich mein Körper wie Blei anfühlte. Ich hatte meine Fähigkeit mich zu bewegen verloren. Und es war keineswegs mit der Starre, wenn Erinnerungen mich überkamen, vergleichbar. Es war wesentlich erdrückender, dass ich es nicht beschreiben konnte.
„Dann hast du mich also angelogen, was Felix anging? Du wusstest, wer er war und wolltest nur sehen, ob ich mich nicht vielleicht doch an etwas von früher erinnere, liege ich richtig? Meine ganzen Erinnerungen waren nur auf Lügen aufgebaut, weil ihr euch selbst nicht zu helfen wusstet und es zu eurem besten war, aber nicht zu meinem."
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𝗦𝗰𝗮𝗿𝘀 ✧ HYUNLIX
Fanfiction"𝑻𝒉𝒊𝒔 𝒘𝒐𝒏'𝒕 𝒄𝒉𝒂𝒏𝒈𝒆 𝒎𝒚 𝒉𝒆𝒂𝒓𝒕, 𝒆𝒗𝒆𝒏 𝒊𝒇 𝑰'𝒎 𝒂𝒃𝒐𝒖𝒕 𝒕𝒐 𝒃𝒓𝒆𝒂𝒌, 𝒆𝒗𝒆𝒏 𝒊𝒇 𝑰'𝒎 𝒂𝒊𝒎𝒊𝒏𝒈 𝒂𝒕 𝒎𝒚 𝒍𝒊𝒎𝒊𝒕, 𝒆𝒗𝒆𝒏 𝒊𝒇 𝑰 𝒇𝒂𝒍𝒍 𝒅𝒐𝒘𝒏, 𝒊𝒇 𝒊𝒕'𝒔 𝒎𝒆, 𝒊𝒕 𝒘𝒊𝒍𝒍 𝒃𝒆 𝒐𝒌𝒂𝒚" 〔𝐇𝐰𝐚𝐧𝐠...