Kylian Mbappé

Part 38

Einige Monate später...

„Und? Bist du schon aufgeregt?", fragte Kylian und strahlte mir entgegen. „Es geht. Aber das ändert sich bestimmt mit der Zeit", sagte ich glücklich und er fuhr mir mit seiner großen, warmen Hand liebevoll durch meine Haare. „Ich muss los. Mama holt mich gleich ab", sagte ich und schnappte mir meine Tasche. „Umziehen und so", fügte ich hinzu und Kylian nickte verstehend. Kaum hatte ich dies ausgesprochen klingelte es auch schon an der Tür, Kylian ging einen Schritt auf mich zu und gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn.

„Wir sehen uns dann vorm Altar", sagte Kylian und wir beide mussten grinsen. Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick verschwand ich dann durch die Tür, um meiner Mutter bei den letzten kleinen Vorbereitungen für den schönsten Tag in Kylian's und meinem Leben zu helfen. Eigentlich wollten wir eine Hochzeitsplanerin den Job machen lassen, doch meine Mutter hatte darauf bestanden unsere Hochzeit zu planen.

Etwas später zog ich mein Kleid an, welches extra für mich angefertigt wurde, damit mein Babybauch, der inzwischen ziemlich groß war auch wirklich hineinpasste. Mittlerweile war ich wirklich echt aufgeregt und konnte noch kaum klar denken.

(...)

„Bist du bereit?", fragte Mensch meine Mutter, als wir vor den großen Türen der Kirche standen. Ich lächelte nur als Bestätigung. Heute war es endlich so weit, Kylian und ich würden heiraten. Viel zu lange hatte ich auf diesen Moment erwartet. Kylian's und meine Beziehung war alles andere als einfach gewesen. Oft hatten wir uns getrennt, aber jedoch jedes mal wieder zueinander gefunden. Damals kamen wir beide aus zwei komplett verschiedenen Welten. Alles hätte so einfach sein können, aber ein Problem nach dem anderen stellte sich uns in den Weg und obwohl unsere Beziehung zum scheitern verurteilt war haben wir nicht aufgegeben, denn Liebe ist, wenn kämpfen immer noch leichter ist als aufgeben.

Die großen Türen der wunderschönen Kirche öffneten sich und langsam gingen meine Mutter und ich Hand in Hand hinein, Richtung Altar. Kylian stand bereits im Anzug dort und ich muss zu geben er sah verdammt umwerfend aus. Die Blicke der Relativ wenigen Leute, die wir mit in die Kirche genommen hatten, wechselten zwischen mir und Kylian hin und her.

Vorne angekommen, übergab meine Mutter mich traditionell an ihn ab. Ich schweifte mit meinen Blick über die Sitzplätze der Kirche und konnte Kylian's glückliche Eltern, sowie Brüder sehen. Ebenfalls war mir Jude ins Auge gestochen, der breit übers ganze Gesicht wie ein kleines Kind strahlte.

Ich nahm die Hand von meinen zukünftigen Ehemann in meine und er versprach meiner Mutter, dass er immer auf mich aufpassen würde. Kylian gab mir einen kleinen Kuss auf die Schläfe und unter Aufforderung des Priesters setzten wir uns auf die Stühle, die uns bereits bereitgestellt worden sind. „Du siehst toll aus", flüsterte Kylian mir zu und streichelte zärtlich über meine Hand. „Kann ich nur zurückgeben", meinte ich und grinste ihn an.

Die Rede des Pastors erschien mir endlos. Er ließ unsere gesamte Beziehung nochmal Revue passieren und erzählte auch von unseren Höhen und tiefen, durch die wir uns erst so richtig kennen gelernt hatten.
Wir wurden dazu aufgerufen, uns zu erheben und der Pastor begann mit dem wichtigen Teil der Vermählung.
"Wollen Sie, Kylian Mbappé Lottin, die vor ihnen stehende Lia zur Ehefrau nehmen? Sie lieben und Ehren? In Guten, wie in schlechten Zeiten? So beantworten Sie es mit "Ja."
"Ja, ich will und werde dies tun", sagte er und sah mich verliebt an.

"Ich frage auch Sie, Lia Priebe, ob sie Kylian Mbappé Lottin zum Mann neben wollen, ihn bei Krankheit und Gesundheit beizustehen und ihm immer die Treue erweisen, bis das der Tod euch scheide?"
Ja, ich will." Ich lächelte.

"So tauschen Sie jetzt Ihre Trauringe als Zeichen Ihrer Liebe und Ehe."
Kylian's Trauzeuge, überreichte uns grinsend das Kissen mit den Ringen.
Wir steckten uns gegenseitig die Ringe an.
"Ja, sie dürfen sich jetzt küssen."
"Darauf hab ich gewartet." flüsterte Kylian und zog mich näher an sich heran.
Ich schloss verträumt die Augen. Auf meinen Lippen spürte ich schon seinen warmen Atem.
Leicht legte er sie auf meine, und unsere Gäste begannen zu klatschen.
Das blendete ich jedoch aus.
Ich bewegte meine Lippen synchron gegen seine und legte meine Arme in seinen Nacken.

Nach einiger Zeit lösten wir uns voneinander und sahen uns, mit einem Lächeln im Gesicht, tief in die Augen.
Zusammen mit den Gästen verließen wir anschließlich die Kirche, um in einem angemieteten Raum zu Essen und zu feiern.

(...)

Später am Abend hatte Kylian's Vater darauf bestanden eine Rede zu halten.

„Liebes Brautpaar, liebe Gäste, liebe neue und alte Verwandtschaft,
ein wenig mulmig war mir schon seit langem vor diesem Moment, da ich die Hochzeit meines Sohnes miterlebe und jetzt vor Euch stehe und eine Rede halten soll. Eine Hochzeit ist ja ohnehin was Besonderes und noch dazu, wenn es die des eigenen Sohnes ist. Und jetzt ist er da, der große Moment, und ich muss sagen, er fühlt sich eigentlich ganz gut an.

Ich bin kein guter Redner und möchte mich lieber denen anschließen, die was vom Reden verstehen. Große Worte liegen mir nicht, dass haben andere schon besser gemacht. Daher möchte ich mit einem Zitat beginnen: Antoine de Saint-Exupéry hat einmal gesagt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!"

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Wesentliche nicht ist, einmal dieses starke Gefühl der Liebe kennen gelernt zu haben, sondern es immer wieder neu zu erleben. Das bedeutet, den anderen immer wieder als ein Wesen wahrzunehmen, das man sich herausgesucht hat, mit ihm das ganze Leben zu teilen und dieses tolle Gefühl im Herzen zu bewahren. Eine dauerhafte, verlässliche Partnerschaft ist das Beste, was einem passieren kann. Ihr habt dieses Glück nun vor Euch und ich wünsche Euch, dass Ihr das Besondere, Einzigartige daran immer wieder mit dem Herzen erkennen könnt, denn es ist das Wesentliche in Eurem gemeinsamen Leben.

Das Vatersein habe ich ja schon so viele Jahre geübt, aber das Schwiegervatersein muss ich erst noch lernen. Trotzdem wird es mir leicht fallen, da ich Dich, liebe Lia, als neue Schwiegertochter sehr schnell ins Herz geschlossen habe."