Part 30

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Kylian's Pov:
Langsam öffnete ich meine Augen. Mein Kopf schmerzte und mein Mund fühlte sich ganz trocken an. Ich setzte mich langsam auf und starrte aus dem Fenster. Es dauerte eine Weile bis ich realisierte was gestern geschehen war.

Ich hatte mit Lia Schluss gemacht.

Immer noch schmerzte mein Herz von ihren Worten. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen und nie wieder losgelassen. So gern hätte ich mich nochmal zu ihr umgedreht, um einen Kuss auf ihre zarten Lippen zu hauchen, doch ich konnte nicht. Ich wollte die Situation nicht noch schwieriger machen als sie eh schon war. Ich liebe sie, ich liebe sie so sehr dass es weh tut und am liebsten würde ich den Rest meines Lebens mit ihr verbringen, aber ich kann nicht, denn ich tue ihr nicht genug.

Es klopfte an der Tür. „Geh weg", murmelte ich, doch Alicia ignorierte meine Worte und betrat das Zimmer. „Geh raus", sagte ich diesmal ein wenig lauter damit sie den Ernst der Lage verstand. „Ich geh erst, wenn du mir erzählst wo du gestern warst", meinte sie und setzte sich auf die Bettkante. „Ich war bei Lia", meinte ich monoton. „Und", fragte sie nach. „Und was", zischte ich genervt. „Jetzt beruhig dich mal ein bisschen. Also, was ist passiert", hakte sie nach. „Ich hab Schluss gemacht", nuschelte ich in mein Kissen. „Na endlich", seufzte sie Glücklich. „Fick dich", war alles was aus meinem Mund herauskam. Sie grinste nur blöd und redete dann weiter. „Wurde jetzt aber auch mal Zeit", sagte Alicia und legte sich neben mich.

Schnell verkroch ich mich unter der Decke. „Und warum genau bist du jetzt traurig", fragte sie verwirrt. „Meinst du die Frage gerade ernst?! Wie gesagt wir haben Schluss gemacht", fuhr ich sie an. „Und warum habt ihr Schluss gemacht? Oder hast du etwas Gefühle für eine andere", fragte sie und in ihrer Stimme hörte man etwas, was nach Hoffnung klang. „Was?! Nein. Ich liebe Lia, aber ich will ihr nicht noch mehr weh tun, als ich es eh schon getan hab", seufzte ich.
„Kylian, jetzt hör auf, dich um irgendwelche Menschen zu sorgen, denen du sowieso völlig egal bist", sagte sie scharf. „Das ist ja das schlimmste. Ich bin ihr alles andere als egal. Du hättest sie sehen sollen", meinte ich traurig. Alicia jedoch rollte nur genervt mit den Augen.

Lia's Pov:
Nachdem Kylian gegangen war, kuschelte ich mich in Judes Bett. Nicht weil ich was von ihm wollte, sondern nur weil ich jetzt jemanden in meiner Nähe brauchte. Ich legte mich neben ihn und er wurde sofort wach. „Was machst du hier", wollte er wissen und rieb sich die müden Augen. „Ich will schlafen, siehst du doch", meinte ich erschöpft. „Was ist passiert", fragte er besorgt, als er die Tränen in meinem erkannte. „Alicia hat ihr Ziel erreicht", flüsterte ich leise, da meine Stimme mit einem Mal weg war. Jude verstand sofort. „Lia, es tut mir so unendlich leid. Komm her", sagte er und zog mich in eine enge Umarmung. „Es war alles umsonst", heulte ich mich bei ihm aus. „Shh alles wird gut", versuchte er mich zu beruhig. Vorsicht strich er mit der einen Hand meine Wange entlang und mit der anderen streichelte er mir über den Rücken.

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein lautes klirren geweckt. „Fuck", fluchte Jude und schaute auf den Boden. „Was hast du gemacht", fragte ich verschlafen. „Ich wollte dir Frühstück ans Bett bringen aber-", er wollte weiter reden, doch ich unterbrach ihn. „Aber du hast das Tablet fallen lassen, nicht wahr", fragte ich und er nickte verlegen. Er bückte dich und hob ein Brötchen vom Boden auf. „Das Angebot steht noch", grinste er. Auch ich musste ein wenig schmunzeln.

Ich nahm das Brötchen an mich und biss einmal genüsslich hinein. „Also, was willst du heute machen", fragte Jude und schaute mich mit einem durchbohrenden Blick an. „Ich will gar nichts machen, außer im Bett liegen bleiben und heulen", sagte ich seufzend. Meine Stimmung hatte sich schlagartig geändert, da mir auffiel das ich jetzt offiziell wieder Single war.

„Komm schon Lia, du kannst doch jetzt nicht den ganzen Tag hier drinnen versauern, während draußen das geilste Wetter ist", meinte Jude und zog an meinem Arm, damit ich aufstand. „Ich will aber nicht", nörgelte ich. „Du kommst jetzt mit", sagte Jude ernst. Ich seufzte. Genervt stand ich auf und schleppte mich ins Wohnzimmer, sofort schmiss ich mich auf die Couch. „Mach dich Frisch und zieh dir was anderes an. Wir können ans Meer gehen oder in eine irgendeine Strandbar", murmelte er. „Ich geh doch nicht morgens schon in eine Bar", schüttelte ich den Kopf.

„Naja, es ist schon 13 Uhr, aber du hast recht, es ist immer noch zu früh", sagte er. „Dann las uns einfach zu Strand gehen", ging ich auf seinen Vorschlag ein, obwohl ich nicht wirklich große Lust dazu hatte.

Gemeinsam liefen Jude und ich die Strandpromenade entlang. Wir redeten nicht miteinander, sondern beobachten einfach nur das wunderschöne Meer. Ich konnte an nichts anderes als Kylian denken. So viele Gedanken schossen mir durch den Kopf und in mir herrschte das reinste Gefühlschaos. Andauernd dachte ich an all die schönen Momente die ich mit Kylian hatte und das schlimmste war das ich wusste das es sie niemals wieder geben würde.

„Kannst du bitte was sagen Lia. Ich sehe das du leidest, aber ich weiß nicht wie ich dir helfen kann", meinte Jude bedrückt. „Du kannst mir nicht helfen, aber danke das du es versuchst", meinte ich zu ihm und lehnte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. „Ich vermisse ihn so sehr", seufzte ich. „Ich weiß", murmelte er und wir liefen weiter den Strand entlang.

Zeitsprung

Kylian's Pov:
„Es wird jetzt echt Zeit das du aufsetzt. Wir haben inzwischen 17 Uhr. Den ganzen Tag hast du dich im Bett verkrochen, dass geht nicht so weiter", meckerte Alicia. „Lass mich bitte einfach in Ruhe", meinte ich genervt. „Ich lass dich erst in Ruhe wenn du rausgehst und ein bisschen frische Luft schnappst", sagte sie. „Du bist nicht meine Mutter Alicia", meinte ich und ging ins Badezimmer. Ich spülte mit kaltes Wasser ins Gesicht und zog mich aus um unter die Dusche zu springen.

Alicia klopfte an die Tür des Badezimmers. „Kann ich rein kommen", fragte sie und klopfte wieder. „Nein", antwortete ich knapp. Und obwohl ich mein gesagt hatte, kam sie trotzdem rein. Schnell nahm ich mir ein Handtuch um eine gewisse Stelle zu verdecken. „Was soll das?! Ich hab nein gesagt", fuhr ich sie an, doch Alicia zuckte nur mit den Schultern. „Jetzt hab dich nicht so, ist ja nicht das erste mal das ich dich nackt sehe. Schon vergessen? Wir waren mal zusammen", meinte sie grinsend. „Kannst du jetzt trotzdem bitte rausgehen? Ich will duschen", meinte ich und wollte einfach nur meine Ruhe. „Ohne mich", fragte sie unschuldig. Genervt seufzte ich und schob sie Richtung Tür. Nachdem sie aus dem Bad raus war, machte ich schnell die Tür zu und schloss dieses Mal ab.

Lia's Pov:
Jude und ich waren inzwischen wieder zurück in unserem Ferienhaus angekommen. Ich fühlte mich immer noch schlecht. Müde ließ ich mich auf die Couch fallen. Es fühlte sich so an, als könnte ich nie wieder Glück werden. Und ich hasse es, ich hasse es das mein Herz nicht verstehen will was mein Verstand schon längst weiß. Kylian will nichts mehr von mir. Doch das schlimmste ist, dass ich nicht weiß ob ich aufgeben oder weiter kämpfen soll. Eine einzelne kleine Träne kullerte meine Wange runter.

Jude kam rein und schaute mich bemitleidenswert an. Er nahm mich in den Arm und streichelte mir vorsichtig über den Rücken. Mit seinem Daumen wischte er die Tränen von meinem Gesicht. „Guck mich bitte nicht so an, ich sehe bestimmt schrecklich aus", meinte ich und löste mich aus der Umarmung. „Sag sowas nicht, du bist wunderschön", flüsterte er und ich konnte seinen heißen Atem auf meiner Wange spüren. Für eine Weile standen wir einfach nur so da und schauten uns in die Augen. Unsere Gesichter trennten nur ein paar Zentimeter.

Und ohne zu überlegen lehnte ich mich nach vorne um seine weichen Lippen auf meinen zu spüren. Doch ich traf auf nichts. Jude war schnell zur Seite gesprungen und schaute mich mit einem schockierten Blick an. „Lia, i-ich wollte dir kein falsches Zeichen oder so geben", sagte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Sofort schoss mir das Blut ins Gesicht und ich wurde Knall rot. „E-es tut mir L-leid", stotterte ich vor mir hin. Wow. Ich hatte mich noch nie so dämlich gefühlt. Ich wollte etwas weiteres sagen, doch Jude unterbrach mich. „Weißt du was, wir vergessen einfach was passiert ist. Du bist einfach nur verwirrt wegen der Trennung von Kylian", meinte er und ich fand er hatte Recht.

Ich war wütend auf mich selbst. Nur weil ich verwirrt war und versuchte Kylian zu vergessen, hatte ich die Freundschaft zwischen mir und Jude aufs Spiel gesetzt.

Was zur Hölle hatte ich mir nur bei dieser Aktion gedacht?!

FORTSETZUNG FOLGT...

Kylian MbappéWo Geschichten leben. Entdecke jetzt