Kapitel 14

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Es waren die Augen meines Ex Freundes Jadon. Monate lang hatte er mich misshandelt und geschlagen. Seinetwegen war ich zurück in Paris. Ich war vor ihm geflohen. Sogar heute noch erinnerte ich mich an jede einzelne seiner Tat. Mir wurde schlecht. Seine smaragdgrünen Augen funkelten als er in meine sah. Sofort setzte er ein Lächeln auf und fing an in meine Richtung zu laufen. Ich lief schnell weiter und versuchte mich zu beruhigen, doch als ich merkte wie mir warme Tränen über meine Wangen flossen war es vorbei. Ich rannte einfach los und drängte mich an den Leuten vorbei die mir im Weg standen. Meinen Emotionen ließ ich dabei freien Lauf. Ich merkte sogar wie ich den ein oder anderen verstörten Blick auf mich zog, doch das war mir im Moment egal. Ich wollte einfach nur weg hier. Jude war nirgends zu sehen. Also rannte ich einfach weiter. Dieser Club war einfach verdammt riesig. Ich hörte wie Jadon meinen Namen rief. Ich machte eine kurze Pause da meine Beine schmerzten und mein Hals kratzte, wie als wäre er mit Stacheldraht gefühlt. Ich schaue nochmal hinter mich und konnte ihn nicht mehr sehen. Mein Atem wurde wieder etwas ruhiger und auch meine Beine wurden etwas langsamer. Erschöpft und mit Seitenstichen lehnte ich mich an die Wand und versuchte vergebens ein vertrautes Gesicht zu entdecken.

Jude's Pov:
Lia sah etwas bedrückt auch, doch ich wollte sie nicht nerven und entschloss mich einen Drink für uns zu holen. Der Club war echt riesig und gut eingerichtet, aber die Musik hier war jetzt nicht unbedingt mein Geschmack. Ich ging weiter und war nur noch ein paar Schritte von der Bar entfernt, als ich hörte wie jemand Lias Namen rief. Ich drehte mich um. Alles was ich sah war einen Horde tanzender Menschen. War alles ok bei ihr? Ich verdrängte schnell den bösen Gedanken und widmete mich der attraktiven Bedienung. Sie war hübsch, wirklich hübsch, aber nicht annähernd so wundervoll wie Lia. „Was darf es sein", fragte sie etwas abwertend mit hochgezogener Augenbraue. „Uhm zwei Mochitos bitte", sagte ich etwas eingeschüchtert. Wow schwache Leistung Jude. Ich kannte die Frau nicht mal und trotzdem fühlte ich mich in ihrer Gegenwart unwohl. Keine Sekunde länger wollte ich bei ihr sein, also übergab sie mir die Getränke und ich legte einfach einen 50 Euroschein auf den Tresen, ohne zu wissen wie viel ich eigentlich hätte bezahlen müssen. „Stimmt so", murmelte ich ihr nur zu und machte mich schnell auf den Weg und ging. Ich lief weiter und kam an dem Platz an wo ich Lia das letzte Mal gesehen hatte. Sie war nicht hier. Einfach weg. Das konnte doch einfach nicht war sein.

Kylians Pov:
Ich unterhielt mich mit einem Mädchen, Emma war ihr Name glaube ich. Sie war wirklich hübsch und es schien als würde sie mit mir flirten. Doch ich schenkte ihr keinen Gedanken da die einzige Frau an die ich denken konnte Lia war. Bis jetzt hatte ich sie noch nicht gesehen. Ich hörte wie eine männliche Stimme ihren Namen rief. Direkt drehte ich meinen Kopf herum, doch erkannte niemanden zu der die Stimme passte die gerade ihren Namen gerufen hatte. Ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Fragt mich nicht wieso, aber es war einfach so. Ich musste sie vor dem, was in mir ein schlechtes Gefühl auslöste beschützten oder es wenigstens versuchen. Egal was es war. Also lief ich einfach los, vertraute meinen Ohren und folgte der Stimme die ihren Namen mit so einem Merkwürdigen Unterton rief. Die Stimme des Mannes zog mich immer weiter rein ins Getümmel der Menschen. Bis ich sie irgendwann verlor. Egal wie sehr ich mich auf meinen Hörsinn konzentrierte, es gelang mir nicht mehr die seltsame Stimme zwischen all den Menschen und der lauten Musik aufzulesen.

Lia ging einfach weiter. Ein Schritt nachdem anderen. Sie hatte immer noch schmerzen, die jedoch von ihrer Angst übertönt wurde. Sie schaute sich noch einmal um und konnte zu ihrem Glück die grünen Augen nirgends entdecken. Nach einer Weile kam sie bei den Toiletten an. Sie setzte sich in eine Kabine hinein und versuchte einen klarem Gedanken zu fassen, was ihr nicht wirklich gut gelang. Sie versuchte sich zu sammeln. Keine 2 Minuten später atmete sie einmal tief ein und wieder aus. Anschließend öffnete sie die Tür und niemand geringeres als ihr Ex Freund stand vor ihr. Der Teufel höchstpersönlich.

*flashback*
Ich schrie auf. Jadon nahm den Wasserkocher in die Hand und goss mir das kochend heiße Wasser über den Arm. Noch nie in meinem Leben hatte ich einen Schmerz gefühlt wie diesen. Wie Feuer leckte die Hitze an meinen Armen und verbrannte jede einzelne Zelle meiner Haut. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch er war einfach zu stark. Er zog mich unsanft mit ins Schlafzimmer, währenddessen ich immer noch vor Schmerzen heulend auf schrie. Womit hatte ich das nur verdient. Jadon schmiss mich gewaltsam aufs Bett. Ich versuchte wieder zu entkommen, doch es war hoffnungslos. Er setze sich auf mich rauf und schlug mir mit der Faust einmal mitten ins Gesicht. Sofort merkte ich wie mein warmes Blut anfing an meiner Nase herunter zu laufen. Trotzdem hinderte es ihm nicht daran sich auszuziehen und mich gleich mit. Ich schrie, so laut das ich meine eigene Stimme in meinen Ohren schallen hören konnte. Doch er wollte nichts davon wissen. Er machte einfach weiter, als wäre nichts. Schließlich gelang es mir zu entkommen. Und ich rannte so schnell wie ich es noch nie zuvor getan hatte. Schnell lief ich ins Badezimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Ich lehnte mich gegen die Wand und hielt mir die Ohren zu, da ich seine fluchende Stimme nicht hören wollte. Nach etwa einer halben Stunde legte ich mich auf den Boden und weinte einfach. Ich hörte wie er gegen die Tür hämmerte, jedesmal zuckte ich zusammen, doch er versuchte vergebens die Tür aufzubrechen. Nichts passierte, zu meinem Glück. Nach einer Weile schlief ich ein. Drei verfluchte Tage hatte ich mich dort eingeschlossen und hatte Angst vor den Konsequenzen die mich da draußen erwarten würden. Nach einer Weile entschloss ich mich trotzdem raus zu gehen, da ich mich ja nicht für immer im Bad einschließen konnte.
Ich öffnete langsam die Tür. Direkt vor mir stand er mit diesem ekelhaften lächeln. Ich versuchte gar nicht erst mich zu wehren, da packte er mich schon. Ich wollte einfach nur weinen, doch ich konnte nicht. Alle meine Tränen hatte ich in den vergangenen drei Tagen aufgebraucht.

*flashback ende*

Lias Pov:
Und mit genau diesem Lächeln stand er vor mir. Mein größter Albtraum wurde zur Realität. Er war wieder da.

FORTSETZUNG FOLGT...

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