Cosima Russo

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Ich laufe die Treppe runter und folge dem leckeren Geruch bis ich in der Küche stehe. Sie sieht mich an und lächelt liebevoll. Sie steht vor einer dampfenden Pfanne. Neben ihr steht ein Glas Rotwein.

„Du trinkst?", frage ich. Sie lacht kurz auf.

„Zur Feier des Tages gönne ich mir heute mal ein bisschen Alkohol. Möchtest du auch?", fragt sie. Ich nicke leicht. Mit einem Glas kann ich noch fahren später. Sie holt ein zweites Glas und schenkt ein.

„Ich hoffe du magst Bratkartoffeln. Ich hätte dich eben gefragt aber da warst du schon am Duschen.", erklärt sie und rührt in der Pfanne herum.

„Ja mag ich. Du hättest mir wirklich nicht etwas extra machen müssen." Sie stellt das Glas neben mir ab und bleibt vor mir stehen.

„Du hast vorhin nichts essen können und ich kann mir denken dass du bisher keine Zeit hattest um etwas richtiges zu essen." Ich schaue hoch zu ihr.

„Nein hatte ich nicht aber ich hätte mir ja nachher Zuhause selber etwas machen können." Sie schüttelt den Kopf.

„Ich kann dich doch nicht mit Hunger bei mir sein lassen. Mir macht es nichts. Geht doch schnell." Mein Blick wandert zu ihren Lippen, die sich gleich zu einem Grinsen verziehen. Mein Gesicht wird warm.

„Ich muss ja sagen meine Sachen stehen dir gut.", sagt sie leise. Mir gefällt es auch, wenn es mir auch geradezu gut gefällt. Sie dreht sich wieder zur Pfanne und hantiert da herum.

„Wenn du möchtest kannst du dich schon auf das Sofa setzen. Ich bring dir dein Essen sofort.", sagt sie und nickt zum Bogendurchgang, der mir jetzt erst auffällt. Dahinter sieht man ein modernes riesen Sofa. Ich nicke nur auch wenn sie es wahrscheinlich nicht sieht. Mit meinem Glas bewaffnet gehe ins Wohnzimmer. Ein großer Fernseher hängt an der Wand. In der Ecke steht ein altmodischer Kamin, er sieht wunderschön aus.

„Seit wann magst du denn altmodische Dinge?", frage ich mit dem Blick zu dem wild flackernden Feuer. Es ist schön kuschelig warm.

„Ich denke es gibt einen gewissen Charme in diesem Haus. Eine gute Mischung aus altmodisch und modern.", antwortet sie plötzlich dicht hinter mir. Ich drehe mich um. Sie hat ihr Glas in der Hand und in der anderen einem dampfenden Teller mit Besteck.

„Hopp hinsetzen.", befiehlt sie und ich höre. Ich bekommeden Teller und sie setzt sich neben mich. Ihre Bauchmuskeln fallen mir auf als sie sich herunterbeugt um den Teller auf den Tisch zu stellen. So viele Muskeln.

„Du solltest essen bevor es kalt wird. Ich laufe schon nicht weg.", meint sie belustigt. Ups. Erwischt beim starren. Schnell widme ich mich meinem Essen. Es schmeckt super.

„Wie lange wohnst du jetzt schon hier?", frage ich und versuche konzentriert nicht zukleckern.

„Zwei Wochen sind es denke ich schon. Das erste Gehalt muss man ja auch gleich ausgeben." Ungläubig sehe ich auf.

„Das hast du von einem Gehalt gezahlt?", frage ich nach. Sie nimmt ein Schluck von ihrem Wein.

„So gesehen habe ich zwei Gehälter bekommen und dann noch eine Übernahmeprimie.", erklärt Ash.

„Zwei Gehälter?" Sie nickt.

„Das Gehalt von meiner Mannschaft und dann von der Nationalmannschaft.", erzählt sie seelenruhig. Ich sehe sie begeistert an.

„Du bist in der Nationalmannschaft?! Das ist ja super. Wie kannst du nur so ruhig das sagen?", sage ich völlig aufgeregt. Sie grinst mich an.

„Man weiß janoch nicht ob ich spielen darf also bleibe ich bescheiden. Meine Mom weiß es auch noch nicht." Ich kann nicht anders als zu grinsen.

„Bestimmt spielst du. Das ist doch super. Warum sagst du es deiner Mom nicht?" Ash sieht zu ihrem Glas. Ich esse wartend weiter.

„Meine Mom macht sich sorgen. Ich habe in letzter Zeit mehr trainiert und hatte für nichts anderes Zeit mehr. Sie hat auch Recht dass es nicht mehr so weiter gehen kann. Es zahlt sich zwar aus aber es ist nichts wichtiger als die Familie. Tja und da die Nationalmannschaft noch mehr Zeit kosten wird, möchte ich noch etwas abwarten bis sie sich beruhigt an. Ich werde morgen die kleinen abholen und mit ihnen ihre Zimmer aussuchen. Ich habe hier unten zwei Zimmer für sie eingeplant. In den nächsten Tagen werde ich also mehr renovieren als trainieren. Möchtest du noch etwas?", fragt sie aus dem Konzept her raus. Mein Teller ist fast leer.

„Nein danke, es war aber super lecker.", lehne ich ab.

„Ich bin auch nur noch im Krankenhaus. Dana droht mir schon dass wenn ich nicht mal nachhause gehe dass sie dann mich rauswerfen lässt. Dabei will ich einfach nicht nachhause. Ich vergesse auch die Zeit beim Arbeiten." Sie zieht eine Augenbraue hoch.

„Fühlst du dich nicht sicher Zuhause? Macht dein Ex dir Angst?", fragt sie ganz ruhig. Ich trinke jetzt einen großen Schluck.

Ice 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt