Ice 2

Ashley Thompson

"Manchmal muss man seinen Worten mehr Ausdruck geben.", sagt sie überzeugt. Lustig.

"Du weißt aber dass sie dich nicht sehen konnte?", frage ich schmunzelnd nach.

"Na und? Sie hat es gemerkt.", sagt sie ganz überzeugt. Ich sehe zum Schrank.

"Wollen wir etwas essen gehen?", frage ich. Ich habe keine Lust mehr auf die ganzen Schrauben.

"Du willst dich drücken vor dem Zusammenbauen.", stellt sie belustigt fest. Ich seufze.

"Ja stimmt."

"Wir machen eine Wette. Du machst dass fertig und ich mache nebenan ein Schrank wer zuerst fertig ist darf aussuchen was es gibt.", schlägt sie vor.

"Okay. Dann los.", sage ich und sie springt los. Ich sehe ihr einfach kopfschüttelnd hinterher. Mir ist es egal was wir essen. Also werde ich sie einfach gewinnen lassen. Ich schraube also weiter und schon bald steht der Schrank. Ich mache einfach mit dem nächsten weiter. Als ich fast fertig mit dem bin stehe ich auf und gehe rüber. Cosima sitzt da und versucht zwei Bretter zusammenzustecken aber sie rutschen immer wieder auseinander. Sie ist aber nicht wirklich weit. Zumindest sieht sie bemüht aus.

"Soll ich dir helfen?", frage ich und sie sieht mich erschrocken an.

"Kannst du die zusammenhalten? Ich muss die dann nur festziehen.", weißt sie mich an. Ich drück die zusammen und sie zieht die Schrauben an. Naja sie versucht es. Kein Wunder dass sie nicht weiter ist.

"Einen Menschen kannst du zusammenschustern aber ein Schrank bringt dich anscheinend an deine Grenzen.", ziehe ich sie auf.

"Ey. Ich bin handwerklich einfach vollkommen unbegabt.", sagt sie. Ich grinse sie an.

"Bist du denn schon fertig?", harkt sie nach. Ich fahre mir durch die Haare.

"Nee wollte eigentlich nur gucken wie weit du schon bist." Sie lacht.

"Eishockey kannst du aber Schränke bringen sich an deine Grenzen.", wiederholt sie meine Wort.

"Wenn ich das auch noch könnte wäre ich zu perfekt." Sie lacht wieder.

"Du bist arrogant."

"Selbstbewusst."

"Du bist echt eine Nummer für sich." Ich grinse sie an und stehe wieder auf. Das lassen wir einfach mal so stehen.

"Ich gehe jetzt meine Bretter und Schrauben weiter verhauen.", sage ich hochnäsig und stolziere in mein Zimmer zurück. Ich mache fertig was ich angefangen habe und nun bleibt noch das Hochbett. Also lasst die Finale Runde beginnen. Es raubt mir den letzten Nerv. Gerade beim Lattenrost einsetzen kommt Cosima rein.

"Ich bin..", fängt sie an und sieht sich um.

"Fertig. Du hast gerade das ganze Zimmer aufgebaut und ich gerade mal die Kommode."

"Sehr schön das du fertig bist, dann hast du gewonnen.", sage ich und ziehe die Schraube fest.

"Ich denke ich habe Hochhaus verloren."

"Nein. Meine Kommode ist nicht fertig.", sage ich und zeige ihr einen Knauf. Ich schraube ihn in die Kommode rein.

"Jetzt ist mein Schrank fertig. Du darfst dir aussuchen was du essen möchtest." Sie lächelt mich lieb an. Ich streiche eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und klemme sie hinter ihr Ohr. Ich kann nicht anders. Meine Lippen gehören einfach auf ihre. Ihre Lippen sind so weich. Ihr Handy fängt irgendwo hier unten an zu klingeln. Sie rennt los und ich folge ihr langsam. Cos ist schon am telefonieren. Scheint was ernstes zu sein. Sie legt schnell wieder auf und sieht mich bedrückt an. Ihre Arbeit.

"Du musst ins Krankenhaus oder?", frage ich lächelnd. Es ist ihr Job und den liebt sie über alles. Eigentlich wäre man jetzt wohl traurig versetzt zu werden aber es stört mich nicht weil ich weiß dass sie ein Leben retten wird. Sie nickt nur.

"Ist gut zieh dich an. Ich fahre dich schnell hin.", sage ich und laufe selber schnell hoch. Einfache Jeans und ein Hemd. Ich jogge wieder runter und ziehe meine Schuhe an. Cos kommt auch runter in ihrer Hose und in meinen Pullover. Sie schnappt sich ihre Tasche und zieht mich an der Hand mit raus. Wir springen ins Auto und ich fahre sofort los. Ein Moment später zupft sie an meinen Haaren herum.

"Du bist noch ganz verwuschelt aufm Kopf.", sagt sie als wäre es ein verbrechen. Sie fährt mir die ganze Autofahrt durch die Haare.