Cosima Russo

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Alle Sorgen komplett unbegründet. Sie ist nicht sauer auf mich.

"Wo ist dein Vater?", fragt meine Patientin. Ash zuckt mit den Schultern.

"Er hat mir nur geschrieben dass du hier bist."

"Wir haben ihm die ganze Zeit versucht zu erreichen, aber er hat sich nie zurückgemeldet oder war hier.", meine ich.

"Mom, wie ist das passiert?", fragt Ash ernst.

"Bin gefallen und jetzt hör auf mich zu löchern. Ich bin müde.", brummt ihre Mutter ihr entgegen und macht die Augen zu.

"Wir sollten ihr Zeit geben.", meine ich und ziehe Ash raus. Dana kommt uns entgegen. Sie fällt Ash um den Hals. Wir beide sehen meine beste Freundin verwirrt an.

"Wurde auch Zeit dass du wieder da bist. Nimm deine Freundin endlich mit aus dem Krankenhaus." Ihr ernst? Ash lacht kurz auf.

"Mache ich nachher. Wir gehen eben was essen.", sagt sie und Dana lässt sie los.

"Ja gute Idee. Essen kann die auch nicht mehr zur zeit." Ich glaube sie will ärger mit mir.

"Wir sprechen uns später.", murmle ich ihr entgegen und gehe mit Ash weiter.

"Es tut..", fange ich an aber Ash unterbricht mich, "Ich weiß warum du mir nichts gesagt hast. Meine Mom ist ein Sturkopf und ich stehe nicht als Notfallkontakt in ihrer Akte. Dir waren die Hände gebunden." Ich nicke nur. In der Cafeteria bestellen wir uns etwas zu Essen und setzen uns an den Rand des Raumes.

"Was ist mit deinem Trainingslager?", frage ich nach einer Weile. Sie schaut auf ihren Teller.

"Habe ich abgebrochen. Ich habe jetzt schlechtere Karten spielen zu dürfen aber der Trainer hat es verstanden warum ich abreisen musste.", gesteht sie.

"Kannst du nicht wieder hin? Deiner Mom geht es soweit gut aber sie wird das Krankenhaus nicht so schnell verlassen."

"Ich kann nicht. Was ist mit den beiden kleinen? Mein Vater wird sich nicht um sie kümmern."

"Ich weiß gar nicht wo die beiden sind, deine Mom hat sich noch darum gekümmert bevor sie auf Station kam.", überlege ich. Ich gebe es zu an die Kinder habe ich gar nicht mehr gedacht schließlich war ich eher damit beschäftigt das Leben vor mir am leben zu erhalten.

"Was hälst du davon wenn wir heute Abend Pizza essen gehen?", fragt Ash grinsend. Wie kommt sie denn jetzt auf Pizza? Ahh. Die Kinder sind bei Berta.

"Ja lass uns Pizza essen gehen.", sage ich grinsend. Wir essen zu ende und Ash räumt unsere Tabletts weg. Wir laufen die Gänge langsam wieder zurück.

"Ash?", frage ich und sehe zu ihr hoch.

"Ja?"

"Ich hatte Angst dass du sauer auf mich bist weil ich dir nichts gesagt habe." Sie sieht mich kurz an.

"Natürlich im ersten Moment war ich auch sauer aber schon im zweiten Moment war klar dass du keine Wahl hattest. Du bist nicht nur meine Freundin sondern auch Ärztin mit Richtlinien." Ich bin froh dass sie es versteht. Ich blinzle kurz und genau dann drückt Ash mich gegen eine Wand.

"Ich bin dir dankbar dass du so sehr auf meine Mutter aufgepasst hast, auch wenn ich es mir gewünscht hätte dass du es mir mitgeteilt hättest. Es hört sich jetzt echt doof an aber ich finde es gut dass ich das Lager verlassen musste um wieder herzukommen. Ich habe dich vermisst." Ich habe sie auch vermisst.

Ice 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt