#5 - Schweig still

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-Jodie-

Ich will gerade zum Eiscafé laufen und mache meiner Wut Luft, als ich realisiere, dass es mir eigentlich egal ist, dass Jane allein im Eiscafé wartet. Es ist mir egal, was sie von mir denkt, denke ich und drehe mich erneut um. Ich sehe, wie Luna noch immer etwas unsicher und zwiegespalten an Ort und Stelle steht, weswegen ich meinen Weg wieder ändere und in großen Schritten auf sie zu gehe. „Ich will Ihnen doch bloß helfen", höre ich mich sagen. Doch als mich ihr verletzter Blick trifft, überdenke ich meine gute Tat ihr helfen zu wollen. „Bitte geh einfach Jodie. Geh zurück zu deiner Freundin", spuckt sie mir entgegen und will gerade über ihre Wange fahren sowie an mir vorbeigehen. Doch ich halte sie zurück und wische sanft über ihre Wange. Ihre Haut ist so weich, denke ich und muss leicht schmunzeln, als ich an unser Treffen in ihrer Wohnung zurückdenke. Ich erstarre, als sie mir strafend in meine Augen sieht und ihr Blick starr und forschend wird. Kurz denke ich nach, was mich geritten hat, sie anzufassen. Schließlich wollte ich mich doch von ihr fernhalten, Situationen, die nicht sein müssen, aus dem Weg gehen und mich von ihr ablenken. Doch kaum ergibt sich die erstbeste Möglichkeit und ich eile ihr hinterher, begebe mich in eine Situation, die ich hätte verhindern können und fasse sie sogar an. Meine Finger prickeln noch immer leicht, als ich meine Hand zurückziehen will. Doch dazu kommt es nicht, als sich ihre Hand sanft auf meine legt. Ich seufze kurz leise auf, als ihre Haut auf meine trifft und bin mir unklar, ob mir recht ist, was hier gerade passiert und was es damit verändert. „Was ist passiert? Wieso flüchten Sie nach hier draußen, sprechen nicht mehr mit mir und weinen auch noch? Wollen Sie darüber reden?", frage ich sie und denke scharf nach, was mit der taffen Frau Kolibri passiert ist, die ich sonst immer zu Gesicht bekomme und die kaum Emotionen zeigt. Plötzlich spüre ich, wie sich zwei Arme um mich legen und näher an sie ziehen. Zuerst versteife ich mich leicht, doch dann erwidere ich die Umarmung und halte sie schützend in meinen Armen, als müsse ich sie vor allem und jedem beschützen, als würde ihr Leben und besonders mein Leben hiervon abhängen. „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht was los ist. Tut mir leid, dass ich dir Umstände bereitet habe. Nun solltest du zurück zu deiner Verabredung gehen", antwortet sie mir und schafft es mich mit einem gefälschten Lächeln anzusehen. Ich verdrehe innerlich leicht die Augen, aber nehme es einfach so hin. Doch dann auf einmal schießt ein vertrautes Gefühl durch meinen Körper, als hätte ich diese Situation schon einmal erlebt oder würde wieder träumen. Doch anhand ihrer Berührung, als sie sich aus der Umarmung löst, weiß ich, dass es kein Traum ist. Und obwohl gerade diese ganze Situation kompliziert und unreal ist, fasse ich mir ein Herz und ziehe sie wieder näher an mich. Sie sieht mich verwundert an und schaut mir verunsichert in die Augen. Was habe ich vor, denke ich. Noch einmal schaue ich ihr in die Augen und merke wie mein Herz schneller schlägt, als ich auf ihre Lippen schaue. Kurz darauf legt sich ein Schalter um und ich lasse meine Lippen schnell auf die Lippen meines Gegenübers schnellen. Kurz spiele ich mit dem Gedanken, ob ich vollkommen den Verstand verloren habe, doch als mich ein Gefühl des Rauschzustandes trifft, weiß ich, dass ich jetzt erst weiß wie sich das Leben anfühlt, wie es ist zu fliegen. Zuerst merke ich, wie sie sich in meinen Armen versteift. Doch dann wirkt es, als würde eine Last von ihren Schultern fallen. Ihre Lippen bewegen sich gefühlvoll gegen meine und der unschuldige Schmatzer wird zu einem gefühlvollen Kuss. Kurz verschwende ich einen Gedanken daran, dass ich gerade meine Lehrerin küsse, doch die Gedanken verdränge ich schnell wieder, als sich eine Hand Halt suchend in meinen Nacken legt. Ich beschließe sie für etwas mehr Halt vorsichtig an die Wand einige Meter hinter ihr zu drücken, sodass wir einige Schritte in diese Richtung stolpern, bevor wir von der harten, roten Backsteinwand aufgefangen werden. Sie seufzt kurz auf, als ihr Rücken an die Wand gedrückt wird und beißt mir dabei in die Unterlippe. Ich schnappe nach Luft und will mich gerade etwas von ihr lösen, als sie den Spieß umdreht. Kurz darauf lehne ich an der Hauswand und werde bestimmend dagegen gedrückt. Welch Dominanz doch in ihr steckt, denke ich. Ihr Lippen finden erneut meine und sie küsst mich um den Verstand, als gäbe es kein Halten mehr, als müsse sie die Sehnsucht nun Stillen. Kurz denke ich darüber nach, was nach dem Kuss passieren wird, aber der Gedanke verlieht sich, als ich ihre Hände an meinem Po spüre. Nur einen Moment später werde ich mit einem Ruck hochgehoben, wobei ich panisch meine Beine um ihre Hüfte schlinge. Ich suche Halt an ihren Schultern und sie stößt mich hart an die Wand hinter mir. Ihre Lippen bewegen sich noch leidenschaftlicher an meinen, was mir schlussendlich vollkomme die Luft zum Atmen nimmt. Ich versuche meinen Kopf etwas zurückzuziehen, um Luft in meine Lungen strömen zu lassen, als ich leise meine eigene, kratzige Stimme höre. „Warten Sie, was wird...", versuche ich zu fragen, doch komme nicht mal zum Ende der Frage, als ihre Lippen erneut auf meine treffen. Kurz darauf spüre ich, wie ihre Zunge über meine Unterlippe streicht, sodass ich meine Lippen leicht öffne und ihr somit Einlass gewähre. Ein elektrisierendes Zucken geht durch meinen Körper. Ihre Zunge findet innerhalb von Sekunden meine, was zu einem leidenschaftlichen Spiel unserer Zungen führt, wobei jede von uns um einen Sieg der Dominanz ringt. Das Spiel gewinnt sie jedoch und ich spüre ein triumphierendes Lächeln an meinem Mund. Jedoch folgt sogleich eine Revanche von mir und ich lasse meine Hände, welche noch Halt an ihren Schultern suchen, in Richtung Nacken wandern, wobei ich leicht ihren Hals streiche. Mir wird bewusst, dass ich die Kontrolle schon lange verloren habe und ihr völlig verfallen bin. Ich bekomme nur noch bedingt meine eigenen Handlungen mit, da ich viel zu konzentriert auf ihre Berührungen und Küsse bin. Erst ein Stöhnen, lässt mich realisieren, dass ich meine Hände in ihre Haare versinken lassen habe und leicht an diesen gezogen haben muss. Ich verspüre ein zufriedenes Lächeln, was ich mit einem triumphierenden Lächeln quittiere. Jedoch fällt uns das Lächeln aus dem Gesicht und wir lösen eilig unsere Lippen voneinander, als wir ein lautes Räuspern hinter uns vernehmen.

All I want is YOUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt