#17 - Überraschung

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-Luna-

Noch immer sitze ich an den Klausuren meiner neunten Klasse, während ich mir verzweifelt über so viele Fehler die Haare raufe und einer Pause voller Wein immer näherkomme, wie kann man nach so vielen Jahren immer noch nicht den Unterschied zwischen das und dass kenne, was soll das bloß in der Prüfung werden, frage ich mich verzweifelt. Gerade als sich mein Rotstift dem Ende zuneigt und ich meine Brille sinken lasse, um einen neuen Stift zu holen, höre ich wie mein Handy klingelt und lege schnell den Weg zu meiner Kommode zurück, auf der mein Smartphone lädt und noch schneller ist der Rotstift vergessen, schon allein da ich noch einige Tage Zeit habe, bis die Klausuren zurückgegeben muss. Während ich auf die Kommode und damit auf das Klingeln meines Handys eile, stolpere ich über meine lederne Arbeitstasche, welche ich heute lediglich in den Flur gestellt habe, statt an den typischen Platz und verdrehe die Augen, das ist ja mal wieder typisch, kaum ist etwas nicht an seinem Platz bricht man sich fast alle alten Knochen, denke ich und eile kopfschüttelnd weiter, als das Ende meines Klingeltons erklingt und damit gleich die Mailbox anspringt, doch ich drücke noch auf das grüne Symbol und nehme damit den Anruf an, ohne geschaut zu haben, wer eigentlich anruft. „Ja bitte?", frage ich und werfe mich auf die Couch, welche unmittelbar von mir entfernt steht und warte auf eine Antwort, während ich alle Möglichkeiten durchgehe, wer anrufen und was derjenige wollen könne, falls es Meghan ist, muss ich zugeben, dass mir weder nach Party, noch nach einem Mädelsabend ist, doch dann werde ich aus meinen Gedanken gerissen, „Hallo Luna, hier ist Alex. Ich wollte dich fragen, ob du Lust und Zeit hast vorbeizukommen. Jodie wurde heute entlassen und ist nun wieder Zuhause, sodass wir anlässlich ihrer Entlassung beim Griechen bestellen wollen...", fragt er mich mit einem hörbaren Lächeln und ich muss unwillkürlich schmunzeln, so schnell waren Klausuren und Ärger über Schüler noch nie vergessen, denke ich. Kurz schaue ich auf die Uhr und dann an mir herunter, wobei ich feststelle, dass ich nur bequeme Kleidung trage und mir die Haare hochgesteckt habe, in denen nun auch meine Brille steckt. Dennoch kann ich einem Treffen mit Jodie nicht widerstehen, „Ähm, ja... ich komme gern vorbei, es würde mich freuen. Schön, dass Jodie wieder Zuhause ist, das freut mich und ebenso dein Anruf. Ich bin in 30 Minuten bei euch, ja?", frage ich ihn und grinse dabei wie ein Honigkuchenpferd, als ich daran denke, dass ich Jodie nun endlich wiedersehen kann, auch wenn sie sich bisher nicht gemeldet hat, wird sie sich sicher auch freuen, denke ich mir, immerhin haben wir uns unsere Gefühle eingestanden, auch wenn sicher noch lange nicht alles geklärt ist. „Das freut mich, Jodie wird sich sicher auch freuen, da du heute eine Überraschung bist. Irgendwie geht es ihr derzeit emotional noch nicht richtig gut, sodass es sicher nett ist, wenn du da bist. Aber was magst du denn essen?", äußert er und ich ziehe besorgt die Augenbrauen hoch, macht sie sich noch immer so große Sorgen und Vorwürfe wegen Penny, frage ich mich und denke dann darüber nach, was ich essen könnte, doch da merke ich, dass ich nicht mal ein Gericht benennen könnte, „Überraschung klingt gut, mal sehen, ob ich ihre Stimmung aufhellen kann. Puh, keine Ahnung, was ich essen könnte... ach weißt du was, ich esse einfach dasselbe, was Jodie isst. Dankeschön und bis gleich", antworte ich und höre noch ein brummen, bevor er auflegt und ich aufspringe sowie mich fertigmache. Panisch werfe ich mein Handy ins Kissen, eile ins Wohnzimmer und ordne den Haufen von Klausuren auf meinem Esstisch, trinke den letzten Schluck meines Espressos und hole meine Tasche, um alle nötigen Dinge in eine kleinere Tasche zu werfen und dann ins Schlafzimmer renne, um mir ein Outfit zusammenzustellen. Ich werfe alle Dinge, die ich in den Händen halte auf mein Bett, zu meinem Handy und widme mich meinem Kleiderschrank, wobei ich einige Sachen herausziehe, wieder hereinstopfe und andere heraushole, bis ich einfach ein Kleid herausziehe und dann ins Bad eile. Dort springe ich unter die Dusche und werfe Unterwäsche sowie Kleid auf die Waschmaschine, sodass ich lauwarmes Wasser über meinen Körper laufenlasse und damit sämtlichen Stress abwasche, auch wenn ich alles nur im Eildurchgang und in völliger Gewohnheit vollziehe, um nach 7 Minuten wieder aus der Dusche zu springen. Schnell föhne ich meine Haare und schminke mich noch dezent, bevor ich das Bad wieder verlasse, einen letzten Blick in den Spiegel werfe und dann zurück ins Schlafzimmer laufe, um mich in mein Outfit zu werfen und noch Schmuck um- und Parfum aufzulegen. Im Flur krieche ich dann in meinen geliebten Mantel sowie meine roten High Heels, richte noch einmal meine roten Haare und eile dann bereits 5 Minuten nach angegebener Zeit aus dem Haus.

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