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Jungkook POV
Ich war Jimin wirklich dankbar, dass er so ein guter Gastgeber war.
Bei unserer Verabschiedung bot er mir sogar an, die Sachen anzulassen und sie ihm in der Schule wiederzugeben. Natürlich unauffällig...

An seiner Stelle hätte ich dasselbe getan, aber dennoch war es eine wirklich nette Geste von ihm und ich wusste das echt zu schätzen.

Dass er heute und gestern so einfühlsam war, gefiel mir wirklich und ich mochte es, dass es auch andere Seiten an ihm gab.
Andere Seiten, die mir ein wenig mehr über seine Persönlichkeiten verrieten.

Doch seine freche Art, die er aufsetzte, um mich aus dem Konzept zu bringen, vermisste ich auch ein kleines bisschen.
Diese Seite an ihm machte mich einfach verrückt und ließ alles andere außen vor.

Er war wirklich ein komplizierter Fall, aber das war es, was ihn so faszinierend machte und was mein Interesse so gewaltig weckte.
Seine unwiderstehliche Art machte sich einfach in meinem Kopf breit und ich konnte mir selber nicht erklären, warum ich das so gut fand.

Ich sollte mich doch schließlich selber diskriminieren und es akzeptieren, dass solche Bindungen nur in kitschigen Fanfictions vorkommen...und vorallem sollte ich mir nach der Sache mit Taehyung erstmal ein wenig Zeit zum Nachdenken nehmen.
Es würde nicht schaden, mal wieder einen Klaren Kopf zu bekommen und schon einmal die nächsten Schritte zu planen.

Was würde als nächstes passieren?
Mir war klar, dass ich die Beziehung mit Taehyung nicht weiter führen konnte...
Also wann und wie werde ich ihm die Trennung klar machen?
Sollte ich mich mit ihm treffen?

Das war warscheinlich das einzigst Richtige in dieser Situation.
Ich wollte ihm persönlich sagen, dass ich ihn nie wieder sehen wollte.
Er sollte es aus meinem Mund hören und wissen, dass das, was er mir angetan hatte, falsch war.

Es machte mich wirklich wütend, dass er mich die ganze Zeit so verarscht hatte und beinahe wäre mir garnicht aufgefallen, mit welch einer Miene ich eigentlich hier gerade durch die Straßen lief.
Das Paar vor mir schaute mich schon stirnrunzelnd an und machte sogar einige Schritte zur Seite.

Sofort lockerte ich meinen Blick und drängte die Gedanken an Tae in den Hintergrund.
Ich musste jetzt erstmal ein Hotel finden, in dem ich die nächsten Nächte verbringen würde, bevor ich mir im Klaren war, dass ich für das kommende Gespräch bereit war.

Langsam schaute ich mich um, während ich mein Handy aus der Hosentasche kramte, um ein Hotel in meiner Nähe zu suchen.

Eines sah ziemlich vielversprechend aus und war auch gar nicht so weit entfernt von meinem Standort... Ich schaute vom Display auf und marschierte in die nächste Seitenstraße, die mir bei Google Maps angezeigt wurde.

Der Weg dauerte nicht lange und schon sah ich das weiß bestrichene Gebäude vor mir, was die Aufschrift "Hotel white-house" zeigte.
Es war verziert mit vielen Fenstern und einer großen Schiebetür am Eingang, die genau in dem Moment aufging, in dem ein Ehepaar aus dem Gebäude trat.

Der Mann war ziemlich gut gekleidet und die Frau, die sich fest um den Arm ihres Partners geklemmt hatte, hatte ein kurzes Kleid und hohe Schuhe an.
Ich schenkte den beiden keine weitere Beachtung mehr und als sie an mir vorbei gingen, räusperte ich mich kurz und ging dann auf geradem Weg in das schöne Anwesen.

Drinnen war alles hell beleuchtet und viele Menschen saßen in der Lobby, in der ich mich momentan befand.
Frontal von mir saß eine Frau mittleren Alters hinter einer langgezogenen Rezeption und tippte etwas in ihrem Computer herum.

Ich näherte mich ihr und machte sie mit einem kurzen Räuspern auf mich aufmerksam.
Sofort blickte sie zu mir herauf und lächelte mir freundlich entgegen, was ich ihr höflicherweise gleichtat.

Sie trug eine Runde Brille und eine hellblaue Bluse, welche sie mit einem weißen Schal kombinierte.
Ihre Haare waren zu einem Dutt gebunden und ihren gestressten Gesichtsausdruck überspielte sie gekonnt mit ihrem Lächeln.

„Guten Tag, was kann ich für sie tun?", fragte sie mich warscheinlich wie jeden anderen Besucher auch.
Ich strich mir einmal durch die Haare und funkelte die Frau freundlich an.

„Ich hätte gerne ein Zimmer für..."
Kurz überlegte ich, wie lange ich denn bleiben wollte. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, wohin des Weges... Wenn ich nur für eine kurze Zeit buche, müsste ich mir danach etwas anderes suchen. Eventuell müsste ich bei einem Freund schlafen oder mir eine Wohnung suchen.

Doch zuerst wollte ich einfach hier bleiben, bis ich für das Gespräch mit Taehyung bereit war- schließlich könnte ich danach nochmal weiter gucken und mir eine Unterkunft suchen.

„Für eine Woche.", beendete ich meinen Satz und fuhr mir erneut durch die Haare.

Die Frau hinter der Rezeption tippte energisch in ihrer Tastatur herum und blickte angestrengt auf ihren Computer.
„Ich fürchte, dass wir da nichts mehr frei hätten.
Ich könnte ihnen aber fünf Tage Aufenthalt anbieten, danach sind wir so gut wie ausgebucht."

Ich überlege einen Moment und nickte dann verständlich, während die Dame mich erwartungsvoll ansah.
„Alles klar, vielen Dank. Dann würde ich gerne für 5 Tage Aufenthalt zahlen."
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Auf dem Zimmer angekommen, packte ich meine Sachen aus und warf mich aufs Bett.
Es war zwar noch recht früh, aber ich war ein wenig erschöpft und brauchte jetzt erstmal Ruhe und Zeit zum Nachdenken.

Die letzten Tage war so viel passiert, was ich mir erst einmal durch den Kopf gehen lassen musste und dazu half mir jetzt ein weiches Bett in einem Zimmer für mich allein.

Jedoch schlich mir kurz der Gedanke an Jimin in den Kopf und wie schön es doch wäre, wenn er neben mir liegen würde. Ich würde ihn dann in den Arm nehmen und seinen genießerischen Duft einatmen, während er mich mit seinen funkelnden Augen ansehen würde.

Und dass ich ihn die nächsten Tage nicht sehen würde, verstärkte meine Sehnsucht an ihn mehr und mehr.
Eigentlich müsste ich die kommende Woche zur Schule gehen, doch ich entschied mich dazu, mich krank zu melden, bis ich das Gespräch mit Taehyung hinter mir haben würde.

Jimin bis dahin nicht zu sehen, wäre warscheinlich eh das beste und ich konnte mir ungestört Gedanken darüber machen, wie ich Taehyung kontaktieren sollte.
Aber viel wichtiger war die Frage, wann ich ihn überhaupt kontaktieren sollte.

Jetzt war ich einfach noch nicht bereit dazu und meinen kurzen Aufenthalt hier im Hotel sollte ich aufjedenfall ausschöpfen, damit ich vorerst die Ruhe hier genießen könne, bevor ich mich auch zu irgendeinem Thema gegenüber Tae äußern würde.

Und meine kleine Sehnsucht würde dann nächste Woche in der Schule gestillt werden.
Bis dahin musste ich es aushalten, Jimin nicht zu sehen und... ihn nicht zu berühren.
Dabei war ich mir sicher, dass keine Zeit vergehen würde, in der ich nicht an ihn dachte.
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OoPs I lOvE mY TeAcHeR 😳 jikook/kookmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt