Hey Fremder

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Zehn Jahre später

St. John's

Ihr Blick streifte über die weite Ebene hinunter zum Strand. Wie schön es hier doch war und das obwohl sie es seit zehn Jahren täglich zu Gesicht bekam. Sie zog ihre Jacke enger zu und stellte den Kragen ihrer Jacke auf. Sie hatte mal wieder ihren Schal vergessen, trotz strahlendem Sonnenschein wehte der Wind heute wieder heftig. „Wie war das mit Frühling?" murmelte sie zu sich selbst. Aber was hatte sie denn erwartet, sie kannte es ja nicht mehr anders. Hier an der Küste von Neufundland war es selbst im Frühling noch kalt und die Stürme zogen über die Ebenen an der Küste entlang. Nur einer schien es nichts auszumachen. Sie blickte ihrer Malinois Hündin hinterher, die ausgiebig schnüffelnd sich ihren Weg hinunter zum Strand bahnte. Sie hatte sich nie als Hundemensch gesehen, als Shadowhunter hatten man für sowas auch eigentlich keine Zeit, allerdings ticken hier die Uhren etwas anders als in New York. Hier gibt es nicht täglich irgendwelche Angriffe, es ist ruhig und friedlich an den meisten Tagen und Luke hatte damals darauf bestanden, als er und Maryse sie vor fünf Jahren besuchen kamen.

„Sie wird dich beschützen, wenn ich es nicht kann." „Ich kann mich selbst schützen Dad." „Das weis ich doch, aber sie wird dir auch Trost spenden und dich etwas ablenken."

Er hatte recht behalten. Sie war ihr eine Stütze gewesen, obwohl es zu dem Zeitpunkt schon fünf Jahre her war, das ihr Leben sich radikal verändert hatte, ging es ihr zu diesem Zeitpunkt immer noch sehr schlecht und Freya hatte ihr geholfen. Bellend kam sie wieder auf sie zu gelaufen und blieb vor ihr in ihrer typischen Erwartungshaltung stehen. „Na was ist meine süße?" wieder bellte sie. „Ja ich weis worauf du wartest. Sie müssten gleich hier sein. Na komm wir gehen schon mal runter an den Strand." Mit einem lauten Getöse lief Freya vornweg an den Strand und stand schon mit ihren Pfoten im Wasser als Clary den Strand erreichte. Wie dankbar sie über Freya war und auch Luke, der es ja erst in die Wege geleitet hatte. Sie kniete sich hin und streichelte ihr über den Kopf und erwischte sich wieder selbst dabei wie sie an ihn dachte. Was er wohl machte? Ob es ihm gut ging in L.A.? Izzy hatte es ihr damals erzählt, das er nun zu Robert und Max gegangen sei, er hätte es nicht mehr ausgehalten in New York. Ob er wohl jemand...schnell verwarf sie diesen Gedanken wieder. Warum sollte sie es kümmern. Er war schließlich derjenige gewesen, der alles zerstört hatte. Ausgesprochen hatten sie sich nie, sie wollte es nicht. Wollte keine Entschuldigung und Ausreden hören. Sie wollte ihn heiraten und er...er geht ausgerechnet an dem Tag der Verlobungsfeier mit einer anderen ins Bett. Tränen brannten in ihren Augen und wie von selbst schmiegte sich Freya näher an sie heran. „Danke meine süße."

Lautes Hundegebell riss sie aus ihren Gedanken und auch Freya bellte nun zurück. Clary stand auf, drehte sich, wischte sich schnell die Tränen weg und sah einen Mann mit seinem Hund auf sie zukommen. Freya schaute sie erwartungsvoll an. „Na geh schon zu deinem Kumpel." und zeigte mit ihrem Kopf in Richtung des Mannes mit seinem Hund. Auch sie setzte sich in Bewegung und lief Freya nach. „Hey Fremder!" begrüßte Clary den Mann mit einem Lächeln und einer Umarmung. Er war ein hochgewachsener gut trainierter Mann in ihrem Alter mit brauen Haaren und blaugrauen Augen. Er steckte in seiner Lieblingslederjacke und hatte seine Pilotenbrille auf der Nase. „Hey Fremde!" auch er lächelte. Da wurde das bellen neben ihnen lauter. „Auch dir einen schönen Tag mein lieber Rex." und nun streichelte Clary dem deutschen Schäferhund über seinen Kopf. „Hey Freya, na alles klar du Wirbelwind?" Freya beantworte ihm die Frage mit einem Sprint zum Ufer und zurück. „Also alles wie immer." lachte er. „Du kennst sie doch jetzt wohl lang genug Charlie." lachte Clary. „Ja da hast du wohl recht. Wollen wir dann?" „Sehr gerne. Ich muss erst heut Abend im Institut sein und du?" „Selbe Schicht." zwinkerte er und lag ihr seinen Arm um ihre Schulter. Was war sie froh Charlie zu haben. Arm in Arm machten sie sich also auf den Weg zu einem ausgiebigen Strandspaziergang an ihrem freien Nachmittag, begleitet von ihren beiden treuen Begleitern.

Changes, a second chance? Another Story about ClaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt