Verhör I

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St. John's Tag 4 (Teil 2)

Charlie trat in die Zelle, hinter ihm wurde die Tür verschlossen, er ging auf Marc zu der ihn keines Blickes würdigte. Er starrte gerade aus auf den blonden Schönling und seine Augen funkelten ihn böse an. „Marc." Er drehte seinen Kopf zu Charlie, hatte den Schönling trotzdem im Blick, als er mit einem hämischen Grinsen fragte „Na trauert ihr um das Miststück?" Der Schönling versteifte sich und der andere legte ihm einen Arm auf die Schulter. „Da muss ich dich enttäuschen Marc. Clary lebt." antwortete Charlie ihm und fügte hinzu „Ich stell hier die Fragen. Also Marc warum hast du das getan?" „Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie niemand haben." entgegnete er trocken. „Das hast du gestern schon gesagt Marc. Sag mir lieber warum du sie verfolgt hast. Wir haben die Bilder gefunden." „Nur die Bilder?" wieder grinste er und sah zu dem Schönling. „Was meinst du damit?" In Charlie's Stimme schwang etwas Wut. „Ihr müsst wohl besser suchen." Charlie drehte sich zu Jace und Alec, der schon sein Handy rausgeholt hatte, hinein sprach und ihm dann zu nickte. Okay man würde also nochmal das Zimmer durchsuchen. „Also warum Marc?" „Weist du Charlie, als ich sie das erste mal sah, wusste ich sie ist etwas besonderes und musste sie kennenlernen. Sie wirkte unnahbar und es reizte mich, also lief ihr immer öfters zufällig über den Weg und jedes mal unterhielten wir uns. Sie war immer freundlich, ihre Augen und ihr Lächeln brachten mich um den Verstand, also fragte ich sie nach einem Date. Sie lehnte ab. Ich fragte sie natürlich warum, aber eine richtige Antwort bekam ich nie und damit fand ich mich nicht ab." Marc machte eine kurze Pause und sah wieder zu dem Schönling, er wirkte wütend. „Also hast du sie einfach gestalkt?" fragte Charlie „Das ist so ein böses Wort. Ich hatte ein Auge auf sie, damit ihr nichts passiert." entgegnete er verträumt „Was sollte ihr denn in ihrem Schlafzimmer passieren Marc?" presste Charlie hervor. „Ich musste doch wissen ob es jemand anderen gab. Den gab es aber nicht und ihre ständigen Abfuhren machten mich wütend. Doch dann kam ein Abend an dem ich es fast geschafft hätte." Charlie sah ihn verwundert an. „Hat sie dir nicht davon erzählt Hudson? Ich dachte als bester Freund wüsstest du sowas." „Nein das hat sie nicht. Wann soll das gewesen sein?" forderte er ihn auf zu erzählen.

Marc sah von Charlie zu dem blonden Schönling, lächelte süffisant und fing an zu erzählen. „Ich war ihr nach New York gefolgt zu der Hochzeit ihrer Freunde. Im Institut fiel ich nicht weiter aus, es waren viele Leute dort und ich hatte sie andauernd im Blick. Sie wirkte nicht so fröhlich wie ich es erwartet hatte, denn als Trauzeugin sollte man doch glücklich sein, doch sie starrte immer nur auf den Boden. Sobald sie ihren Kopf hob, sah ich Schmerz und etwas Wut und fragte mich die ganze Zeit was los war. Aber ich konnte sie nicht darauf ansprechen, dachte ich zumindest. Kurz nach der Trauung verschwand sie, ich ging ihr nach und hörte noch wie sie sich verabschiedete. ‚Es tut mir leid, aber ich muss sofort nach Hause.' Erklärte sie dem Brautpaar und ich wusste ich brauchte sofort ein Portal. Es waren zum Glück genug Hexenmeister vor Ort und einer öffnete mir eins und ich ging hindurch und wartete etwas abseits des Instituts auf sie. Sie kam dann auch und ich ergriff meine Chance." Er machte Pause und sah wie der Schönling seine Fäuste ballte, er lachte auf. „Was ist dann passiert Marc?" fragte Charlie, seine Stimme wirkte ruhig aber seine Körper war angespannt.

„Hey Clary! Wo kommst du denn her?" Sie schien überrascht als sie ihn sah, doch fing sich dann schnell wieder. „Warum fragst du Marc?" Er lächelte sie an „Na so wie du aussiehst." „Ach das." sie lachte auf mit diesem Lachen in das er sich verliebt hatte. „Ich war auf einer Hochzeit. Was willst du hier?" fragte sie lächelnd zurück. „Ach ich hab nur einen Bericht abgegeben und wollte jetzt noch was trinken gehen. Willst du mit?" Sie zögerte und er sah wie sie mit sich rang „Sorry aber ich bin echt nicht Stimmung." Damit wollte er sich nicht abfinden und legte nach „Ach komm schon, du kommst von einer Hochzeit, da müsste man doch eigentlich eine hervorragende Stimmung haben." lächelte er sie süffisant an und blickte ihr in die Augen. Sie öffnete ihren Mund und schloss ihn schnell wieder, wieder sah er wie ihr Inneres mit ihr kämpfte und schließlich sagte sie dann, sehr zu seiner Freunde „Okay, aber nur ein Drink." Damit konnte er leben. „Siehst du geht doch." er lächelte triumphierend und sie gingen zusammen in eine Bar am Hafen.

„So und jetzt erzähl mal, warum hat man nach einer Hochzeit so schlechte Laune?" fragte er sie als sie an der Bar saßen und sie an ihrem Drink nippte. Clary seufzte „Es ist kompliziert. Ich will auch eigentlich nicht darüber reden Marc." nahm einen großen Schluck und stellte ihr Glas wieder ab. Er betrachtete sie von der Seite und neben dem Schmerz in ihrem Gesicht erkannte er nun auch Wut. Er müsste weiter nachhaken das stand fest. „War es etwa die Hochzeit eines Ex?" fragte er trocken und sah wie sie beim dem Wort ‚Ex' zusammen zuckte. ‚Bingo! Voll ins Schwarze getroffen' dachte er sich und hoffte sie würde antworten. Sie schüttelte mit ihrem Kopf und aus ihrer Friseur lösten sich ein paar Strähnen die ihr ins Gesicht fielen. „Nein. Meine besten Freunde haben geheiratet, aber ja mein Ex war dort." Sie griff wieder nach ihrem Glas und leerte es in einem Zug. Machte den Barkeeper darauf aufmerksam das sie noch einen wollte. „Schlimme Trennung?" fragte er einfühlsam und sie nickte nur. Sie hatte also ein gebrochenes Herz, na das würde er heilen können. „Falls du reden willst." Doch Clary Schnitt ihm das Wort ab „Nein will ich nicht. Ich will es nur vergessen, okay?" und wieder leerte sie ihr Glas. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und seufzte laut auf. „Ich sag doch ich bin nicht in Stimmung." entschuldigend sah sie ihn an, doch er lächelte nur „Alles gut Clary. Wenn du willst können wir gehen." „Nein." sagte sie knapp und ließ sich ihr Glas wieder füllen. In ihr brodelte es, dass konnte er sehen und wenn sie weiter so trank, würde er aus aus ihr raus kitzeln ohne das sie es merken würde.

Sie saßen noch eine ganze Weile an der Bar und Clary hatte mittlerweile ihren fünften oder sechsten Drink vor sich stehen. Ihre Stimmung war von anfänglich traurig, zu wütend übergegangen und er wusste nun das sie betrogen worden war. Sie wollte es ihm eigentlich nicht erzählen, aber es war ihr heraus gerutscht, als sie mit sich selbst murmelnd an ihrem dritten Drink genippt hatte. Langsam schien sich ihre Laune in ausgelassen zu verbessern und er ergriff seine Chance, den restlichen Abend noch besser werden zu lassen. „Komm lass uns gehen." sagte er zu ihr „Aber ich will noch nicht zurück." Ihre großen grünen Augen blickten ihn an. „Was willst du noch machen?" fragte er grinsend „Trinken und vergessen." kam es prompt zurück. Beim vergessen konnte er ihr helfen, dass stand fest. „Dann lass uns doch woanders hingehen. Ein paar Bars die Straße runter läuft wenigstens noch gute Musik." Sie überlegte nicht lang, trank ihr Glas aus und sprang auf. Die Idee war nicht ihre beste, denn sie musste sich kurz an der Bar festhalten. Der Alkohol zeigte Wirkung. Sie ließ sich allerdings nicht beirren und lächelte ihn an „Lass uns gehen." Ganz Gentleman like, hielt er ihr den Arm hin und sie hakte sich bei ihm ein.

Sie liefen zusammen die Straße entlang und langsam hatte er das Gefühl das Clary auftauen würde. Sie lachte ausgelassen und immer wieder lächelte sie ihn an. Jetzt oder nie. Er blieb stehen und betrachtete sie. „Was ist?" fragte sie lächelnd „Weist du das du wunderschön bist?" er legte seinen Kopf schief und grinste. Mit großen Augen sah sie ihn an „Ähh...danke." stotterte sie. Er ging einen Schritt auf sie zu, doch sie ging daraufhin einen Schritt zurück und versuchte seinem Blick auszuweichen. Er griff nach ihrem Kinn und zwang sie ihn anzusehen. Wieder ging er auf sie zu und wieder wich sie zurück. Leise flüsterte er, während er seine Hände um ihre Hüften legte „Komm schon Clary. Ich weis du willst es auch." Sie erstarrte und sah ihn an. Sein Kopf kam ihrem gefährlich nah und so auch seine Lippen. Sie rührte sich nicht, auch nicht als sich seine Lippen auf ihre pressten. Er zog sie näher an sich und spürte keinen Widerstand. Na also geht doch. Dann durchfuhr sie etwas und sie wollte sich ihm entziehen. Er ließ sie nicht und drückte sich nun fester gegen sie und sie an eine Hauswand. Leute die vorbei gingen, sahen nur ein Paar was sich küsste, aber nicht ihren Versuch sich zu befreien. Er presste seine Lippen nun heftiger gegen ihre, fuhr mit seinen Händen über ihren Hals, ihre Brüste und ihre Taille entlang. Was sich als Fehler erwies, denn so konnte Clary ihn von sich drücken. „Nein!" rief sie heftig atmeted und starrte ihn fassungslos an. Ihre Augen funkelten gefährlich „Ich...ich kann, nein ich will das nicht Marc!" Er machte wieder einen Schritt auf sie zu, doch sie hielt abwehrend ihre Hände hoch. „Ich werde jetzt gehen und du wirst hier bleiben. Wag es nicht mir zu folgen." klangen ihre Worte in seinen Ohren. „Clary warte!" rief er ihr noch zu, doch sie lief Kopf schüttelnd einfach weiter, bis sie in der Nacht verschwand.

Mit einem verträumten Blick sah Marc zu Charlie, der ihn fassungslos anstarrte, er ballte seine Fäuste und sein ganzer Körper war angespannt. Als er den Blick zur Scheibe richtete war der Schönling verschwunden, doch er hörte dumpfe Stimmen, die aus Richtung der Zellentür kamen „Lasst mich da rein! Ich bring ihn um!"

Changes, a second chance? Another Story about ClaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt