Aussprache

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St. John's Tag 2 (Teil 1)

Am nächsten Morgen stand Clary mit Freya schon vor dem Institut und wartete auf Jace. Freya lief zum Wagen und wartete ungeduldig darauf das Clary ihr den Kofferraum aufmachte. „Noch einen Moment. Wir warten doch auf Jace." Freya bellte als Antwort und lief zum Eingang zurück „Er wird schon gleich kommen." Sie lief zum Auto,  stellte die beiden Kaffeebecher aufs Dach und griff nach ihrem Handy. Kurz vor fünf, er hatte also noch etwas Zeit. Sie lief um das Auto herum und öffnete den Kofferraum, gerade wollte sie nach ihrer Hündin rufen, doch die sprang schon mit einem großen Satz von der Treppe, rannte zum Auto und sprang elegant wie immer in den Kofferraum. „Du bist echt ungeduldig, weist du das?" Clary streichelte ihr den Hals und setzte sich neben sie. Hoffentlich kommt er auch, es fiel ihr schwer genug den Mut für das Gespräch zu finden und hoffte jetzt nur, dass es diesmal friedlich verlaufen würde. Wenn er nicht gleich auftauchen würde, würde sie nach sehen gehen, ob er überhaupt wach war. Da ging schon die Tür auf und Jace trat heraus. Er lief zu Clary und musste ein Gähnen unterdrücken „Guten Morgen" begrüßte sie ihn freundlich lächelnd und hielt ihm einen der beiden Kaffeebecher hin. „Morgen, ich wusste ja das du eine Frühaufsteherin bist, aber so früh..." er machte eine Pause, nahm den Becher und zeigte auf den Himmel „Es dämmert nicht mal." „Jetzt stell dich nicht so an. Du wirst sehen, das frühe aufstehen hat sich gelohnt, wenn wir da sind. Steig ein, Freya ist schon ganz ungeduldig." lachte sie ihn zu und sie stiegen ein. Clary startete den Wagen und sie fuhren raus aus der Stadt.

Es dämmerte als sie den Parkplatz am Cape Spear Leuchtturm erreichten. Während der Fahrt war es still im Auto gewesen „Bereit?" fragte ihn nun Clary bevor sie aussteigen wollte. Er nickte „Das bin ich." und so stiegen sie aus. „Machst du den Kofferraum auf?" fragte sie ihn während sie noch ihren Kaffee leer trank. „Klar." kaum hatte er die Klappe geöffnet sprang Freya freudig aus dem Wagen und lief in Richtung des Leuchtturms der etwas entfernt vorm Parkplatz nah an den Klippen stand. „Hast du keine Angst, dass sie dir wegläuft?" fragte Jace sie, während sie der Hündin folgten. „Nein. Sie hört sehr gut und um diese Uhrzeit sind eh völlig alleine." „Wie kommt es eigentlich das du sie hast?" „Luke hat sie mir vor fünf Jahren mitgebracht und geschenkt. Er dachte sie würde mir gut tun." sie seufzte und fuhr dann fort „Es war etwa zwei Wochen nach Izzy und Simons Hochzeit. Ich hatte eine Art Rückfall und Charlie hatte Luke und Maryse hergeholt." Sie sah ihn an und er schluckte „Wegen mir?" fragte er schuldbewusst. Sie nickte „Ja. Es war schmerzhaft dich dort zu sehen und als ich zurück kam, verkroch ich mich entweder in meinem Zimmer oder im Trainingsraum. Wollte mit keinem darüber reden und so gab mir Charlie nach ein paar Tagen Rex und sagte ich solle mit ihm raus gehen und wenn ich reden wollte, würde er mir zuhören." Sie blickte aufs Meer und dann wieder zu Jace „Erst hab ich mich albern gefühlt, einem Hund meine Ängste und Sorgen zu erzählen, aber es half. Ich war eine Woche täglich mit ihm unterwegs und fühlte mich langsam wieder besser." jetzt lächelte sie und sah zu Freya „Und dann kam Luke mit ihr. Ab dem Zeitpunkt waren nein sind wir unzertrennlich und sie ist für mich da, wenn ich ich sie brauche und umgekehrt." Jace hatte ihr nur zugehört, sie betrachtet und gemerkt dass es ihr schwer fiel so offen mit ihm zu reden. „Geht es dir denn besser?" fragte er vorsichtig „An den meisten Tagen ja. Aber es gibt auch Tage da..." sie brach ab und sah ihn an „Da würdest du am liebsten schreien?" Sie nickte. „Ja so Tage habe ich auch." gab er zu.

„Sieh mal." sagte Clary und deutete auf das Meer. Die Sonne sah aus, als würde sie sich aus dem Meer erheben und ließ alles in ein wunderschönes rot tauchen. Das Meer schien zu glühen. „Das ist..." Jace fehlten die Worte. „Wunderschön." sagte sie dann. Er sah zu ihr „Ja das ist es." Sie ließen den Anblick noch ein paar Minuten auf sich wirken, bevor sie weiter gingen. Die weiten Ebenen entlang der Küste folgend. „Ich wollte mich entschuldigen..." setzte Clary an, doch Jace unterbrach sie „Du musst dich für gar nicht entschuldigen, hörst du." „Doch das muss ich. Ich war an dem Abend so unfassbar wütend und das mit der Vase und dem Messer..." „Schon gut Clary." er lächelte sie an „Ich verstehe es." „Sicher?" „Ja. Ich war es schließlich der dich so verletzt hat und ich weis, ich kann es nicht ungeschehen machen, aber ich kann so nicht weiter leben. Mit dem wissen das du mich hasst." Clary sah ihn an „Ich hasse dich nicht Jace. Ja du hast mich verletzt, aber hassen könnte ich dich nie." Sie machte eine Pause und ließ ihren Blick über die Küste schweifen „Weist du anfangs dachte ich, ich sollte dich dafür hassen, aber mit der Zeit ist mir klar geworden, dass wir beide so viel durch gestanden hatten, so viel überlebt hatten, dass es dir gegenüber nicht fair wäre dich zu hassen. Außerdem ging es mir dadurch nicht besser, im Gegenteil. Ich hab mich dadurch in Gefahr gebracht." Er hielt sie leicht am Arm fest „Du hast was?" „Ja also wie soll ich es am besten sagen." Sie druckste rum und wich seinem Blick aus, da nahm er ihre Hand und sie sah zu ihm auf. „Du kannst es mir sagen Clary." „Also gut. Ich bin auf Alleingänge gegangen, hab diese Wut in mir mich komplett übermannen lassen und nicht mehr das große Ganze gesehen. Nach einer Mission kamen Charlie und Sarah beinahe zu spät. Ich wollte nicht auf Verstärkung warten und hatte mich übernommen. Ich war übel zugerichtet als sie mich fanden, aber in diesem Moment war es mir egal. Ein Teil von mir wollte auch sterben, weil dieser Teil nicht in einer Welt ohne dich leben wollte." „Clary..." Sie hob die Hand und sprach weiter „Ich lag fast zwei Wochen auf der Krankenstation und hatte viel Zeit zum nachdenken und da wurde mir bewusst das ich dich niemals hassen könnte, denn ein Teil von mir wollte zurück zu dir und dieser Teil von mir will es heute noch, aber ich hab diesen Teil tief in mir vergraben, da ich immer Angst vor einer Begegnung mit dir hatte. Das mich die Gefühle übermannen werden und etwas dummes passieren würde." Sie lachte kurz auf „Naja und das ist ja auch dann passiert in Alicante."

Er wusste nicht so recht was er sagen sollte, diese Ehrlichkeit hatte er nicht erwartet und es machte ihn traurig zu hören, was sie durch gemacht hatte nur wegen ihm. „Clary ich wollte nie das es soweit kommt. Es tut mir leid. Wirklich schrecklich leid und es schmerzt zu hören, dass du sterben wolltest." Sie legte eine Hand an seine Wange. „Aber das bin ich nicht und ich bin froh darum." Sie lächelte ihn an, bevor sie ihre Hand wieder weg nahm und sie weiter liefen. „Wie ist es dir ergangen? Und sei bitte ehrlich Jace. Ich kann es verkraften." Er atmete kurz durch und erzählte „Nachdem du aus dem Zimmer verschwunden warst, wollte ich dir hinterher gehen, aber die anderen ließen mich nicht direkt. Als ich dann endlich in dein Zimmer kam und die Ringe auf deinem Bett fand bin ich zusammen gebrochen. Ich wusste ich hatte es echt verbockt, aber dass du abgehauen bist hat mir erst richtig bewusst gemacht wie sehr ich es verbockt hatte. Ich hab Izzy täglich angefleht mir zu sagen wo du bist, ich wollte es dir erklären, dich einfach nur sehen. Aber sie blieb standhaft und so erfuhr ich es erst ein Jahr später, dass du niemals zurück kommen würdest." er machte eine kurze Pause und versuchte ihr Gesicht zu deuten „Das hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen, ich dachte bis dahin noch wir könnten es schaffen. Das du nur Abstand brauchtest, aber diese Nachricht machte es endgültig und ich wusste ich konnte nicht mehr bleiben. Alles erinnerte mich an dich und diesen Fehler. Ich weis du glaubst mir nicht, aber ich weis wirklich nicht warum ich das getan habe. Ich hatte Angst, dass du vielleicht merken würdest, dass ich nicht gut für dich bin oder doch noch etwas an mir entdecken würdest, was du dich mögen könntest. Und dann...dann hab ich dir einen Grund gegeben zu sehen das ich nicht gut genug für dich bin." Er blickte sie an und sah das ihre Augen glasig waren doch bevor er etwas sagen konnte, sagte Clary sehr ruhig „Du bist ein Idiot Herondale." „Was?" „Wir hatten zu dem Zeitpunkt so viel durchgemacht, wir haben uns gegenseitig verletzt, dank Valentine, Lillith und Jonathan und ich wollte trotzdem nur dich. Ich kenne deine schlimmsten Seiten und trotzdem wollte ich dich heiraten. Ich habe nie wirklich aufgehört dich zu lieben Jace, auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte." Tränen rannen ihr ihre Wangen herunter, er wischte sie vorsichtig weg und nahm sie in den Arm.

Jace hielt sie einfach nur fest und Clary ließ ihren Gefühlen freien Lauf und weinte sich die Seele aus dem Leib. Irgendwann löste sie sich von ihm und wischte sich ihre Tränen weg. „Ich habe auch nie aufgehört dich zu lieben Clary. Und ich dachte ich bekomme nie wieder die Chance dazu es dir zu sagen." sagte er leise „Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe und ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen. Ich weis es ist viel Zeit vergangen, aber trotzdem hab ich noch Hoffnung. Hoffnung das wir es schaffen können." Er strich ihr behutsam über die Wange „Ich liebe dich Clary Fairchild. Solange ich lebe" „und darüber hinaus." flüsterte sie und legte ihre Hände an sein Gesicht. „Ich möchte dich in meinem Leben haben Jace, denn ich habe nun lange genug in einer Welt ohne dich gelebt und war unendlich traurig, aber ich kann es nicht vergessen. Vergeben ja, aber nicht vergessen." Sie blickte ihn traurig an „Das verstehe ich Clary und ich werde dir so viel Zeit geben wie du brauchst und versuchen es wieder gut zu machen. Ich möchte dich einfach nicht noch einmal verlieren, denn auch ich will nicht mehr in einer Welt ohne dich leben."  auch er klang traurig „Du bist quer durchs ganze Land gefahren Jace. Das ist ein sehr guter Anfang und ziemlich verrückt." lächelte sie ihn an. „Für dich würde ich es jederzeit wieder machen, denn du bist es Wert zu kämpfen und ich hätte schon viel früher damit anfangen sollen." „Du hast es jetzt getan und das zählt." Langsam ging sie einen Schritt vor und zog ihn vorsichtig zu sich runter, flüsterte „Es tut mir leid, dass ich es nicht früher zugelassen habe." und küsste ihn vorsichtig. Als sie sich wieder von ihm lösen wollte, zog er sie näher und küsste sie inniger. Sie ließ es zu und als er von ihr abließ, um sie in seine Arme zu nehmen flüsterte er „Wir schaffen das Clary. Das haben wir immer." „Und werden es immer." ergänzte sie und so standen sie noch eine Weile zusammen und sahen gemeinsam aufs Meer hinaus, bevor sie sich auf den Weg zurück machten.

Changes, a second chance? Another Story about ClaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt