Zwischen Leben und Tod

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St. John's Tag 3 (Teil 3)

Unruhig ging der den Flur im Krankenflügel auf und ab. „Jetzt setzt dich endlich Jace." sagte Charlie mitfühlend. „Ich kann nicht." presste er hervor, wieder kurz davor einfach zusammen zu brechen. Eine Tür öffnete sich, heraus traten Magnus und Alec. „Wie geht es Izzy?" fragte Sarah „Den Umständen entsprechend, aber sie wird es schaffen." Alec klang erschöpft „Sie sagt sie kann Clary spüren, zwar noch schwach aber es wird stärker." Jace atmete hörbar aus, als Magnus Worte ihn erreicht hatten. Erleichtert ließ er sich auf einen Stuhl fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Charlie legte ihm eine Hand auf die Schulter und versuchte aufmunternd zu klingen. „Sie schafft das. Du weist selbst am besten, was sie schon alles überstanden hat." Jace konnte nur nicken. Zu mehr war er nicht fähig. Seit Stunden war Clary im OP des Instituts und noch immer gab es keine erlösende Nachricht. Er drehte noch durch. Er bemerkte den Shadowhunter nicht, der zu Charlie und Sarah getreten war und ihnen etwas zuflüsterte. Sarah schlug sich die Hand vor den Mund „Ich fass es nicht!" rief sie erschrocken und sah Charlie an dessen Gesicht voller Wut war. „Dieser Mistkerl!" dann sagte er zu dem Shadowhunter „Findet ihn und bringt ihn her! Sobald ich Entwarnung habe, dass Clary es schaffen wird, komm ich und helfe." „Wenn er sich zur Wehr setzt?" murmelte der andere „Angreifen, aber nicht töten. Er soll seine gerechte Strafe erhalten." Damit nickte der andere und verließ den Krankenflügel wieder. „Was ist los? Wisst er wer es war?" fragte Alec und blickte zu Sarah und Charlie „Ja." bei diesen Worten hob Jace den Kopf, seine Augen funkelten vor Zorn „Wer?" „Der Dolch der neben Clary lag, konnte zugeordnet werden." erklärte Sarah langsam. „WER?" schrie Jace verzweifelt und voller Wut. „Es war Marc." antwortete Charlie, auch in seiner Stimme konnte man den Zorn hören. „Ich bring ihn um!" Jace war aufgesprungen und fuhr sich durch die Haare. „Wie müssen ihn erstmal finden. Der Mistkerl hat seine Trackingrune deaktiviert. Sobald ich etwas weiß, werd ich persönlich mit Rex nach ihm suchen. Solange er in kein Portal verschwunden ist oder mit dem Auto geflüchtet ist, werden wir ihn finden." „Er kann sowas?" fragte Magnus „Ja. Rex sollte eigentlich zur Hundestaffel und war komplett ausgebildet, bis seine Hundeführerin starb. Sie war eine gute Freundin von uns und so nahm ich ihn auf. Er kann ihn finden." „Hoffentlich." murmelte Jace und blickte wieder Richtung OP.

‚Clary du musst leben' flehte er still und ließ sich die Wand herunter gleiten, an der er stand. Seine Augen füllten sich wieder mit Tränen. Wäre er damals doch nicht so blöd gewesen, wären sie jetzt nicht in dieser Situation. „Ich bin schuld." schluchzte er. Alec kniete vor ihm „Das bist du nicht Jace." „Doch das bin ich! Hätte ich sie nicht betrogen, wäre sie nicht hier und hätte diesen Kerl nicht kennengelernt! Also sag nicht das ich keine Schuld daran habe!" sagte er aufgebracht und Tränen floßen ihm die Wangen herunter. „Ich kann...ich kann sie nicht nochmal verlieren Alec. Das überlebe ich nicht. Ich brauch sie." „Jetzt sieh mich an Jace! Sie wird überleben, hörst du! Clary ist stark, genau wie du. Ihr und wir haben so viel überlebt, das hört hier nicht auf! Wir werden sie nicht verlieren!" Er zog Jace in den Arm und drückte ihn fest an sich. Eine Tür schwang auf und alle blickten in die Richtung aus der ein Arzt gelaufen kam. Jace stand auf und sah ihn erwartungsvoll an „Wie geht es ihr?" „Sie wird noch operiert, aber so wie es jetzt aussieht wird sie es schaffen. Die Schulter konnten wir bereits versorgen, allerdings bereitet die Bauchwunde uns sorgen. Sie ist tief und hat ein paar Organe in Mitleidenschaft gezogen. Die Blutung konnten wir zwar stoppen, aber wir haben ihr die Milz entfernt und hoffen gerade ihre Leber und eine Niere retten zu können." Jace schluckte und wieder kamen ihm die Tränen. Alec legte einen Arm um seine Schulter und versuchte ihm Trost zu spenden. „Wie lange?" mehr brachte Jace nicht heraus, seine Stimme versagte. „Das kann ich leider nicht sagen, aber wir geben unser Bestes und informieren sie wieder, wenn es etwas neues gibt." Damit verschwand er wieder Richtung OP. Sie sahen ihm nach und Jace versuchte sich zusammenreißen. Er musste für sie beide stark sein. Alec hatte recht. Sie hatte vieles überlebt und das würde sie auch schaffen.

Er blickte zu den anderen, Sarah nahm gerade Charlie's Hand „Pass auf dich auf. Marc ist gefährlich." „Das bin ich immer und außerdem ist Rex bei mir. Ich bleib mit den anderen in Kontakt und melde mich sobald ich ihn habe." „Ich komm mit." sagte Jace entschlossen. „Oh nein, das wirst du nicht!" entgegnete Charlie ebenso entschlossen. „Ich kann hier nicht nur rum sitzen. Ich muss etwas tun!" „Du bist nicht in der Verfassung Jace. Du bleibst hier." „Aber..." „Nichts aber!" „Charlie hat recht Jace." Alec mischte sich nun ein „Ich werde ihn begleiten, für dich." „Das würdest du tun?" „Natürlich. Du bist mein Bruder. Mein Parabatai." er lächelte aufmunternd. „Danke Alec." „Nicht dafür Jace." „Passt auf euch auf." sagte Magnus und hauchte Alec einen Kuss auf die Lippen. „Immer." „Dann los Alec. Wir holen und die Hunde und finden den Mistkerl." Alec folgte Charlie in Richtung Kommandozentrale. Jace sah den beiden nach, als sich die Tür zu Izzy's Krankenzimmer öffnete und Simon heraus trat. „Izzy schläft. Es geht ihr besser. Wie geht es Clary?" Sarah berichtete ihm alles und als er erfuhr wer dafür verantwortlich war, schlug er gegen die Wand „Dieses Arschloch! Ich bring ihn um!" „Stell dich hinten an." sagte Jace tonlos und vergrub wieder sein Gesicht in seinen Händen. „Wann sind die beiden weg?" fragte Simon jetzt „Vor ein paar Minuten, sie müssten noch im Institut sein, warum?" fragte Magnus. „Ich werd mit gehen. Sie werden jede Hilfe brauchen. Geht ihr dann bitte zu Izzy wenn sie aufwacht?" Sarah nickte „Natürlich Simon." und schon war er verschwunden. Jace hatte den Kopf gedreht und sah noch wie Simon verschwand, als Magnus ihn an tippte „Hier." hörte er ihn sagen „Das konnte ich ihr abnehmen, bevor sie im OP verschwand." Er blickte auf und sah das Magnus ihm die Kette mit dem Ring entgegen hielt. Sie war Blutverschmiert und wieder kamen ihm die Tränen. Er griff danach und hielt sie fest in seiner Hand. „Danke Magnus." „Es wird alles wieder gut Jace. Das ist nicht das Ende eurer Geschichte." sagte er einfühlsam „Ich hoffe es Magnus. Ich hoffe es."

Weitere Stunden des Wartens vergingen und mittlerweile hatte sich Izzy zu ihnen gesellt. Mehrfach hatte sie beteuert dass es ihr gut ginge und sie nicht im Bett bleiben wollte. Sie hielt Jace Hand und versuchte so gut es ging für ihn da zu sein. Es war mittlerweile schon fast spät am Abend, als Freya mit Rex den Flur entlang liefen, kurz hinter ihnen waren Charlie, Alec und Simon. „Habt ihr ihn?" fragten Izzy und Sarah gleichzeitig. Die drei nickten und Charlie sagte „Er sitzt in einer Zelle. Er war in einem Container am Hafen und wollte auf dem Seeweg verschwinden. Ohne Rex hätten wir es nicht geschafft." Jace war aufgestanden „Ich will zu ihm." „Glaub mir das willst du nicht. Der Typ ist völlig irre." entgegnete Simon „Da hat er recht. Die Kollegen aus seinem Institut haben eine Art Schrein gefunden. Er beobachtet Clary schon länger als wir dachten." sagte Charlie „Er hat die ganze Zeit gefaselt das Clary nur ihm gehöre und er sie töten musste." Alec schüttelte den Kopf. „Klingt als wäre er besessen oder eher eine Obsession mit Clary hat." murmelte Magnus. „Egal ob besessen oder nicht, er verdient seine gerechte Strafe." sagte Simon aufgebracht „Das wird er." sagte Jace tonlos „Wenn ich mit ihm fertig bin, wünscht er sich er wäre tot." „Und genau deswegen, wirst du nicht zu ihm gehen. Er soll die Nacht in Zelle schmoren und morgen werden wir ihn ausquetschen." Charlie klang entschlossen. Jace wollte widersprechen, als die Tür vom OP Trakt aufschwang und der Arzt von vor paar Stunden zu ihnen gelaufen kam. „Ich habe gute Neuigkeiten. Miss Fairchild liegt im Aufwachraum." Alle atmeten erleichtert aus. „Wir lassen sie noch ein bis zwei Stunden dort und dann verlegen wir sie in ein Zimmer. Dann können sie zu ihr." „Danke Doktor." sagten alle und er verschwand wieder. Jace fuhr sich durch die Haare und verdaute das gerade gehörte. Sie hat es geschafft. Clary lebt. Freudentränen standen ihm in den Augen, als Alec ihn umarmte. „Siehst du Jace ich hab es dir doch gesagt. Jetzt wird alles wieder gut." flüsterte er ihm zu und Jace hoffte dass er recht behielt.

Changes, a second chance? Another Story about ClaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt