Deja vu

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Los Angeles

Die Sonne schien warm vom Himmel, der Sand unter ihren Füßen hinterließ ein angenehmes Gefühl und der Pazifik rauschte vor sich hin. Immer wieder trafen kleine Wellen ihre Füße und umschlossen sie gänzlich. Sie blickte in den strahlend blauen Himmel und ließ dann ihren Blick über die Küste streifen. Klippen stiegen auf und überall vereinzelt gab es kleine Treppen die hinauf führten. Das Institut thronte wie eine kleine Festung oben auf der Klippe, zumindest für sie und andere Schattenjäger. Sie ging wieder langsam zurück. Jace dürfte mit seiner Besprechung mit Robert fertig sein. Er hatte sie gefragt ob sie nicht mitkommen wollte und da sie offiziell noch vom Dienst befreit war, war sie seiner bitte gerne nachgekommen. Zwar vermisste sie Freya, aber Charlie hatte ihr versichert dass es ihr gut ginge und sie noch einen oder zwei Tage ohne sie auskommen würde. Im Institut wollte sie nicht warten, da sie kein Interesse daran hatte Juliette über den Weg zu laufen. Mittlerweile stand die Sonne hoch am Himmel, sie zog sich wieder ihre Sonnenbrille auf die Nase und setzte sich kurz vor die Treppen Stufen in den Sand. Noch etwas wollte sie das alles genießen, zwar hatte sie in St. John's auch das Meer, aber nicht so wie hier. Dort war der Atlantik meist rau und aufgewühlt, außer in den Buchten. Doch auch das Klima war rauer als hier, aber sie würde es nicht eintauschen wollen. Sie liebte St. John's und die Natur die es umgab. Dort fühlte man sich immer frei und unbeschwert. Sie wusste noch nicht ob sie dort bleiben würden, denn tief im inneren wusste sie, dass es Jace dort auf Dauer zu langweilig werden würden. Es war nicht hektisch wie hier oder in New York und er liebte es ein Vollblut Schattenjäger zu sein. Darüber würde sie mit ihm reden müssen und sie müssten eine Entscheidung treffen. Seufzend erhob sie sich, klopfte sich den Sand von ihrer Hose und stieg die Treppe hinauf zum Institut und zu Jace.

Sie lief durch das Institut und wollte eigentlich direkt in Jace Zimmer, als Max an ihr vorbei kam „Hey Max. Ist Jace noch bei Robert?" Der junge Schattenjäger schüttelte den Kopf „Nein er ist vor paar Minuten in sein Zimmer und wollte packen. Ich wollte dir gerade Bescheid sagen." „Super danke dir." „Kennst du den Weg?" lachte er nun, da Clary sich etwas hilflos umsah. „Äh ja ich glaub schon. Jace hat es mir grob erklärt." „Komm ich bring dich hin, hier ist noch verwirrender als in New York." Die beiden setzten sich in Bewegung und Clary merkte schnell was er meinte „Du hast recht." lachte sie auf als sie endlich den Wohntrakt erreichten. „Frag nicht wie oft mich damals verirrt habe." musste er jetzt auch lachen, Clary wollte gerade etwas erwidern als sie laute Stimmen vernahm. „Da haben wohl wieder welche Beziehungsprobleme." witzelte Max, doch umso näher sie Jace Zimmer kamen umso lauter wurde es. Clary stand nun vor der Tür und ihr kamen sofort die Bilder von vor zehn Jahren in den Kopf.

Da lag er. Eng umschlungen mit der neuen. Sich auf dem Bett wälzend, in vollkommener Ekstase.

Sie wollte sie verdrängen, doch sie kamen immer wieder und Clary musste schlucken. „Alles okay?" fragte Max besorgt, doch sie fiel wieder in diese Starre und drückte die Tür auf. Was sie dort sah ließ sie scharf Luft holen.

Juliette lag auf seinem Bett, trug eine enge Jeans und nur noch ihren BH, ihre Hände waren Richtung Jace ausgestreckt, der noch voll bekleidet vor ihr stand. Noch hatte er Clary und Max nicht bemerkt, denn er brüllte gerade Juliette an „Lass das! Ich hab gesagt du sollst verschwinden!" und schmetterte ihr ihr Shirt entgegen. „Ach komm schon Baby wir hatten soviel Spaß zusammen. Was willst du denn mit der kleinen rothaarigen? Ich kann dir viel mehr bieten." säuselte sie lasziv. „Die kleine rothaarige tritt dir gleich mal richtig in den Arsch!" schrie Clary aufgebracht. Jace war der Schock ins Gesicht geschrieben, als er sich zu Clary umdrehte. „Clary...ich..." Sie reagierte gar nicht auf ihn und schob sich an ihm vorbei um nach Juliette's Arm zu greifen. Sie zog sie grob hoch und stellte sich gefährlich nah vor sie „Verzieh dich Juliette! Sonst zeig ich dir mal, was ich alles zu bieten habe." zischte Clary sie an, doch die Brünette beeindruckte das nicht sonderlich. Sie packte Clary's Haare, zog unsanft ihren Kopf nach hinten. „Juliette lass sie los!" brüllte Jace, doch auch das interessierte sie nicht sonderlich. „Dann zeig mir mal was du zu bieten hast Miststück." säuselte sie bedrohlich. Clary dachte nicht lange nach, sie packte sie ebenfalls in den Haaren, trat ihr kräftig auf den Fuß und als sich der Griff um ihre Haare löste schlug Clary hart mit ihrer rechten Hand zu. Juliette taumelte zurück und wollte zum Gegenangriff ansetzten, doch Max griff sofort nach ihren Armen und verdrehte sie ihr auf dem Rücken. „Ich glaub wir beiden gehen jetzt." sagte Max eiskalt und zog sie aus dem Raum.

„Clary ist alles okay?" fragte Jace besorgt und wollte ihr die Hand auf den Arm legen, doch Clary schüttelte ihn einfach ab. Sie war aufgebracht, das merkte er deutlich. „Ja es geht mir gut." sagte sie härter als beabsichtigt und fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und stemmte sie dann in die Hüften. „Es tut mir..." „Was tut dir leid Jace? Mich schon wieder in so eine Situation gebracht zu haben, oder das ich nicht später aufgekreuzt bin und du es dir hättest überlegen können." sie wusste das es unfair war sobald sie es ausgesprochen hatte, aber dieses Deja vu brannte sich in ihr Gehirn. „Du hast doch selbst gesehen, dass ich sie rausschmeißen wollte!" rief er jetzt, ja das wusste sie und trotzdem war sie wütend auf ihn. Sie starrte ihn einfach nur an und hoffte das die Wut langsam verebbte. „Clary du glaubst doch nicht wirklich, dass ich das getan hätte! Du weist dass das nicht stimmt!" In ihrem inneren wusste sie das, aber die Wut auf ließ es nicht zu. Sie sah sich im Zimmer um, lief auf seinen Schreibtisch zu und fegte alles was darauf stand mit einer heftigen Arm Bewegung herunter. „Natürlich weis ich das!" schrie sie jetzt „Aber dieses Bild schon wieder zu sehen, dass..." sie spürte den Klos in ihrem Hals und versuchte die Tränen zu unterdrücken, was natürlich nicht ging. Sie bahnten sich gnadenlos ihren Weg an die Oberfläche und liefen ihr die Wangen herab. Jace ging langsam auf sie zu und nahm sie vorsichtig in den Arm. „Es tut mir leid. Wirklich. Aber ich war genauso überrascht wie du als ich hier rein kam und sie gefunden habe. Ich hab dir was versprochen Clary und daran halte ich mich. Du bist die einzige die ich liebe und die ich will. Mein Herz gehört nur dir und dass seitdem wir uns das erste mal begegnet sind. Du bist das beste was mir je passiert ist und ich werd dich nie wieder gehen lassen. Ich will mit dir neu anfangen und endlich glücklich sein." Er strich ihr behutsam über die Haare und konnte spüren, dass sich ihr Atem verlangsamt hatte. „Bitte stoß mich jetzt nicht weg." Natürlich wollte sie das nicht, sie liebte ihn schließlich genauso wie er sie liebte. Sie legte ihre Arme nun auch um ihn und hörte das er erleichtert ausatmete. So schnell wie die Wut gekommen war, verging sie wieder und Clary löste sich langsam von ihm. „Ich wollte nicht... Ich hab hab einfach rot gesehen." stammelte sie noch aufgelöst. „Ich weis und glaub mir, ich hätte es nicht anders gemacht." Jace legte ihr die Hände ans Gesicht und strich mit seinen Daumen ihre Tränen weg. Er beugte sich vor und küsste sie sanft. „Ich liebe dich auch." sagte sie leise und drückte ihre Stirn gegen seine. „Lass uns von hier verschwinden und endlich unser Leben leben." Er nickte „Nichts lieber als das."

Changes, a second chance? Another Story about ClaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt