The Betrayal

30. Kapitel

Voller Wärme und Erstaunen betrachtete sie ihre beiden Junge, die dicht aneinander gekuschelt schliefen. Noch immer hatte sie es nicht über ihr Herz gebracht in die Kinderstube umzuziehen und so schliefen die beiden in einem flauschig weichen Nest im Heilerbau.

Nachdem der Schwarze Tod von Herzjunges vertrieben worden war, war auch wieder Frieden in den WaldClan eingekehrt. Tupfenherz war sich sicher, dass Niemand, der bisher nicht erkrankt war, es jetzt noch tun würde.

Wir haben es überstanden... Dank des guten Herzens., ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Und ich dachte schon, ich wäre damit gemeint.

Sanft strich sie Schlammjunges und Dunkeljunges über die weichen Köpfe und dachte an Falkenfeder.

Ob sie schon beim Heiligen Felsen ist?, heute Morgen war ihre Schwester mit Bärenherz aufgebrochen. Wenn sie zurückkehrt, wird sie Falkenstern sein. Unsere Anführerin. Wenn ich bedenke, wie wir früher genau davon geträumt haben. Ich wünschte, ich könnte jetzt bei ihr sein. Sie wird eine gute Anführerin sein, da bin ich sicher.

Vorsichtig schmiegte sie sich an ihren Sohn und ihre Tochter und schloss leise lächelnd die bernsteinfarbenen Augen.

Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und bemerkte die neblige Lichtung, die so vertraut vor ihr lag. Doch im Gegensatz zu sonst, befand sie sich nicht mitten auf jener Lichtung, sondern in einem Busch an ihrem Rand.

„Hallo, junge Tupfenherz.", maunzte eine ihr bekannte Stimme in ihr Ohr und erschrocken zuckte sie zusammen.

Doch dann lächelte sie sanft. „Hallo Schlammi.", antwortete sie schnurrend. „Sag, warum bin ich hier. Also... in diesem Busch?"

Der alte Heiler kicherte leise. „Na du wolltest doch gern hier dabei sein.", erwiderte er fröhlich. „Bei Falkensterns Ernennung. Aber jetzt pssst es geht los."

Interessiert blickte die junge Heilerin auf die Lichtung und bemerkte nun die braun getigerte Kätzin in ihrer Mitte. Um sie herum standen neun Katzen in einem kleinen Halbkreis.

„Was passiert da?", flüsterte sie neugierig, ohne den Blick abzuwenden.

„Das sind die Katzen, die deiner Schwester ihre Leben geben werden. Sie bekommt von jeder Katze ein Leben verliehen, sodass sie am Ende neun besitzt."

Tupfenherz staunte leise vor sich hin und beobachtete die Szenerie mit großen Augen.

Als erste der neun trat Herzjunges vor ihre Mutter und berührte sanft ihre Nase.

„Mit diesem Leben schenke ich dir die Liebe, die Blutbande untereinander schaffen. Ein Clan und die Familie sind das wichtigste, was wir haben. Mein Leben war nur kurz, doch bis wir uns im SternenClan wiedertreffen, werde ich auf dich warten, Mami.", Tupfenherz sah die Tränen in den blauen Augen ihrer Schwester und am liebsten wäre sie zu ihr gelaufen, um sie zu trösten. Dann verblasste Herzjunges langsam und Falkenfeders Muskeln verkrampften sich, als hätte sie große Schmerzen. Dann entspannte sie sich jedoch wieder und die Heilerin atmete erleichtert auf.

Als nächstes trat Schlammnase aus dem Halbkreis und auch er berührte sanft ihre Nase mit der seinen. Wie ist er...?

Verwirrt blickte sie neben sich, wo ihr Freund eben noch gesessen hatte. Verschwunden!

„Mit diesem Leben schenke ich dir Vertrauen. Gibst du es jemandem, wirst du nicht enttäuscht werden.", und mit einem wissenden Lächeln blickte er Tupfenherz direkt an, sodass ihr ganz warm ums Herz wurde. Ihr Mentor verblasste ebenfalls und wieder verkrampfte Falkenfeder sich und begann nun schneller zu atmen.

„Das sieht ziemlich unangenehm aus.", flüsterte sie betroffen und schnurrte leise, als Schlammnase wieder neben ihr saß und ihr sanft seinen Schweif um die Flanken legte.