21
"Wie meinst du das? Du bist nicht Katrina und wirst sie niemals ersetzen können, das weiß selbst Mikhail. Denke ich jedenfalls.", sagte sie mir, was mir nicht weiterhalf. Sie würde es sowieso nicht vertsehen. Ich verstand es nicht einmal.
"Ich meine damit, dass er mich verführt. Dass er mich geküsst hat und ich es zugelassen habe. Ich bin mir meinen Gefühlen nicht sicher und kann nicht sagen ob er mich manipuliert oder nicht.", meine Stimme klang verzweifelt. Vanica nahm meine Hand.
"Das ist ja niedlich. Er steht auf dich. Du musst ihn dir schnappen, Seleen. Und wegen deinen Gefühlen, mach dir keine Sorgen, denk darüber nach aber entscheide mit deinem Herzen. Ich würde gerne du sein.", sagte sie und lachte leise. Ich glaubte sie verstand mich nicht. Doch wir wurden gestört von einer männlichen Stimme, die sagte: "Guten Morgen, Vany." Und dann kam Keylan herein. Auch er hatte einen Bademantel um und sah verschlafen aus. Vermutlich hatte er bei ihr übernachtet.
Ich zog eine Augenbraue hoch und grinste hämisch. "Hey Keylan.", sagte ich. "Du hast mir gar nicht erzählt, dass ihr zusammen seid.", sagte ich zu Vanica. Die blies sich die Haare aus dem Gesicht und antwortete: "Sind wir auch nicht. Das war irgendwie,... das hat sich so ergeben." "Ach ja."
"Was geht dich das überhaupt an? Wir mischen sich auch nicht in dein Privatleben ein.", meldete sich Keylan zu Wort.
"Ok. Ich werde jetzt gehen, damit ihr mal reden könnt, oder so."
Verwirrt verließ ich das Zimmer und schlenderte wieder den Gang entlang. Ich hatte Angst vor dem was mir bevorstand und Angst, wieder in Mikhails Appartment zu gehen und mit ihm zusammen zu sein. Mein Herz jedoch sagte mir, dass ich zu ihm gehen soll, mit ihm zusammen sein soll. Wir sollten uns vor den Kamin kuscheln und einfach gar nichts tun. Gar nichts tun, und alles um einen herum vergessen.
Doch mein Verstand streubte sich dagegen, er sagte mir, ich solle es lassen. Er flüsterte, ich solle erkennen dass etwas falsch lief. Aber hatte ich nicht schon immer davon geträumt mit einer Person das Leben zu verbringen? Für immer glücklich zusammen zu sein? Ja, das hatte ich. Vielleicht konnte mir Mikhail so etwas geben.
Wieder in meinem alten Zimmer angelangt, setzte ich mich auf einen Stuhl, der nicht wegen der Nässe weggeschafft wurde. Eigentlich wurde alles ausgeräumt außer dieser Stuhl. Ich spürte wie mein Magen grummelte und meine Beine sich von Sekunde zu Sekunde schwerer fühlten.
Der Mond war schon fast ganz oben und machte mir Angst.
Müsste ich jetzt nicht schon längst weggesperrt werden? Oder holen sie mich ab? Wo ist eigentlich Mikhail? Der schläft bestimmt nicht mehr.
Es war eindeutig eine sehr merkwürdige Nacht. Mein Handy läutete plötzlich und ich sah auf das Display, auf dem eine mir unbekannte Nummer erschien. Zuerst überlegte ich ob ich lieber nicht dran gehen sollte, aber ich war zu neugierig, also hob ich ab.
"Miss Reed?", erklang eine dunkle Männerstimme am anderen Ende der Leitung.
"Ja?", antwortete ich zaghaft.
"Bitte folgen sie meiner Anweisung. Es ist zu Ihrem Besten." Ich konnte mir nicht vorstellen, was zu meinem Besten sein sollte aber es musste etwas mit dem Vollmond zu tun haben. Also folgte ich der Stimme.
"Okay. Was soll ich machen?"
"Gehen Sie zum Aufzug auf ihrer Etage und fahren Sie in die allerletzte Etage..." Ich musste ihn kurz unterbrechen. "Ist die letzte Etage nicht die Verbotene Zone?"
"Ja, Miss Reed. Also in die letzte Etage... sofort." Der Mann klang viel dringlicher und meine Magenkrämpfe verschlimmerten sich. Trotzdem ging ich zum Aufzug und fuhr bis in die letzte Etage hinab.
Als ich ausstieg, fand ich mich in einem nur sperrlich beleuchteten Gang wieder.
"Okay. Ich bin da und jetzt?", fragte ich.
"Gehen Sie bitte nach rechts, nehmen sie die zweite Tür und folgen Sie der Treppe nach unten. Dort werden Sie erwartet." Plötzlich war die Stimme weg. Er hatte aufgelegt. Ich hoffte sehnlichst, dass nicht gerade dieser Mann auf mich an meinem Ziel wartete. Er klang so gemein.
Die Treppe war in einem akzeptablen Zustand, denn ich erwartete eigentlich eine alte, knarrende Holztreppe. Stattdessen schien sie aus rutschigem Glas zu bestehen und die Wände waren aus schwarzem Samt. Mein Magen meldete sich wieder zu Wort während ich der Treppe nach unten folgte. Außerdem stellten sich meine Nackenhaare auf. Deswegen wusste ich, wer mich erwartete.
Unten angelangt, brannte kein Licht mehr, aber ich konnte auch ohne noch gut sehen. Da es nur eine Tür gab, stellte ich mich darauf ein dort hinein zu gehen.
Mein Herz klopfte, sodass ich glaubte, sogar die Wölfe über mir könnten es hören.
Doch das war nur meine Einbildung. Eine Stimme, die mich beruhigte meldete sich in meinem Kopf.
Bereit, Schatz? Bereit für die Verwandlung?
Ich antwortete mit einem Ja und musste lächeln. Ich war bereit mich zu stellen. Das Monster in mir zurückzudrängen.
Gut, mein Mädchen. Siehst du die Statue, die neben der Tür hängt?
Als ich nicken wollte, fiel mir ein, dass er es sowieso nicht sehen würde, also sagte ich einfach nichts.
Drücke auf die Schnauze und zieh den Kopf zu dir herunter. Dahinter hängt ein Schlüssel.
Ich machte was er sagte und nahm den Schlüssel heraus.
Ich hab ihn, teilte ich ihm mit.
Gut, jetzt schließ die Tür auf.
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Sorry, dass ich so lange gebraucht habe mit dem nächsten Update aber ich habe viel zu Lernen. Diese Woche ist Matura und ich bin am Verzweifeln :/
Ich freu mich auf Votes ;)
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Mondlicht Schimmer
FantezieSeleen ist Mitglied der geheimen Organisation: Bund der Finsternis und spielt jeden Tag auf's neue mit dem Tod um die Menschen vor den Vampiren und Werwölfen zu schützen. Bis sie eines Tages von einem Wolf überwältigt und gebissen wird. Dadurch wird...