14 Katrina

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Kapitel 14

Beide sahen sich fragend an und dann blickten sie zu mir. "Naja, "sie" heißt eigentlich Katrina und sieht, naja aus wie du. Gleiche Haare, gleiche Augen, gleiche Figur. Wie ein Zwilling."

"Und... war sie auch hier?", fragte ich. Ich fand es echt seltsam. Ich verstand nicht warum das so wichtig war, das eine Frau genau so aussah wie ich. "Ja, war sie. Katrina war die Verlobte von Mikhail bis sie im Kampf gegen den Bund der Finsternis ums Leben kam."

"Du meinst sie wurde von meinen Leuten umgebracht?", fragte ich. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass Mikhail eine Verlobte hatte. Es musste schmerzhaft gewesen sein, sie zu verlieren.

Da ging mir ein Licht auf. "Warte, ihr meint doch nicht etwa, dass er mich aus Rache, aus meinem Leben entrissen hat? Nur weil ich genau wie sie aussehe."

Keylan nickte:" Doch genau das denken die Meisten. Er wollte sich das zurückholen wa er verloren hatte. Aber vielleicht hatte er auch andere Gründ, bei Mikhail weiß man sie was er als nächstes vorhat."

"Ja.", stimmte ihm Vanica zu.

"Mhm. Ich bin am Arsch.", sagte ich und legte mich auf Keylans Sofa. "Er hätte doch jede andere verwandeln können.", raunzte ich. "Sei doch froh, dass er sich für dich entschieden hat. Immerhin besser als ein Vampir zu sein oder ein nichtsanhnender Mensch. Es ist total cool hier zu arbeiten, oder Keylan?"

"Ja, ist wie Urlaub.",sagte Keylan.

"Jetzt ist es ja auch schon zu spät. Und wenn ich woanders wäre, käme ich bestimmt mit dem Wolfsein nicht klar." Vanica stand auf. "Da hast du aber sowas von Recht."

 Ich wäre gerne noch länger in ihrer Gesellschaft geblieben aber die Stimme von Mikhail hallte in meinem Kopf herum.

"Geh sofort wieder in dein Zimmer. Ich erlaube dir nicht irgendwo herumzurennen. Ich warte auf dich."

Es war ein herrischer Ton und ich mochte ihn gar nicht. Also versuchte ich ihm auch eine Nachricht zukommen zu lassen. "Falls du es noch nicht gemerkt hast, Mina wollte den Zauber rückgängig machen. Außerdem bin ich bei Keylan und Vanica. Ich glaubte nicht, dass meine Nachricht bei ihm ankam, aber dann bekam ich noch eine.

"Mina ist schon lange fertig. Sag Vanica sie soll mitkommen." Na toll.

"Was ist los, Seleen?", fragte Vanica. "Wir müssen zurück. Mikhail will uns sehen." Sie bekam riesige Augen. "Oh,na dann werden wir mal wieder gehen und uns anhören was er zu sagen hat."

"Kann man das Ausschalten, das er in meinem Kopf ist?", fragte ich als wir bereits im Flur waren. Vanica ging schnell voraus und sagte:" Ja, kann man. Aber er lässt nicht locker bis man den Schutzwall wieder fallen lässt."

"Achso. Was meinst du macht er mit mir weil ich so lange weg war.", fragte ich sie.

"Gar nichts." Das überraschte mich. Aber Vanica war schon länger hier, also glaubte ich ihr. Vor meiner Zimmertür angekommen, sahen wir uns kurz an und dann traten wir ein.

"Ah, da seit ihr ja.", sagte Mikhail und starrte mich dabei an. Ich begrüßte ihn nur und Vanica sagte:" Meister, es tut mir leid, aber ich hab sie auf´s Zimmer mitge..." Er stoppte sie. "Entschuldigst du uns bitte?", sagte er. Als ich nickte ging Mikhail mit ihr hinaus und ich konnte endlich meine Räume begutachten. Es war erstaunlich wie viel schöner es nun aussah.

Der Wohnbereich war in grünen Tönen gehalten mit ein bisschen rot. Das Schlafzimmer war violett-grün-weiß. Die Küche hatte pinke Wände und weiße Möbel und das Bad war schön in weiß gehalten. Nun freute ich mich hier zu sein.

Naja, zu Hause hatte ich ein ganzes Haus für mich alleine gehabt. Nach meiner Besichtigung kam Mikhail wieder herein mit ein paar bunten Klamotten.

"Hier, das müsste reichen, bis du einkaufen gehen kannst.", sagte er. ich betrachtete ihn kurz und nahm dann die Kleidung entgegen. "Danke. Gibts sonst noch was?" Er strich sich durch sein wirres blondes Haar. "Ich hab mit Vanica gesprochen und ich glaube du bist soweit, dass du auch rausgehen darfst. Immerhin sagt sie nur gutes über dich." Die Spannung im Raum wurde immer mehr und ich wusste nicht warum. "Das hört man gerne."

Mehr konnte ich nicht sagen. Mikhails Ausstrahlung war heute so hell wie die Sonne. Und sein Outfit wieder mal sehr ausgefallen. Er trug eine rote Hose mit schwarzem Hemd und roter Kravatte. Es sah so sexy aus, ich hätte sterben können. Tat ich aber nicht.

"Ja? Du hast mir heute Nacht einen Traum gesendet. Sollte mir das irgendetwas sagen?"

Seine tiefen Augen ruhten auf mir und ich war wie berauscht. Was meinte er mit Traum senden?

"Ich ? Ich weiß ja nicht einmal wie das geht.", sagte ich ihm. Außerdem konnte ich mich nur noch an einen Traum erinnern, den ich hatte und in dem ließ mich Mikhail in den Abgrund fallen.

"Oh, aber du hast es getan. Erinnerst du dich, an den kühlen Wind, an den steilen Abgrund und an den Kuss.?, fragte er mich und kam näher auf mich zu. "Nein.", sagte ich schnell und versuchte zurückzutreten, doch hinter mir war die Tür, die ins Schlafzimmer führte.

"Komisch, das hast du im Traum auch gesagt. Lüg mich nicht an kleine Seleen." Er lachte und ich sagte:" Okay. Ich weiß wovon du redest. Aber ich habe es dir nicht gesandt und ausgedacht auch nicht."

"Aber dein Unterbewusstsein." Jetzt war er so nahe, dass nicht einmal mehr eine Faust zwischen und gepasst hätte und ich konnte Mikhail riechen. Er roch nach Duschgel und Parfum und das lullte mich ein. "Wie wäre es, wenn wir das wiederholen?" Ich fragte mich warum ich nicht wegrannte, aber ich wusste es genau. Er verzauberte mich. "Nein.", flüsterte ich. Doch er tastete nach dem Band zwischen uns und sagte:" Küss mich."

Mondlicht SchimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt