Kapitel 19
"Gar nichts.", verteidigte ich mich. Ich würde so etwas nie tun. Langsam drehte ich mich um. Er sah sehr verärgert aus. "Nimm den. Letzter Stock, aber fass nichts an." Er drückte mir einen Schlüssel in die Hand.
Anscheinend ein neues Zimmer für mich. "Danke."
Ich ging los. Mir war es egal, dass ich ein neues Zimmer bekam, jedoch war mir nicht egal welches Zimmer es war.
Ich fand schnell heraus in welches Zimmer oder eher Appartment er mich steckte. Ob es mir gefiel konnte ich selbst nicht so genau sagen. Es war schon fast wie ein riesiges Haus aufgeteilt. Mit dem Schlüssel kam ich in den letzten Stock, denn ohne ließ sich die Tür nicht aufmachen. Also konnte niemand in den letzten Stock hinauf.
Mich begrüßte sogleich ein grüner Flur wo ich meine Schuhe abstellte. Darauf folgte ein riesiges modern eingerichtetes Zimmer. Die Couch war dreifach so groß als eine normale und es führte ein großer Balkon nach draußen. Man hatte einen großen Überblick über die ganze Stadt und doch war man etwas versteckt, da um das Gebäude tausend Bäume standen.
Das Haus war mit viel Schnickschnak geschmückt und es schien schon bewohnt. Als ich ins Schlafzimmer schaute fand ich ein zerwühltes grünes Bett vor und an den Wänden hingen Bilder von einer Frau.
Und spätestens da wurde mir klar, dass es das Appartement von Mikhail war. Indem auch seine getötete Verlobte gelebt hat. Ein Laptop stand auf dem Bett und ich war entsetzt. Warum hatte er mir dieses Zimmer gegeben?
Es würde doch noch andere geben, oder? Ich hoffte sehnlichst, dass ich bal wieder in mein Zimmer ziehen konnte, denn ich wollte auf keinen Fall im Appartement von Katrina wohnen und auf gar keinen Fall ihren Platz einnehmen.
Als ich in den Kleiderschrank sah, bekam ich fast einen Schock, denn darin befanden sich massenweise bunte Kravatten, bunte Hosen, bunte Hemden und sogar bunte Schuhe und Sonnenbrillen. Die Sachen gehörten bestimmt Mikhail.
Mir wurde das alles zu viel. Ich musste weg hier. Es war seine verdammte Wohnung in der er mich haben wollte. Wahrscheinlich hatte er das Rohr selbst demoliert damit er mich zu sich locken konnte. Ich hatte neulich doch diesen Albtraum, nur war der Albtraum indem ich jetzt war noch viel schlimmer.
Ich lief auf den Balkon um frische Luft zu schnappen. Es wird alles gut, sagte ich mir um mich zu beruhigen. Ich setzte mich auf einen Liegestühl, der neben dem kleinen Pool stand und machte die Augen zu. Der Tag würde bald anbrechen und der Vollmond war bald da, das merkte ich.
Wie ich das bewältigen sollte, wusste ich nicht. Ich schätzte, dass ich jemanden um Hilfe bitten musste, wenn ich nicht noch einmal außer Kontrolle geraten wollte. Wenn ich nicht noch jemanden beißen wollte.
Ich hatte große Angst vor dem Verwandeln, vor allem weil es so schmerzte.
Ich hörte leise Schritte hinter mir aber drehte mich nicht um. Ich wusste sowieso wer es war. Immer wenn Mikhail mir näher kam, spürte ich kurz einen kalten Hauch im Nacken. Außerdem konnte ich viel besser hören, wenn ich mich anstrengte. Das hätte ich auch nicht gehabt als Mensch, sowieso das im Dunkeln sehen.
Mikhail kam näher und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich wollte nicht sagen, ich hätte es genossen, aber das hatte ich. Er strich mir über die Wange und über die Lippen und nach ein paar Sekunden sagte ich: "Was soll das werden?" Ich machte meine Augen nun endlich auf und starrte in Mikhails makelloses Gesicht. Wie schön es doch war.
"Nichts... einfach gar nichts.", sagte er mit einer sanften Stimme, die mich auf flauschigen Wolken schweben ließ. Wie konnte das gar nichts sein, wenn er mich so ansah? So machtgierig, so als wäre ich ganz sein Eigentum, nein ich wollte meinen eigenen Willen haben. Doch der schien mir von Stunde zu Stunde mit ihm, mehr zu entgleiten.
"Es sieht aber nicht nach gar nichts aus." Er lachte mich mit einem schiefen Lächeln an und nahm meine Hand.
"Nennen wir es einfach... tanzen. Musik!" Ich wollte schon ´Was?' schreien doch er zog mich hoch und die Musik fing an zu spielen.
"Ich will jetzt nicht tanzen. Lass das."
Er zog mich zu sich heran und legte seine Hand auf meine Taille. "Doch. Tanz mit mir!", sagte er und manipulierte mich, sodass ich gar nicht anders konnte als mit ihm im Kreis zu tanzen. Ich stellte fest, dass ich ziemlich gut tanzen konnte. Und während wir durch den Raum flogen, fühlte ich mich als wäre ich in einer ganz anderen Welt.
Als wäre ich ein ganz normaler Mensch und würde mit einem Prinzen die ganze Nacht durchtanzen. Mikhail zog mich noch näher an sich heran und wir tanzten noch zwei weiter Lieder lang.
"Du tanzt hervorragend, Cherie.", sagte er. Ich musste lachen. "Ich kann doch gar nicht tanzen."
"Du kannst tanzen." Er sah mir tief in die Augen und mir wurde ganz schwindelig. Mikhail lehnte sich an das Geländer und zog mich nach. Er berührte mein Gesicht und sah im Dunkeln einfach hinreißend aus. Ich konnte einfach nicht anders und musste ihn küssen.
Seine Lippen waren so weich und sein Körper so muskulös. Der Kuss wurde fordernder und mir wurde ganz heiß. Er roch so gut nach Duschgel.
Als wir eine Pause machten um Luft zu holen sah ich, dass uns ein Mensch von der Straße unten beobachtete. Ich fand es unmöglich, denn er sollte doch ins Kino gehen wenn er eine Show sehen wollte. Als der Mensch sah, dass ich ihn beobachtete, schaute er schnell weg und ging davon.
Ich fand es nicht weiter merkwürdig und ließ mich von Mikhail hochheben und wieder ins Wohnzimmer tragen. In mir brodelte es und ich konnte nicht mehr warten. Ich riss ihn an seiner Kravatte nach unten aufs Sofa und küsste ihn.
Mikhails Augen sahen hungrig aus und seine Hände waren überall auf seinem Körper.
"Cherie, liebe mich.",sagte er wieder. Ich fuhr ihm mit den Fingern durch seine blonden Haare und es fühlte sich gut an. Es fühlte sich gut an jemanden zu lieben, der dieses Gefühl erwiederte. Ich hörte nur noch Mikhails Stimme in meinem Kopf hallen und spürte seine Küsse auf der Haut.
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Mondlicht Schimmer
FantasySeleen ist Mitglied der geheimen Organisation: Bund der Finsternis und spielt jeden Tag auf's neue mit dem Tod um die Menschen vor den Vampiren und Werwölfen zu schützen. Bis sie eines Tages von einem Wolf überwältigt und gebissen wird. Dadurch wird...