28 Dinner

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28 Abendessen

Nach sich unendlich anfühlenden Minuten kam endlich Rettung.
   „Lex!“, rief ich.
Er und Liam, ein früherer Schulfreund kamen zu uns gerannt.
   „Was ist passiert?“, fragte Lex während Liam Nelly von mir wegzerrte und sie untersuchte.
   "Mina, eine Hexe, sie hat... Sie hat... Ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Sie hat ihre Kraft verwendet und dann ist massenhaft Blut aus ihrem Mund gesprudelt. Es war so schrecklich.“
Lex nahm sofort meine Hand. Er hatte einen ungläubigen Gesichtsausdruck aufgesetzt, als würde ich nur Blödsinn reden.
   „Du glaubst mir nicht?“
„Natürlich glaube ich dir. Ich habe aber noch nie eine Hexe gesehen.“
„Wie siehts aus?“, fragte er an Liam gewandt. Liam fuhr sich durch seine blonden Haare und nahm meine Freundin hoch.
„Das wird schon wieder. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, vermutlich wollte die Hexe ihr nur einen Schreck einjagen.“, überbrachte er die Nachricht. Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen und schon wieder musste ich weinen. Aber dieses Mal waren es Freudentränen.
   „Gut bring sie in ihr Zimmer und sag Jill, sie soll sich um sie kümmern. Daraufhin ging Liam mit ihr weg und verschwand im Hintereingang des Gebäudes. Ich war ganz verwirrt und ziemlich froh, dass alles vorbei war. Auch wenn wegen mir diese ganzen Leute gestorben sind, hatte ich keinen Kopf für das alles mehr.
Ich wollte einfach nur in die Arme von Lex. Er zog mich hoch und wir sahen uns kurz in die Augen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und er seine um meine Taille.
Es fühlte sich gut an gehalten zu werden. Ich schmiegte mich an seine warme Brust und könnte für einen Augenblick vergessen was geschehen war. Wie lange hatte ich mir gewünscht, er würde mich so halten.
Das einzige was ich jetzt noch wollte, war Ruhe und ein kuscheliges, warmes Bett.
   „Alles in Ordnung?“, fragte Lex mich als wir uns voneinander lösten. Aber diese Frage konnte ich selbst nicht beantworten. Also nickte ich einfach und setzte ein tapferes Lächeln auf.
Ich sah ihn nun zum ersten Mal so richtig an. Er hatte sich ziemlich verändert. Mir kam es vor als ob seine braunen Haare helle Strähnen abbekommen hätten, seine braunen Augen waren lebendiger und seine Lippen viel verführerischer. Trotz allem was in der letzten Zeit vorgefallen war, war ich noch immer verliebt in ihn.
„ Ich hatte dir doch ein Dinner versprochen. Vielleicht könnten wir das nachholen... Unter einer Bedingung.“, sagte er. Ich fand es eine gute Idee.
   „Unter welcher Bedingung?“, fragte ich.
„Wenn du mir versprichst, dass du vor dem Date nicht gleich wieder verschwindest.“
Darüber musste ich lachen. So schnell würde ich nicht wieder abhauen.
   „Versprochen.“, antwortete ich und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund.

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Mondlicht SchimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt