24 Er nannte mich Katrina
Er hatte Recht. Es tat nicht weh, aber es erforderte große Anstrengung. Als wir endlich wieder Menschen waren, schlang ich meine Arme um ihn, um ihn zu küssen. Es ging so viel Wärme von ihm aus, die mich umgab, die mich einlullte und ganz schwindelig machte.
Jetzt kann nichts mehr schiefgehen. Ich habe wieder ein Leben. Ich weiß gar nicht mehr warum ich mich am Anfang so gestreubt habe.
Ich hatte mich verliebt und glaubte daran, dass von nun an alles gut gehen würde. Nach dem Kuss lächelte ich und sah Mikhail tief in die Augen.
"Jetzt gehen wir feiern.", sagte Mikhail während ich ihm die Treppen nach oben folgte.
"Lass mich raten. Für Feste und Partys gibt es hier auch einen speziellen Raum extra für dein Rudel?", scherzte ich. Er drehte sich leicht zu mir um, sodass er mich ansehen konnte und nickte. "Genau, so in etwa. Ich besitze auch einen Nachtclub, aber die normalen Leute kommen da nur schwer rein. Höchstens mit der Begleitung eines Wolfes."
Das überraschte mich. "Ich liebe Partys."
"Es gibt eine Riesenparty für dich. Versprochen.", grinste er. Gerade als wir unseren Weg fortsetzen wollten, schrillten die Alarmglocken im Haus. Rot blinkende Lichter fingen an an der Decke zu leuchten und Mikhail versteifte sich. Er bekam einen panischen Ausdruck.
Ich musste schreien um den Alarm zu übertönen:" Was ist los?" Doch Mikhail zog mich nur blitzschnell an der Hand mit sich und wir rannten durch Gänge und Treppen. Ein einziges Labyrinth.
"Das ist der Alarm. Eindringlinge sind im Gebäude.", rief er mir zu. Auch ich bekam langsam Panik. Mikhail zerrte mich weiter durch unheimliche Gänge und dann blieb er stehen. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich kurz aber intensiv. Dann sah er mir in die Augen.
"Fliehe nach draußen, Liebling. Ich will nicht, dass es wieder passiert. Falls dir jemand den Weg verstellt, bring ihn um. Hier ist mein Dolch." Er klang so verzweifelt.
"Nein. Ich lasse dich nicht alleine kämpfen!", widersprach ich stur. Ich wollte nicht, dass ihm etwas passierte.
"Nein, Katrina. Ich muss da jetzt wieder rauf. Sie brauchen mich. Folge den roten Türen nach draußen und dann fliehe hierhin." Er drückte mir einen Zettel in die Hand und küsste mich noch ein letztes Mal. Und er nannte mich Katrina. Der Name klang so vertraut. Er passte zu mir. Ja, mein Name.
"Ich liebe dich. Pass auf dich auf.", sagte er.
"Ich liebe dich auch.", waren meine Worte und dann verschwand er nach oben. Einen Moment war ich sprachlos und dann rannte ich so schnell ich konnte durch die roten Türen, wie er es mir aufgetragen hatte. Aber warum durfte ich nicht kämpfen? Ich hatte doch all die Jahre nichts anderes getan, außer gegen meine Feinde gekämpft.
Endlich an der frischen Luft angekommen, musste ich zuerst auf den hell leuchtenden Mond blicken. Das schrille Geräusch ertönte nur noch leise an meine Ohren und ich sah mich um. Mir wurde klar, dass ich mich kein bisschen auskannte. Wald, Bäume, eine kleine Straße. Ich folgte dem Lärm der Kampfgeräusche und kam auf einen kleinen Vorderhof. Und von da an wusste ich wer die Eindringlinge waren. Vampire.
Sie waren nicht zum Spaß hier. Ich musste einfach etwas unternehmen. Ich schloss meine Hand fest um den Dolch und rannte auf einen Vampir zu. Der drehte sich um und lachte mich böse an. Dann wurde ich weggeschleudert. Doch ich ließ mich nicht aufhalten und stand wieder auf. Der Vampir kam zu mir und ich versuchte ihn zu erwischen doch er wich immer wieder aus. ICh landete einen Treffer an seiner Schulter doch er packte meine Hand. Ich strampelte und traf ihn an den Beinen doch blöderweise fielen wir hin und er zeigte mir seine messerscharfen Zähne.
Ich handelte schnell und stieß ihm den Dolch in den Rücken. Blut kam aus seinem Mund. Er war erledigt. Aber ich hatte gemerkt, dass diese Vampire viel stärker waren als die, die ich kannte. So entschied ich mich doch wegzulaufen.
Ich rannte so schnell ich konnte zwischen den Schatten der Bäume den Weg entlang der zur Stadt führte. Ich hoffte Mikhail würde nichts passieren. Er war stark und mutig. Endlich am Rande der Stadt angelangt, brauchte ich eine Verschnaufpause. Ich war so ein Angsthase und so kannte ich mich gar nicht. Ein Gefühl sagte mir, wäre ich die Alte, hätte ich dort um mein Leben gekämpft. Nun stand ich alleine, aber in Sicherheit in einer Gegend herum und wusste nicht was ich machen sollte.
Vor mir standen Reihenhäuser, die in einem sehr merkwürdigem Stil gebaut waren. Rechts von mir ein kleiner Spielplatz, der schon in die Tage gekommen war. Ich wusste nicht weiter bis mir der Zettel wieder einfiel, den mir Mikhail gegeben hatte.
Darauf stand eine Adresse zu der ich gehen sollte. Levington Road 12.
Ich blickte mich nach allen Seiten vorsichtig um und dann ging ich los um dieses Haus zu finden. Das Problem war, ich wusste nicht wo ich mich befand. Der kalte Wind blies mir ständig durch die Haare, was mich extrem nervte. Das konnte ich noch nie leiden. Ich überquerte eine Straße und folgte dem Gehsteig weiter in das Innere der Stadt.
ICh ging ein paar Straßen ab, fand aber kein Schild auf der Levington Road stand. Und als ich um eine Ecke ging, prallte ich mit jemanden zusammen.
Ich landete am Boden und der Unbekannte entschuldigte sich für den Zusammenstoß.
"Keine Ursache.", antwortete ich. Mir stieg ein vertrauter Geruch von Zimt in die Nase. Der Mann half mir auf und fragte:" Kann ich dir irgendwie helfen?" Ich schaute in sein makelloses Gesicht und auch das kam mir bekannt vor, doch ich schaffte es nicht ihn zuzuordnen.
Er lächelte mich an und ich fragte:"Ja. Wie komme ich in die Levigton Road?" Ich zeigte ihm den Zettel, der schon ganz zerknüllt war, da ich ihn schon so oft aufgemacht und wieder zusammengefaltet hatte.
"Du bist doch Seleen, oder?", fragte er nach einer Bedenkzeit. Langsam wurde er mir unheimlich. Ich wollte schon fast verneinen weil mir der Name Katrina auf der Zunge lag aber es fühlte sich nicht richtig an. Aber woher kannte er meinen Namen? Waren wir uns schon einmal begegnet? Dieser Geruch...war mir vertraut aber ich konnte keinen Zusammenhang knüpfen.
"Ja. Kennen wir uns?", fragte ich und machte dabei einen Schritt rückwärts. Weg von diesem Mann, der nur in schwarzer Kleidung mitten in der Nacht herumlief.
"Seleen, ich bin's. Lex"
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Mondlicht Schimmer
FantasíaSeleen ist Mitglied der geheimen Organisation: Bund der Finsternis und spielt jeden Tag auf's neue mit dem Tod um die Menschen vor den Vampiren und Werwölfen zu schützen. Bis sie eines Tages von einem Wolf überwältigt und gebissen wird. Dadurch wird...