18 Magic Bond

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Kapitel 18

Magisches Band

Ich sah Mikhail an. Er hatte noch Regentropfen im Gesicht, die schimmerten, wenn wir an einer Straßenlaterne vorbei fuhren. Am liebsten hätte ich mich auf ihn gestürzt und ihm das Wasser aus dem Gesicht geleckt. So heiß sah das aus.

Schon wieder bezirzte er mich. Schnell sah ich weg. Schaute auf die Straße, auf die alten und neuen Häuser die nebeneinander standen. Auf einen grünen Park mit Bänken und Müll den die Leute einfach wegwarfen. Ich krallte meine Hände in Mikhails Arm und drückte ihn weg.

Jedoch legte er seine Hand wieder zurück und streichelte mich. Ich versuchte mein Gesicht auf die rechte Seite zu halten, damit ich nicht in seine Augen sehen musste. Er fuhr immer schneller. Der Regen prasselte auf die Fensterscheiben und an einer Ecke, eines Hauses glaubte ich sogar Lex zu sehen. Schnell drehte ich mich um und sah den Mann an, der mir direkt in die Augen sah und lächelte.

Ich war geschockt. Ich redete mir ein, dass alles nur Einbildung gewesen ist. Wie konnte Lex mich denn finden? Er wusste doch nichts. Es sei denn Nelly hatte geplaudert, wo ich war. Langsam wurde ich ´nervös.

"Was ist los?", fragte Mikhail mit angespannter Stimme. "Nichts.", antwortete ich trocken. Ich versuchte meine zitternden Hände zu verbergen. Wie konnte er so etwas ahnen, war ich denn so angespannt? Reiß dich zusammen, sagte ich mir im Stillen. Er drehte den Kopf mit Gewalt zu sich um, um mich anzusehen.

"Doch du hast doch etwas. Seleen, sag es mir. Was macht dich so nervös?"

Du kannst mir alles sagen.- schallte es in meinem Kopf. Ich mochte nicht, dass er in meinem Kopf redete und ich mochte nicht, dass er mich so sorgend ansah. Ich fragte mich was sich wohl hinter seiner Fassade befand.

"Musst du nicht auf die Straße sehen, oder willst du, dass wir einen Unfall bauen?" Er ließ mein gesicht los. "Ich kann blind fahren." Nun versuchte ich mich an Telephatie.

Schön für dich... Keine Sorge ich hab nichts. Ich dachte nur ich kenne den Typen an dem wir vorbei gefahren sind.

"Er zuckte mit einer Braue. Dich wird niemand aufspüren, das verspreche ich. Und schön, dass du so mit mir redest." Schon wieder hatte er ein Grinsen im Gesicht.

Wieso? Weil es sonst niemand hört? fragte ich in Gedanken.

Nein, weil es sonst niemand mit mir macht. Es ist sehr intim... Es verbindet uns.

Ich erschauderte über den Schwachsinn den er redete. Was war bitte so intim daran, in Gedanken zu reden? "Nur das Band verbindet uns, sonst nichts.", sagte ich wieder laut. Mikhail parkte in der Garage, die sehr groß war und ich folgte ihm. "Gute Nacht, Kleines.", sagte er. Er schubste mich ein einen Fahrstuhl und drückte eine Nummer.

Die Tür schloss sich zwischen uns Beiden und ich empfing noch einen Gedanken von ihm.

Es war eher mehr ein Film. Ich und er wie wir im Aufzug rummachen.

Mein Herz sagt Ja, mein Verstand, Nein. Ich versuchte es zu verdrängen.

****

In meinem Zimmer angekommen schmiss ich mich aufs Sofa. Ich war noch ein wenig betrunken und ich fühlte mich etwas schwindelig. Außerdem nahm ich ein komisches Geräusch wahr, dass sich wie das Rauschen von Wasser anhörte.

Aber vielleicht bildete ich mir das bloß ein. Warum auch nicht?

Ich war lange nicht so voll gewesen und das alles nur wegen Mikhail. Er war ein Arsch.

Er hatte mich verwandelt und das alles wegen Rache? Um seine Verlobte wieder zurückzubekommen? Ich war sicher nicht wie sie.

Und es ist der blödeste Zufall, dass ich aussehe wie Katrina. Aber vielleicht will mich Mikhail auch zu seiner Verlobten machen. Vielleicht will er mich umkrempeln damit ich so wie Katrina werden würde.

Er kann sie nicht mehr zurückholen und ich werde bestimmt nicht wie Katrina werden. Er ist doch verrückt. Wie verzweifelt musste man sein, dass man ein anderes Leben auslöschen möchte um die Liebe zurückzubekommen.

Es machte mich ganz verwirrt und ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. Was ich wollte war ein Foto von Katrina und Informationen. Die musste ich mir selbst besorgen. Also stand ich auf und stieg direkt in einen mit Wasser bedeckten Boden.

Es war alles ungefähr 5 cm hoch. Wo kam denn das Wasser her? Ich zog eine Grimasse und lauschte dem Geräusch, dass ich wahrgenommen hatte. Fließendes Wasser kam aus dem Bad. Schnell ging ich zur Tür und riss sie auf. Ein Schwall Wasser kam mir entgegen und mich spritzte  Wasser an, dass mit vollem Druck aus einem Rohr kam. Ich schrie auf wegen der Kälte und trat zurück. Zum 2. Mal war ich nass.

Jemand musste wohl meinen Schrei gehört haben, denn eine Hand packte mich von hinten und zog mich weg. "Was hast du getan?", fragte Mikhail.

Mondlicht SchimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt