Anna Lilienthal„Anna, Juliette!", rief Maria, als sie uns erblickte.
Sie kam auf uns zu und umarmte uns beide. Man roch schon das Bier an ihr.
„Wo wart ihr so lange?!"
„Wir wurden aufgehalten", grinste ich amüsiert, als ich Juliettes bösen Blick sah.
„Aha", sagte Maria und zog es wissend in die Länge, puffte auf meine Schulter und zog uns an einen Tisch.
Ich verkniff mir ein Stöhnen als ich sah, mit wem wir an einem Kneipentisch saßen. Natürlich lächelte Thomas uns über den Rand seines Bierglases an.
„Juliette! Schön dich zu sehen! Und Hallo Anna!", begrüßte er uns.
„Hallo", sagte Juliette als sie sich auf einen Stuhl setzte und mir den daneben hervorzog.
„Den Laden hier nicht gefunden?", fragte Thomas sie.
Juliette musste erst verstehen, dass er sie auf unsere Verspätung ansprach und nickte dann.
"Zum Glück habe ich dann Anna zufällig in der Stadt getroffen und sie hat mir den Weg gezeigt."
Sie war so ausgezeichnet darin zu lügen.
„Ich hol euch mal zwei Bier!", rief Maria und war auch schon weg.
Juli guckte sich um. Die Kneipe war klein und niemand sonst außer Kollegen und Kolleginnen waren dort. Laute Musik kam von großen schwarzen Boxen aus einer Ecke und über uns drehte sich eine billig aussehende Discokugel.
„Ich habe Hunger", brummte Juliette.
„Das Steak vorhin war gar nicht so übel!", kam es direkt von Thomas.
„Ich bin Vegetarierin", sagte Juliette zu ihm und lächelte leicht.
„Oh..."
„Pommes?", fragte ich meine Freundin und stand auf.
Auch mich plagte der Hunger.
„Ja, bitte. Mit M-"
„Mayo, ich weiß", beendete ich für sie den Satz und machte mich auf den Weg zur Theke, wo Maria stand.
„Zwei Mal Pommes mit Mayo bitte", sagte ich zu dem Mann hinter der Theke, der nur nickte und im Hinterzimmer verschwand.
„Gab's ein Quickie, bevor ihr los seid?", fragte Maria mich und grinste mich dabei an.
„Was? Nein, Maria!", rief ich peinlich berührt, dass meine beste Freundin dies in der Öffentlichkeit ansprach.
„Warum dann die Verspätung?"
„Es kam nicht zu... Naja, du weißt schon...", murmelte ich und wurde leicht rot.
„Oh Gott Anna, sprich doch das Wort >>Sex<< aus! S-E-X!", buchstabierte Maria laut und der Mann hinter der Theke guckte uns komisch an, als er mir die zwei Teller mit Pommes hinschob und Maria die zwei Bier.
Ich schüttelte nur den Kopf und bezahlte.
Danach gingen wir zurück zum Tisch, an dem mittlerweile auch die andere Referendarin saß. Sie, Thomas und Juliette unterhielten sich angeregt und hörten auch nicht auf, als Maria und ich wieder zu ihnen stießen. Ich stellte den Teller mit Pommes vor Juliette ab, die kurz aufblickte und sich bedankte, dann war sie auch wieder in das Gespräch vertieft.„Wie läuft mit...?", fragte ich Maria leise über den Tisch und nippte dann direkt an meinem Bier.
Meine beste Freundin seufzte nur und schüttelte den Kopf. Ich wertete das als >>Überhaupt nicht gut<< und verkniff mir einen besserwisserischen Kommentar.
DU LIEST GERADE
Lieben lernen
RomanceTeil 2 "Und das Frau Streich, ist Anna Lilienthal. Sie unterrichtet ebenfalls Sport, also eine weitere Ansprechpartnerin für Sie, wenn Sie mal Hilfe benötigen", lachte der Direktor ölig, der nun direkt neben mir stand, „Wenn ich mich recht entsinne...