Leider erst am nächsten Morgen steht der Jüngste vor der Haustür Taehyungs. Er konnte die gesamte Nacht nicht eine Minute die Augen zu machen, denn er will so schnell wie möglich mit Taehyung reden.
Er musste das klären.
Vater hat doch keine Ahnung, Tae versucht sich gerade zu ändern, für uns.
Jungkook kann nicht leugnen, wie angefressen er ist, deshalb stampft er eher den Weg zu seiner Liebe, anstatt zu gehen.
Doch kaum steht er vor dem Gebäude, in dem Taehyung haust, packt ihn die Nervosität.
Möchte Taehyung ihn überhaupt sehen?
Ist er auch sauer?
Aber nicht auf seinen Vater sondern auf Jungkook?Auf seiner Unterlippe kauend klingelt er zögernd, streichelt sanft seinen Bauch, während er wartet, bis die Tür aufgeht.
"Oh? Hallo, wer sind Sie?", die Tür wird schnell geöffnet, doch steht kein Taehyung wie erhofft vor der Tür, sondern jemand, den Jungkook noch nie zu Gesicht bekommen hat.Erst glaubt er, sich an der Tür vertan zu haben, doch er ist richtig. Er steht genau vor dem Haus, in dem er mit Tae das Date hatte. "Hallo- ehm... Ich wollte zu Taehyung...", murmelt er angespannt.
"Ach, du willst zu meinem Sohn? Komm doch rein."
Also ist das Taehyungs Mutter.
Freundlich sieht sie nicht gerade aus.Jungkook bedankt sich höflich und marschiert die Stufen in das Zimmer runter. Aus unerklärlichen Gründen weiß der Jüngere einfach, dass Taehyung sich in seinem Zockerzimmer aufhält - so ist es auch.
"Tae? Hallo...", murmelt er, versucht dabei einigermaßen selbstbewusst zu wirken, scheitert aber gehörig.
Verwundert löst der Ältere den Blick vom Bildschirm und guckt den Jüngeren an. "Jungkook? Was willst du hier?" Kurzzeitig scheint Taehyung überrascht zu sein, doch im nächsten Satz bricht die sanfte Stimme völlig ab.
"Ich wollte dringend mit dir reden wegen gestern. Das war echt nicht okay von meinem Vater... Es tut mir leid, Tae...", schuldig senkt er den Kopf, bleibt weiterhin auf der Stelle stehen.
Tae dreht dem Schwangeren wieder den Rücken zu. "Meinst du das ernst?"
"Natürlich meine ich das ernst! Sonst wäre ich jetzt nicht hier. Mein Vater hat mir eigentlich den Kontakt zu dir verboten." Jungkook macht eine Pause und redet mit neuer Puste weiter.
"Ich bin schwanger von dir, Taehyung. Wir erwarten ein Baby. Dir ist bewusst, dass es nicht mehr lange bis zur Geburt dauern wird, oder? Ich brauche dich an meiner Seite, als ihren Vater. Du weißt auch genau, was für Gefühle ich für dich habe, denkst du wirklich, ich würde auf meinen egoistischen Vater hören?"
Er geht näher zu ihm hin, legt vorsichtig die Hand auf Taes Schulter. "Ich liebe dich, Tae und ich liebe unser kleines Mädchen. Wie kannst du noch glauben, dass ich zu meinem Vater halte? Der hat keine Ahnung."
Mit jedem Satz wird Jungkooks Stimme härter, er ist so sauer auf seinen Dad.Doch Taehyung zeigt keine Regung, er ist die ganze Zeit still über gewesen, hat auf der Maus und auf der Tastatur herumgetippt.
Erst jetzt fällt Jungkook auf, dass er Overwatch zockt.
Ein leichtes Lächeln schmückt nun seine Lippen, verliert es aber schnell wieder, weil Jungkook glaubt, dass er ihm nicht zugehört hat.
"Bitte glaube mir doch...", flehend dreht er den Zockersessel zu sich, sodass Taehyung ihn angucken muss. Ihm bleibt keine andere Wahl.
Taehyung seufzt tief - endlich, eine Reaktion von ihm.
"Ich weiß immernoch nicht, ob das mein Kind ist, deshalb möchte ich auf Abstand bleiben."
"Ist das dein Ernst?", ruft er sprachlos. "Ich habe mit keinem vorher oder danach geschlafen! Es ist dein Kind. Hälst du mich echt für so eine Schlampe?", verletzt guckt er sich im Zimmer um, Bilder von der Nacht tauchen vor seinem Auge auf.
"Shht! Bevor meine Eltern das noch mitkriegen!", warnt Taehyung ihn hektisch und spitzelt zur Tür. Er lässt es unkommentiert, scheinbar gibt es da noch einen weiteren Grund, weshalb Taehyung sich so abweisend benimmt.
"Wir hatten hier einen schönen Abend, Tae. Du und ich, hier ist die Kleine gezeugt worden, muss ich das auch noch aufschreiben, dass du es endlich glaubst?!"
Plötzlich wimmert der Jüngere auf, krallt die Arme um seinen Bauch und sackt in sich zusammen. Starke Schmerzen überkommen den Jungen, Schmerzen in seinem Bauch.
Immer wieder wimmert er auf, doch es scheint nicht besser zu werden, nein. Sie werden schlimmer.
Fast wehenartig."Was ist los?", alamiert kniet sich Taehyung zu dem gekrümmten Jungen und streichelt vorsichtig über den Rücken.
"B...bitte glaube mir... bitte...", presst er stotternd hervor.
"Das ist doch jetzt total unwichtig! Tut dein Bauch weg?" Langsam nickt er, krümmt sich nur noch mehr, als ein noch stärkerer Stich durch seinen Körper fährt.
Taehyung reagiert sofort und zieht das Handy hervor. "K...keinen Krankenwagen..."
"Bist du verrückt?! Natürlich rufe ich jetzt-"
"Nein... Es geht gleich wieder, es ist nur der Stress..."
Jungkooks Vater würde erfahren, dass sein Sohn heimlich bei Taehyung war, das würde zu noch mehr Stress führen und eine Frühgeburt möchte er nicht unbedingt provozieren.
Er glaubt ihn nicht, aber er tut das, was der Schwangere sagt. Er ruft keinen Krankenwagen, sondern liegt ihn auf die Couch und deckt ihn zu.
"Ich mach dir einen Tee, okay? Wenn es nicht besser wird, dann musst du mir das ehrlich sagen, Kleiner.", er streift die Decke schön glatt und streichelt die Haarspitzen aus dem Gesicht.
Er grummelt als Antwort und schließt erschöpft die Augen.
Im Halbschlaf murmelt er noch ein letztes Mal flehend: "Puma ist dein Baby, nur du bist ihr Vater... Bitte glaube mir..."
DU LIEST GERADE
𝐌𝐘 𝐔𝐍𝐈𝐕𝐄𝐑𝐒𝐄 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Fanfiction"Hast du plötzlich einen Medizinball verschluckt oder wieso wirst du immer runder?", lacht Taehyung den Jungen aus der Parallelklasse plötzlich aus. Jungkook wird rot, aber nicht durch Verlegenheit. Ihn verletzt die Aussage, wütend macht diese ihn...