Kapitel 10 - Wincent

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Phillis Frage war einfach nur süß. Ich musste richtig grinsen und sah dann zu ihr. „Naja... du warst anders als die anderen Fans. Klingt jetzt echt wie so ne richtige Klischee Antwort, aber irgendwie hatte ich das Bedürfnis, mehr über dich zu erfahren. Und naja. Irgendwie war ich mir auch sichert dass du mal jemanden brauchst, der dir zuhört oder so. Ach eigentlich keine Ahnung, ich wollte einfach nicht, dass es bei diesem einen Gespräch bleibt. Und den Fakt, dass ich Sänger bin können wir ja auch einfach mal ignorieren", grinste ich sie an. „Aber trotzdem, warum?", schmunzelte Phillis, dabei fand ich meine Antwort doch schon so gut. „Kann ich nicht erklären, nimm es einfach so hin", schmunzelte ich und da zeichnete sich auch auf ihrem Gesicht ein Lächeln ab. „Okay", sagte sie dann leise und wir sahen uns einfach nur an. Irgendwie war der Moment magisch, bis auf einmal die Tür von meinem Schlafzimmer aufflog und meine Schwester raus kam. „So eine Scheiße ey", fluchte sie und humpelte zum Bad. „Guten Morgen Sonnenschein", lächelte ich und da blieb sie stehen und sah zu uns. „Oh, ähm hey", stotterte meine Schwester. Phillis wank nur leicht und sah dann aus dem Fenster. „Was ist denn los?", fragte ich und stand auf. „Mein Fuß ist super dick und schmerzt", seufzte sie. „Dann sollten wir vielleicht doch mal zum Arzt", schlug ich vor. „Mit dir geh ich zu keinem Arzt, ich bin doch nicht die Attraktion des Jahres", verdrehte Shayenne die Augen und verschwand im Bad. „Pubertät, was", schmunzelte Phillis und ich nickte. „Ich dachte mit fast 18 ist sie da raus, aber Fehlanzeige", seufzte ich. „Das wird auch noch eine Weile so bleiben. Du kannst sie doch einfach zum Arzt fahren und davor warten", sagte Phillis. „Das wäre eine Möglichkeit, aber eigentlich wollte ich ja die Zeit mit dir verbringen", murmelte ich. „Wir gehen dann einfach irgendwie spazieren oder sowas. Das Wetter ist nicht ganz so gut, da sind bestimmt nicht so viele Unterwegs", schlug sie vor. „Das klingt gut, ich frag Shayenne gleich mal", erwiderte ich und sah kurz auf mein Handy.

„Ich würde einmal schnell Richard anrufen, wenn dich das nicht stören würde", sagte Phillis dann. „Alles gut, mach das ruhig. Du kannst gerne wieder ins Schlafzimmer gehen", lächelte ich und Phillis verschwand dann. Wenig später kam Shayenne aus dem Bad und sah mich an. „Was hältst du davon wenn wir dich zum Arzt bringen und ich dann mit Phillis spazieren gehe", sagte ich und hoffte einfach, dass sie zustimmen würde. „Ich will dir die Zeit mit ihr nicht versauen", meinte meine Schwester. „Der Vorschlag kam gar nicht von mir, ich denke das geht schon klar", lächelte ich leicht. „Ja okay, zu welchem Arzt denn?", fragte meine Schwester. „Da müssen wir Phillis gleich mal fragen, die kennt sich wohl am Besten aus", schmunzelte ich und Shayenne setzte sich zu mir. „Stehst du auf sie?", fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf. „Aber sie ist mir auch nicht egal. Sie ist in einer Beziehung, das werde ich akzeptieren, aber ich mag es Zeit mit ihr zu verbringen", erklärte ich und Shayenne nickte. „Sie ist echt cool, aber manchmal auch nen bisschen komisch", stellte meine Schwester fest. Ob komisch so das richtige Wort war, war fraglich, aber ich war mir mittlerweile sicher, dass ihr ‚komisches' Verhalten was mit diesem Richard zu tun hatte. Wenig später kam Phillis dann aus meinem Schlafzimmer und sah uns unsicher an. „Wincent meinte, wir könnten vielleicht zum Arzt fahren?", begann meine Schwester dann und Phillis lächelte leicht. „Ja klar. Ich denke es ist am einfachsten, wenn wir in die Klinik fahren, da sitzt du zwar vermutlich eine Weile, aber an die eingesessenen Fachärzte kommt man eh nicht ran", erklärte Phillis. „Ja, klingt gut", nickte Shayenne und zog sich noch schnell was anderes an. Wir gingen dann zum Auto und Phillis leitete mich mal wieder durch Berlin, bis wir etwas außerhalb an einem Krankenhaus ankamen. „Und wo geh ich da jetzt hin?", fragte Shay unsicher. „Zur Notaufnahme und die Schicken dich dann weiter in die Chirurgie vermute ich", erklärte Phillis und Shayenne sah unsicher aus. „Soll ich dich reinbringen?", fragte Phillis dann und Shayenne nickte. „Ich warte einfach hier im Auto", lächelte ich und die beiden gingen los.

Ich nutzte die Zeit für ein paar Nachrichten, bis Phillis eine halbe Stunde später wieder zurück war „Und?", fragte ich. „Naja sie sitzt jetzt in der Chirurgie und muss da mindestens zwei Stunden warten", erklärte Phillis. „Gehen wir spazieren?", fragte ich. „Gerne, hier ist ein kleiner Park", nickte Phillis und wir liefen eine Weile schweigend nebeneinander her. „Warum kennst du dich hier so gut aus?", fragte ich irgendwann. „Ich war schon ein paar mal hier", murmelte Phillis nur. „Warum?", hakte ich nach. „Bin mal im Café gefallen oder einmal hab ich mir daheim den Arm verbrannt", erklärte sie und ich wusste nicht, ob das der Grund war, oder doch etwas anderes. „Okay", sagte ich nur und starrte auf den Weg. „Alles gut?", kam es dann leise von Phillis und ich blieb stehen. „Warum bist du manchmal so still und zurückhaltend? Versteh mich nicht falsch, aber manchmal verhältst du dich super eigenartig", erklärte ich. „Ich war nicht immer so", sagte Phillis ohne mich anzusehen. „Aber?", hakte ich nach und sah sie an. „Darüber kann ich nicht reden. Wenn du damit nicht klar kommst, dann gehe ich lieber", flüsterte Phillis. „Nein, so war das doch gar nicht gemeint", seufzte ich und zog Phillis zu mir. „Ich mag dich, vor allem wenn du so entspannt bist, aber wenn du so bist, wie an dem Abend wo ich dich kennengelernt habe, dann mach ich mir Sorgen", erklärte ich und Phillis sah mich endlich wieder an. „Mir gehts gut, zumindest wenn ich bei dir bin", lächelte sie dann und mein Herz setzte kurz aus. Das waren krasse Worte für ein zweites Treffen. Wir gingen dann einfach weiter spazieren und unterhielten uns total gut und locker, bis es irgendwann anfing zu schütten. „Ach Scheiße", lachte ich, als wir wieder am Auto waren. Wir waren beide klatschnass und tropften. „Ich hab nichts zum Wechseln dabei", seufzte Phillis. „Ich auch nicht", schmunzelte ich. „Super", grinste sie.

Gerade, als wir rätselten, was wir jetzt noch machen sollten rief Shayenne mich an, dass sie fertig war. Wir fuhren zum Eingang und dort stand meine Schwester schon mit Krücken. „Oh", machte ich, als ich sie sah. „Ist nur nen Bänderriss", wank sie aber ab. „Nur?", hakte ich nach. „Fünf Tage Krücken, mehr nicht, das geht", lächelte sie stark und stieg ein. „Und ihr wart baden oder was?", lachte Shayenne dann. „Wir waren nicht baden", brummte ich. „Es hat nur auf einmal angefangen zu schütten", erzählte Phillis. Ich fuhr dann wieder heim und Phillis sah mich ein bisschen irritiert an. „Ich dachte du bringst mich heim", murmelte sie. „Ich dachte wir essen noch zusammen oder so", erwiderte ich. „Ja, aber danach muss ich wirklich heim", nickte sie dann. Ich wollte sie nicht gehen lassen, aber ich hatte keine Wahl, ich kannte sie ja eigentlich kaum, aber es fühlte sich alles so vertraut an. 

Dein Zauber der Dich umgibt // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt