Kapitel 32 - Wincent

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Den Vormittag verbrachten Phillis und ich dann wieder mit einem langen Spaziergang, bevor wir uns nach dem Mittagessen noch einen Mittagsschlaf gönnten. Als wir wieder wach wurden sah Phillis mich an und fragte wie immer, was wir machen würden. „Mir egal", schmunzelte ich und setzte mich auf. „Fürs Spa ists noch zu früh", seufzte sie. „Wir könnten in den Fitnessraum gehen", schlug ich vor und war direkt motiviert, ich hatte richtig Bock auf nen bisschen Pumpen. „Damit ich dir zuschauen kann?", grinste Phillis. Ich schüttelte nur lachend den Kopf und kramte in meinem Rucksack nach Sportsachen. „Ist das jetzt beschlossene Sache?", schmunzelte Phillis, während ich mich umzog. „Jup, du hast ein Personal-Training gebucht, hab ich gehört", zwinkerte ich. Phillis stand also ebenfalls auf und suchte in ihrem Koffer nach Sportsachen. „Ich glaub ich hab mir keine Sportsachen eingepackt", seufzte Phillis. „Du hattest die letzten zwei Tage ständig so ne Leggings an", lachte ich und deutete auf die Hose, die auf dem Sofa lag. „Ja aber dann kann ich die danach nicht mehr anziehen", seufzte sie. „Die schmeißen wir morgen in München in die Wäsche und dann ist gut. Und nen Shirt bekommst du im Zweifel von mir", schlug ich vor und schmiss ihr direkt mal nen Shirt rüber. Phillis schnappte sich den Kram und verschwand im Bad, während ich direkt noch unsere Spa Sachen von gestern zusammen suchte. Phillis kam dann aus dem Bad und mir stockte direkt mal der Atem. Sie hatte ihre Haare zu einem Hohen Zopf zusammengebunden und das Shirt so geknotet, dass über ihrer Leggings etwas Haut sichtbar war und es ihrer Figur echt schmeichelte. „Hab ich da was?", lachte Phillis und schmiss ihre anderen Klamotten in ihren Koffer. „Nene", grinste ich und zog meine Schuhe an. Wir gingen zum Fitnessraum, hingen unsere Jacken und den ganzen Kram auf und zogen uns Sportschuhe an, beziehungsweise machte Phillis ihre Schuhe einfach ein bisschen sauber. Glücklicherweise waren wir alleine und Phillis sah mich fragend an.

„Also ich würd vorschlagen zum Aufwärmen erstmal ne halbe Stunde Laufband", sagte ich. „Eine halbe Stunde", weiteten sich Phillis Augen. „Du musst nicht Laufen, du kannst auch schnell gehen", schmunzelte ich. Phillis folgte mir dann mehr oder weniger freiwillig und ich zeigte ihr schnell, wie sie was einstellen konnte, bevor ich mich erstmal auf mich fokussierte. Ich begann relativ schnell zu laufen, während das bei Phillis eher nach Spazieren gehen aussah. Schnell griff ich zu ihr rüber und stellte ihr Laufband erstmal schneller ein, sodass auch sie laufen musste. Ich begann sie dann auch zu motivieren und so schaffte sie es tatsächlich mit mir die zwanzig Minuten, die ich mir fest vorgenommen hatte, durchzulaufen. Danach ließ Phillis sich auf den Boden sinken und sah mich erschöpft an. „Hey, das war die Aufwärmung", schmunzelte ich und trank einen Schluck. „Ich mach zwar ein bis zwei Mal die Woche Sport, aber nicht so", seufzte sie und sah zu mir hoch. „Na komm, jetzt machen wir was für die Muskeln", schmunzelte ich und zog Phillis zu mir hoch. „Warum hab ich dazu nur ja gesagt", murmelte sie. Ich lachte nur leicht und bereitete die Gewichte vor, während Phillis noch ein bisschen vor sich hin nörgelte. „Hey, komm her", lachte ich irgendwann und zog Phillis zu mir. „Ich mach die Übung vor und danach bist du dran", sagte ich. „Aber für mich gibts weniger Gewichte, oder?", fragte sie sofort. „Na klar, das, was du schaffst", nickte ich und zeigte ihr die erste Übung. Während ich meinen Satz machte erklärte ich ihr noch, worauf sie beim Bankdrücken achten musste und dann wechselten wir. Ich machte die Gewichte noch ein wenig leichter und Phillis legte sich schonmal auf die Bank. Ich stellte mich an ihren Kopf und half ihr die Gewichte aus der Halterung zu lösen. „Das ist viel zu schwer", sagte Phillis sofort. „Nein, das muss so, ich helf dir", sagte ich ruhig. Phillis quälte sich ein bisschen, schaffte es dann aber tatsächlich kurzzeitig sogar ohne meine Hilfe, bevor wir das Gewicht wieder in die Halterung hingen. Wir machten dann noch ein paar weitere Übungen und Phillis stellte sich gar nicht mal so schlecht an.

„So, zwei noch", grinste ich Phillis an und räumte schon mal einen Teil weg. „Eine, ich kann nicht mehr", murmelte sie. „Die zwei schaffst du. Wir machen erstmal ganz normale Liegestütz", sagte ich. Phillis verdrehte die Augen, was mich schmunzeln ließ. Ich fing einfach schon mal an, während sie mich beobachtete. „Hey, gucken kannst du später", grinste ich und Phillis machte dann auch noch drei oder vier Liegestütze. Die letzte Übung hatte ich mir vielleicht auch mit Absicht bis zum Schluss aufgehoben. Squats mit Gewichten. Ich erklärte Phillis die Übung, drückte ihr ihre Gewichte in den Hand und stellte mich schräg hinter sie. Wir begannen mit der Übung und ich versuchte mich wenigstens noch einen Moment auf mich zu konzentrieren. Als mir ihre falsche Haltung auffiel legte ich allerdings meine Gewichte weg und stellte mich neben sie. „Po raus, Rücken gerade", sagte ich ganz Trainer-like und drückte leicht auf ihren Rücken. „Mehr Spannung", schob ich dann noch hinterher und ließ meinen Blick endlich in aller Seelen ruhe über ihren Hintern gleiten. Der war einfach ... wow. Meine Gedanken schweiften direkt ab, bis Phillis mich wieder ins Hier und Jetzt zurück holte. „Wincent, wie lange noch?", jaulte sie. „Reicht", schmunzelte ich. Phillis ließ sich direkt auf den Boden fallen, während ich noch die Gewichte wegpackte und mich ein wenig dehnte. „Du solltest dich auch Dehnen, das hilft gegen den Muskelkater", sagte ich zu ihr. „Ich kann mich nicht mehr bewegen", brummte sie nur. „Stell dich nicht so an", lachte ich und kniff sie sanft in die Hüfte. Phillis lachte kurz, sah mich dann aber einfach nur an und beobachtete jede meiner Bewegungen. „Wärst du nicht Sänger hättest du definitiv Fitness-Trainer werden müssen. Du könntest deine Kurse für echt viel Geld verkaufen, vor allem der Anblick ist was wert", philosophierte sie grinsend. „Du bekommst es ganz umsonst", erwiderte ich nur und zog Phillis zu mir.

„Womit hab ich das nur verdient", schmunzelte sie. „Damit, dass du ein wundervoller Mensch bist", sagte ich und wurde mit einem Mal vollkommen ernst. Phillis hielt in ihrer Bewegung inne und sah mich an. „Ich meine das ernst. Würde es Richard nicht geben, ich hätte schon längst versucht dich fest an meiner Seite zu haben, ich würde mich sofort in dich verlieben, okay, das hab ich so auch schon ein bisschen, aber du weißt wie ich das meine, da ist immer der Gedanke, dass das nicht geht", gestand ich. „Vielleicht wird das irgendwann anders, vielleicht schaffe ich das irgendwann", murmelte Phillis. Gab es wirklich Hoffnung, dass sie nicht für immer bei diesem Dreckskerl blieb? Bevor ich weiter nachdenken konnte, legte Phillis ihre Lippen sanft auf meine und küsste mich liebevoll. 

Dein Zauber der Dich umgibt // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt