Kapitel 23 - Phillis

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Es war für mich nochmal eine komplett andere Erfahrung, vor allem weil ich mit Anna so dicht dran sein durfte. Sie bespaßte mich echt gut, aber ich hielt mich auch freiwillig sehr im Hintergrund. Nach den Interviews standen wir noch im Foyer des Senders und unterhielten uns ein wenig, als ich sah, dass draußen einige Fans auf Wincent warteten. „Oh nein", murmelte ich. „Was ist los?", fragte Wincent mich sofort. „Da warten welche auf dich. Das geht bestimmt nicht gut aus, wenn ich dabei bin", murmelte ich. „Du bleibst einfach bei Anna", sagte Wincent ruhig. „Genau, das ist gar kein Problem, wollen wir danach noch was Essen gehen, ich hätte noch ein paar Sachen zu besprechen", lächelte Anna. „Ich kann auch heim fahren, ich will euch nicht stören", schoss es sofort aus mir heraus. „Phillis", seufzte Wincent. „Du störst nicht", lächelte Anna dann. „Ja, okay", murmelte ich. Wincent lächelte mich nur einmal sanft an und ging dann nach draußen, während Anna und ich ihm mit einigem Abstand folgten. Wir blieben mit einigem Abstand zu der Gruppe stehen und Anna verwickelte mich leicht in ein Gespräch. Zehn Minuten später verabschiedete Wincent sich von allen und Anna und ich folgten ihm. Am Auto angekommen sah Wincent uns an. „Wo gehen wir denn Essen?", fragte er. Ich zuckte nur mit den Schultern, während Anna lachte. „Wie immer Wincent, du willst immer in den gleichen Laden", schmunzelte sie. „Okay, dann treffen wir uns da", sagte er nur zu Anna und öffnete sein Auto. Wir stiegen ein und Wincent fuhr los. „Was gehen wir denn Essen?", fragte ich unsicher. „Die besten Burger der Stadt", grinste Wincent. Ich nickte nur unsicher. Ich fühlte mich gerade in der Situation irgendwie überhaupt nicht wohl. Und das merkte auch Wincent.

„Was ist los?", fragte er. „Ich fühl mich irgendwie nicht ganz so wohl gerade", gestand ich. Wincent sah kurz zu mir rüber und griff nach meiner Hand. „Ich weiß wir beiden waren bis jetzt immer nur bei mir zu Hause und du machst gerade eine sehr schwere Zeit durch, aber die Ablenkung tut dir gut, wenn du es zulässt. Glaub mir. Und wir werden dort auch nicht ewig bleiben. Anna und ich gehen da immer hin, der Laden ist klein und eigentlich nur bei Berlinern bekannt, da erkennt mich selten jemand", sagte Wincent und ich wurde sofort etwas entspannter. „Und danach fahren wir zu mir und machen uns einen entspannten Nachmittag", lächelte er. „Okay", nickte ich. Wincent parkte wenig später auf einem Parkplatz und sah sich um, bevor er mich ansah. „Entspann dich ein bisschen", flüsterte er und küsste mich dann einfach. Etwas überrumpelt erwiderte ich den Kuss, löste mich dann aber irgendwann doch. „Was, wenn uns jemand sieht?", fragte ich. „Deswegen hab ich mich ja umgesehen, aber ich kann mich nicht bis wir bei mir sind zusammenreißen", schmunzelte Wincent. „Du Spinner", lachte ich und sah ihn an. Er küsste mich einfach nochmal, bevor er ausstieg. „Jetzt gehts wieder", grinste er zufrieden. Wir gingen dann zu Anna, welche gerade einparkte.

Das Essen war wirklich nett und wie Wincent schon gesagt hatte, überhaupt nicht schlimm. Danach fuhren wir zu ihm und hatten einen entspannten Abend. „Ich werde heute wieder nach Hause gehen", sagte ich beim Frühstück am nächsten Tag zu Wincent. „War ja klar, dass das irgendwann kommt", murmelte er. Seufzend stand ich auf und setzte mich auf seinen Schoß. Ich legte meine Arme in seinen Nacken und zwang ihn mich anzusehen. „Mir fällt das auch schwer, aber ich muss. Ich bin noch nicht bereit für etwas anderes", erklärte ich. „Ich weiß, du hast das von Anfang an gesagt", meinte Wincent.

„Und das heißt ja auch nicht, dass wir uns nicht mehr sehen", lächelte ich und küsste Wincent kurz. „Du bist ganz schön gerissen", schmunzelte dieser und strich über meinen Rücken. „Nur für dich", grinste ich. „Zurück zum Thema... ich fahr nachher heim", sagte ich mit fester Stimme. „Okay. Phillis, ich akzeptiere das. Ich werde vermutlich auch erstmal wieder nach München fahren, die Musik muss ja auch geschrieben und eingesungen werden. Aber wenn was ist, meld dich bitte bei mir, ich komme her, du musst nicht direkt wieder aus Berlin flüchten, okay", sagte Wincent sanft. Ich nickte und kuschelte mich an ihn. „Ich fahr dich später", flüsterte er dann. „Okay", murmelte ich und hielt mich noch eine Weile an Wincent fest. Irgendwann machten wir dann weiter. Ich packte meine Sachen zusammen und ging dann zu Wincent. Er öffnete seine Arme und vergrub mich in einer Umarmung. Wenig später verließen wir die Wohnung und gingen zu Wincents Auto. Irgendwie fühlte es sich komisch an, dass er mich nach Hause fuhr, aber so konnte ich den Abschied von ihm noch etwas hinauszögern. In der Nähe meiner Wohnung parkte Wincent und sah mich an. „Hier, wenn du Abhauen musst, geh bitte in meine Wohnung und ruf mich an", sagte er und gab mir einen Schlüssel. „Das ist...", begann ich, doch Wincent unterbrach mich. „Ich will, dass du an einen sicheren Ort kannst", lächelte er und ich sah, wie schwer es ihm fiel. „Wir hören und sehen uns, okay", lächelte ich schwach und Wincent nickte. Vorsichtig beugte ich mich zu ihm rüber und küsste ihn noch einmal, bevor ich Ausstieg und wieder in mein kaputtes Leben ging. 

Dein Zauber der Dich umgibt // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt