Kapitel 14 - Wincent

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Nach dem Essen begann dann tatsächlich die Show und Phillis und ich saßen mit etwas Abstand auf dem Sofa. „Möchtest du vielleicht nen Wein oder so trinken?", fragte ich. „Gerne", nickte Phillis. Ich stand auf, ging in die Küche und holte zwei Gläser und eine Flasche Wein und goss Phillis und mir etwas ein. „Prost", lächelte ich und stieß mit ihr an. „Danke, dass ich bei dir sein darf", sagte Phillis leise. „Danke, dass du hier bist", schmunzelte ich und lehnte mich zurück. Wir sahen die Show weiter und irgendwann merkte ich, wie Phillis Blick an mir klebte. „Was ist los?", schmunzelte ich. „Nichts", lächelte Phillis und rutschte dichter an mich. „Darf ich?", fragte sie leise und ich nickte einfach, was auch immer sie vor hatte. Phillis kuschelte sich einfach an mich und schlang ihre Arme um meinen Körper. Zögerlich legte ich auch einen Arm um sie und strich leicht über ihren Arm. „Dürfen wir das?", murmelte ich. „Ich dürfte nicht mal hier sein", grinste Phillis leicht und sah mich an. „Aber?", schmunzelte ich. „Die verbotene Frucht schmeckt eben zu gut", sagte sie und kuschelte sich fester an mich. Wir konzentrierten uns wieder auf die Show und schon zum dritten Mal an diesem Abend fiel mein Name. „Sind die dumm? Du sitzt hier neben mir und niemand singt nur im Ansatz so wie du", lachte Phillis. „Vielleicht bin ich ja gar nicht der echt Wincent", grinste ich. „Haha", lachte Phillis und schlug mir leicht auf die Brust. „Glaubst du nicht", schmunzelte ich. „Du bist einzigartig, dich gibts nicht mehrfach", sagte sie und sah mir in die Augen. „Wenn du mich so ansiehst, muss ich mich echt zusammenreißen", murmelte ich und presste meinen Kiefer aufeinander. „Du sollst dich vielleicht auch gar nicht zusammenreißen", sagte Phillis und rutschte noch dichter an mich heran, wenn das überhaupt möglich war.

„Wir sollten das nicht tun Phillis, ich will dich dadurch nicht verlieren", flehte ich schon fast. „Das wirst du auch nicht", lächelte sie und strich mir über die Wange. Und da war ich verloren und beuge mich zu ihr, um ihre weichen Lippen nochmals an diesem Abend auf meinen zu spüren. Immer wieder versuchte ich mich zu lösen, doch ich konnte einfach nicht, bis Phillis Handy neben uns zu klingeln begann. „Kannst du kurz den Fernseher stumm machen?", fragte sie und ich tat, was sie verlangte. ‚Richard' stand auf dem Display und ich war irritiert, dass sie nicht einfach aufsprang und ins Schlafzimmer rannte. Sie sah mich nochmal kurz an, bevor sie den Anruf annahm. Da ich direkt neben ihr saß, hörte ich auch alles, was er sagte. „Hey", sagte Phillis leise. „Na, bist du brav zu Hause?", fragte er und dieser dreckige Unterton in der Stimme war einfach nur schrecklich. „Natürlich, du weißt doch, dass ich mich an deine Regeln halte", sagte Phillis ruhig. Ich sah zu ihr. Sie lag gerade in den Armen eines anderen Mannes und ließ ihren gewalttätigen Freund glauben, dass sie brav zu Hause war. „Das ist gut, du weißt, dass ich ungern angelogen werde", sagte Richard streng. „Warum sollte ich dich anlügen?", fragte Phillis. „Richtig du hast bei mir alles, du brauchst nur mich", sagte er und das klang schon echt manipulativ. „Ich liebe auch nur dich", flüsterte Phillis, sah dabei aber einfach mir in die Augen. Das war nicht normal. Sie unterhielt sich noch kurz mit ihrem Freund, wann er wiederkam und was sie alles noch machen sollte, bis er sich für ein weiteres Meeting verabschiedete. Ja ne, war klar. Der betrügt sie doch safe. Zu tausend Prozent. Der Vorteil an dieser Feststellung war, dass mein schlechtes Gewissen plötzlich nicht mehr existent war. Phillis legte dann auf und sah mich an.

„Ich wusste gar nicht, dass du so gerissen bist", murmelte ich und strich ihr durch die Haare. „Ich auch nicht", lachte Phillis und sah mich an. „Aber du willst trotzdem bei ihm bleiben?", fragte ich nochmal. „Erstmal, es ist besser so", sagte Phillis und kuschelte sich wieder an mich. „Widerspricht dem hier aber gerade", schmunzelte ich. „Hör auf Wincent", lachte Phillis leicht und sah mich an. „Mir gehts gut bei dir, aber ich brauche Richard momentan noch, vielleicht finde ich irgendwann die Kraft mich zu trennen, aber aktuell nicht", sagte sie. „Damit kann ich leben", lächelte ich leicht und küsste sie einfach sanft. Wir konzentrierten uns dann aber doch wieder auf die Show im Fernsehen und rätselten richtig mit. „Johannes könnte es aber auch sein", sagte Phillis. „Johannes reist gerade im Auftrag von ProSieben für Joko und Klaas", meinte ich einfach. Phillis sah mich an. „Stimmt, du kennst die ja alle", stellte sie dann fest. „Alle ist übertrieben", lachte ich. Der Abend war einfach wunderschön und es tat schon ziemlich gut mal wieder eine Frau im Arm liegen zu haben. Weitere Küsse gab es nicht mehr, aber das war vielleicht auch ganz gut so. Die Show war erst weit nach Mitternacht vorbei und Phillis schlief schon in meinen Armen. Sie sah so wunderschön aus und ich beobachtete sie einfach eine Weile, bis sie plötzlich die Augen öffnete.

„Müde?", schmunzelte ich. „Ich hab letzte Nacht wegen meinem Rücken kaum geschlafen", erwiderte sie leise. „Dann solltest du jetzt schlafen. Soll ich dich heim fahren, oder möchtest du hier bleiben?", fragte ich sanft. „Darf ich?", murmelte Phillis mit geschlossenen Augen. „Hier bleiben? Gerne", lächelte ich und setzte mich auf. „Ich leg dir schnell ein bisschen was hin und dann kannst du kurz ins Bad und schlafen", sagte ich und stand auf. Ich suchte ein frisches Handtuch und ein paar Klamotten von Shayenne, die sie hier gelassen hatte, raus und packte noch eine frische Zahnbürste dazu und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Phillis war schon wieder eingeschlafen und ließ sich nur eingeschränkt dazu motivieren ins Bad zu gehen. Trotzdem bekam ich sie irgendwann erst ins Bad und dann auch ins Bett, während ich es mir auf dem Sofa bequem machte. Da schlief ich eh schon seit ner Woche, erst wegen Shayenne und dann, weil ich einfach zu faul war wieder zurück zu wechseln. Mir machte das auch überhaupt nichts aus und ich schlief wie ein Stein, zumindest, bis ich ziemlich unsanft und leicht panisch geweckt wurde. 

Dein Zauber der Dich umgibt // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt