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Yoongi

"Schick!" Jimin zeigte mir gerade sein Outfit für den Ball. Wie ein Model ging er im Zimmer auf und ab machte einige Tanzbewegungen mit sich selbst. Ich klatschte als er sich schließlich elegant vor mir verbeugte.

"Ich wünschte du könntest dabei sein. Mit dir bringt alles irgendwie viel mehr Freude. Du bist einfach lockerer und offener vielem- eigentlich allem Gegenüber." Zusammensackend ließ er sich neben mir auf der Couch fallen.

"Du kannst mir ja jetzt was schickes zum anziehen geben und mir in eurem Ballsaal tanzen beibringen.", schlug ich nach ein paar Sekunden vor. Jimins Augen leuchteten auf und er lief direkt zu seinem Kleiderzimmer und zog ein paar Dinge raus, nur um dann doch den Kopf zu schütteln und diese wieder zurück zu hängen. Locker 10 Minuten kramte er herum, bis er mir dann schließlich ein komplettes Outfit heraus legte.

Die Kleidung war nicht so prunkvoll wie die, die Jimin trug, aber mindestens genauso königlich. Es war ein weißes Hemd, dass ab dem Ellenbogen etwas weiter geschnitten war, aber an den Handgelenken man zusammenknöpfen konnte. Die Weste, die man darüber trug, war in einem satten Blutrot mit goldenen Akzenten. Die Hose dazu war eng und in einem eleganten Schwarz. Die Schuhe waren hässlich.

"Die ziehe ich nicht an.", meinte ich und zeigte auf diese. Je länger ich sie mir ansah desto schrecklicher fand ich sie. Zum Vergleich betrachtete ich die Schuhe, die Jimin gerade trug. Sie waren auch schlechter als ok aber besser als meine und an Jimin sahen die schon mal gar nicht so abscheulich aus.

"Aber warum nicht? Die sind aus neuster Mode.", fragte Jimin verblüfft.

"Nur weil sie aus neuster Mode sind heißt das nicht, dass ich sie trage. Ich trage ja auch keine CropTops. Außerdem sind die Schuhe für mich wortwörtlich so was von aus dem letzten Jahrhundert. Den letzten fünf um genau zu sein." Wie ein bockiges Kind verschränkte ich meine Arme. Der Prinz verdrehte nur schmunzelte seine Augen und nahm die Schuhe wieder weg.

"Okay. Dann kannst du dich in meinem Ankleidezimmer umziehen. Ich warte hier." Gentlemen like hielt er mir die Tür auf, doch irgendwie wollte ich ihn ein wenig provozieren und gucken, wie verklemmt seine Generation wirklich war.

Ich zog mir einfach meinen Pulli aus und stand nun Oberkörperfrei vor dem nun hoch roten Prinzen. Ich schmiss den Pulli auf sein Bett und streckte mich erst einmal. Jimin wurde noch roter falls das möglich war und starrte mir angestrengt in die Augen. Doch ich hatte schon bemerkt, dass er auf meinen Oberkörper für ein paar Sekunden gestarrt hatte.

"Das-" Jimin kniff seine Augen zusammen und ging nun selber ins Ankleidezimmer und machte die Tür zu. "Das gehört sich nicht!", hörte ich dumpf aus dem Raum. "Du kannst nicht einfach- Wir sind nicht mal verheiratet!" Man hörte deutlich die Perplexität aus Jimins Stimme raus.

Ich lachte nur, aber beeilte mich dann doch mich umzuziehen, da es irgendwie kühl in diesem Schloss war. So verklemmt also. "Okay, kannst raus kommen.", rief ich und langsam öffnete sich wieder dir Tür und ein Jimin, mit nun fast normaler Gesichtsfarbe, kam heraus geschritten.

"Du siehst super aus.", lobte mich Jimin. "Bis auf die Schuhe." Ich schaute runter auf meine Converse, die komplett aus der Reihe fielen. Ich zuckte unbekümmert mit den Schultern.

"Dafür sind sie schön und bequem.", meinte ich. "Also? Wo ist der Ballsaal?"

"Bist du bereit den schönsten Raum des Schlosses zu betrachten?", fragte mich Jimin. Wir standen vor dem Ballsaal und den ganzen Weg hierhin hatte Jimin davon geschwärmt wie schön der Saal doch sei. Ich nickte also aufgeregt und Jimin stieß die übergroße Flügeltür auf.

Der Prinz hatte mir nicht zu viel versprochen. Der Raum war wunderschön! Angefangen mit dem Boden, der so aussah als ob er aus Marmor bestehen würde. An den hohen Wänden waren Fenster, die bis zum Boden reichten und hier und da auf einen Balkon führten. Neben den riesigen Fenstern hingen rote schwere Samtvorhänge, mit Goldablikationen. Die Decke war gewölbt und mit verschiedenen Bildern bemalt. Hauptsächlich waren Wolken und tanzende Engel abgebildet, was beinahe kitschig wäre, doch ins Gesamtbild passte es perfekt. Nicht zu vergessen die riesigen Kronleuchter mit Glassplittern dran, wodurch sich das Licht sicher bricht, wenn es drauf scheint. Am Ende des Raumes war ein ungefähr zwei Meter hohes Podest aus Stein mit Treppen, die jeweils rechts und links sich daran hoch wanden. Das i Tüpfelchen war das filigrane Goldgeländer, was das Podest säumte.

"Wow.", brachte ich nur heraus und drehte mich im Kreis. Mein wow hallte ein wenig von den Wänden. Jimin schloss die Tür und sah mir lächelnd dabei zu, wie ich meinen Mund nicht zu bekam.

"Da oben spielt dann immer unser Orchester.", erzählte Jimin und zeigte auf die Epoche. Er hatte ein begeistertes funkeln in den Augen. "Es ist wunderschön. Du musst mal mit erleben, wenn ein Fest in vollem Gange ist. Überall sind lachende Gesichter.", er zeigte an eine Wandseite. "Da vorne stehen Tische mit Erfrischungen und Leckereien."

Er redete noch ein bisschen weiter, doch ich hörte Jimin nur noch halb zu. Mir kam nämlich eine Idee. Ich zückte mein Handy und öffnete Spotify. Zum Glück hatte ich einfach für jede Lebenslage eine Playlist.

"Vivaldi oder Mozart? Oder Bach?", fragte ich. Jimin stoppte seinen Redefluss.

"Was?" Verblüfft schaute er mich an.

"Ach ja.", ich gab mir ein Face Palm. "Die sind ja alle erst nach dir geboren worden. Ich glaube Mozart würde dir sehr gefallen." Also legte ich mein Handy mit voller Lautstärke auf den Boden und schon ertönte Mozarts Zauberflöte im Ballsaal.

Kurz hörte Jimin nur zu und wippte ein wenig mit dem Kopf, doch dann machte Jimin ein paar passende Tanzbewegungen zu dem Lied. Er tanzte in einer Mischung aus dem typischen Filmzweiertanz, eine Art Ballett und tatsächlich ein wenig was Anfänge von Pop sein könnten. Er sah schon gut aus, wie er sich zu der Musik bewegen konnte.

Nach dem Song spielte mein Handy einen weiteren Mozart Song, dessen Name ich nicht wusste und Jimin stand vor mir und reichte mir die Hand.

"Darf ich um deine Hand bitten?", fragte er mich mit einer tieferen Stimme als gewöhnlich. Grinsend legte ich meine Hand auf seine.

"Ich weiß aber nicht wie."

"Ich zeig es dir."

Timetraveller | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt