Yoongi
Kurzerhand zog er mich näher an sich ran, sodass ich mich locker zu ihm lehnen und ihn küssen könnte. Warte... was?
Es blieb mir kaum Zeit diesen Gedanken zu hinterfragen, denn sofort legte Jimin meine Hand auf seine Schultern, während er seine auf meine Hüfte ablegte. Dazu nahm er meine rechte Hand und hielt sie fest neben uns.
"Ich übernehme jetzt dir führende Position im einfachen Walzer. Sie mal, wenn ich mit dem rechten Fuß nach vorne gehe" er tat einen Schritt und automatisch ging ich mit dem linken Fuß einen zurück, da er mir sonst auf den Fuß treten würde. "Genau! Und jetzt der andere Fuß. Exzellent! Jetzt machen wir einen kleinen Schritt wieder mit dem ersten Fuß. Sehr schön. Das machst du super!"
"Könntest du bitte aufhören mich zu loben, wie ein Kindergartenkind?", protestierte ich. "Ich fühle mich als würde ich gleich von dir noch ein Bienchen Stempel und einen Sticker bekommen." Kurz sah Jimin mich, mal wieder, verwirrt an.
"Na schön. Also und jetzt machen wir das ganze umgedreht. Du gehst jetzt mit deinem rechten Fuß einen Schritt nach vorne und mit dem linken wieder zur Seite und dann wieder mit dem Ersten. Perfekt. Und jetzt versuchen wir es in einer flüssigen Bewegung, am besten im Takt der Musik."
Jimin zählte den Takt an und machte den ersten Schritt. Verwirrt schaute ich auf meine Füße und versuchte das motorisch auf die Kette zu kriegen. Zum Glück war der Song etwas langsamer und damit auch etwas einfacher für mich.
Nach ein paar Durchgängen, hatte sich der Rhythmus bei mir eingeschlichen und langsam konnte ich aufschauen und sah direkt in Jimins hellbraune Augen. Waren die schon immer so schön gewesen? Eine wärme breitete sich in mir aus und ich konnte nicht anders als zu lächeln.
"Und jetzt mit drehen.", unterbrach Jimin meine Gedanken, aber nicht unseren Augenkontakt. Doch ich musste ihn leider unterbrechen, da ich so verwirrt war, dass ich wieder auf meine Füße gucken musste und Jimin ein paar mal auf die Füße trat.
Zum Glück störte Jimin das gar nicht. Im Gegenteil. Er lachte herzlich und das war ein wunderschönes Geräusch in meinen Ohren. Ich wollte ihn unbedingt öfter lachen hören und der Grund dafür sein.
Als das Lied geendet hatte klatschte Jimin in die Hände. Ich verbeugte mich tief vor ihm.
"Es war mir eine Freude mit Euch zu tanzen, eure Hoheit.", ironisch machte Jimin einen knicks.
"Oh, Gott. Hör auf, Yoongi. Das ist komisch, wenn du so vornehm zu mir bist." Ich ging aus meiner Verbeugung hoch und hielt ihm meine Hand hin.
"Jetzt führe ich.", bestimmte ich einfach und lachend nahm Jimin meine Aufforderung an. Ich legte meine Hand an seine Hüfte und zog ganz nah an mich ran.
Auch dieses Lied war wieder langsam und ich kam eigentlich sehr gut mit den Schritten zurecht. Also brauchte ich nicht auf meine Füße schauen und betrachtete deswegen Jimin wunderschönes Gesicht.
Nach kurzem zögern löste Jimin seine Hand aus meiner und legte seine beiden Arme um meinen Nacken. Automatisch legte ich meine nun freie Hand auch an seine Hüfte und zog ihn noch näher an mich ran.
Da der Walzer so etwas schwierig war zu tanzen, schunkelten wir nur noch ein wenig hin und her. Selbst das hin und her schunkeln wurde immer weniger, bis wir einfach nur noch da standen und uns anschauten.
Jimins Blick wanderte von meinen Augen runter zu meinen Lippen. Ich folgte seinem Beispiel und betrachtete seine schönen vollen Lippen. Wie würde es sich wohl anfühlen diese zu küssen?
Ich näherte mich ein paar Zentimeter, doch Jimin zuckte zurück. Ich suchte in seinen Augen ein Zeichen dafür, dass ich zu weit gegangen war, aber ich konnte in ihnen nichts lesen.
Ich wusste nicht was ich tun sollte, also erstarrte ich einfach mitten in meiner Bewegung, bis Jimin sich zu mir vorlehnte und seine Lippen auf meine legte.
Ein Strom legte sich über meinen Körper.
Eine Sekunde lagen unsere Lippen einfach nur aufeinander, bis ich etwas mutiger wurde und anfing meine Lippen ein wenig gegen seine zu bewegen. Ich merkte deutlich wie unsicher Jimin sich war. Wahrscheinlich hatte er vorher noch nie jemanden geküsst.
Meine eine Hand ließ ich ein wenig seinen Rücken hoch wandern, um ihm mehr halt zu geben. Jimin zog mich näher an sich ran und ließ eine seiner Hände in meine Haare wandern.
Es war ein sanfter und ruhiger Kuss, wobei auch ein wenig Sehnsucht mitschwang.
Dann passierten mehrere Dinge auf einmal. Aus meinem Handy ertönte die Titelmusik von Star Wars, während die Ballsaaltür aufging, Jimin und ich auseinanderschreckten und dieser komische persönliche Diener von Jimin geradewegs auf uns zu kam, mit gesenkten Blick auf eine Schriftrolle.
Als er die Filmmusik bewusst wahr nahm blieb er stehen und schaute zu uns auf. Ich warf Jimin einen kurzen Blick zu, der inzwischen hoch rot war, aber keine Spur von Reue zeigte. Sogar ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.
"Eure Majestät.", bemerkte der Diener etwas spät. "Verzeihen Sie. Ich wusste nicht, dass Sie hier sein würden." Jimin wedelte ein wenig mit der Hand herum.
"Alles gut, Hoseok." Nein, nichts ist gut.
"Gestatten Sie mir ein Frage, Hoheit, aber hören Sie die Musik auch?", verwirrt schaute der Diener sich um, als ob er hoffte doch noch irgendwo eine Band zu entdecken.
"Also ich höre nichts.", mischte ich mich ein. Der Diener warf mir einen flüchtigen Blick zu und ignorierte mich komplett. Ich hob mein Handy vom Boden auf und schaltete in dem Moment die Musik aus, als Jimin meinte er wisse auch nicht wovon der Diener rede. Verwirrt wollte er wohl etwas sagen, doch besann sich wohl eines besseren und schültellte den Kopf.
"Ihr entschuldigt? Ich habe zu tun." Vor sich hin murmelnd ging er quer durch den Saal und durch eine eher versteckte Tür, die mir vorher nicht aufgefallen war. Kaum hatte der Diener die Tür hinter sich geschlossen, brachen wir in Gelächter aus.
"Wie verwirrt Hoseok war.", brachte Jimin zwischen seinen Lachern hervor.
"Das auch noch mit der Musik von Star Wars." Ich wusste natürlich, dass Jimin keine Ahnung hatte, warum genau diese Musik so lustig war, aber es war einfach zu perfekt passend.
Plötzlich fiel mir wieder ein, wobei der Diener uns erwischt hatte. Ich wurde zwar nicht gleich rot, aber ich wette ein hauch rosa war zu sehen. Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und schaute auf die Uhr.
"Wir haben noch zwei Minuten bis ich zurück muss. Wir können ja schon mal in dein Zimmer zurück gehen.", schlug ich vor. Mein Gegenüber nickte und wir machten uns auf den Weg zurück.
Die ganze Zeit über redeten wir kein Wort miteinander. Was ein bisschen komisch war, aber das Schweigen zu unterbrechen wäre noch komischer.
Zurück in Jimins Kleiderzimmer hob ich erst die Hand zum Abschied, doch bevor ich die Geste vollenden konnte, schritt Jimin auf mich zu und zog mich in eine starke Umarmung. Sofort erwiderte ich diese. Er bereute es also nicht. Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, gab er mir einen Kuss auf die Wange und löste sich von mir. Mit einem schüchternen Lächeln, blickte Jimin mich an und ich versuchte dieses Lächeln mit dem liebevollsten zu erwidern.
Dann wurde ich zurück teleportiert.
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Timetraveller | Yoonmin
FanfictionYoongi ist eine freiwillige Versuchsperson von einem genial, verrückten Wissenschaftler. Es wurde eine Zeitmaschine erfunden und Yoongi reist zurück ins königliche Zeitalter. Doch leider taucht er in der Vergangenheit nicht wie geplant in einer Abst...